Neue Landesgesellschaft in Algerien

Getrieben vor allem vom Militzer & Münch Team in Frankreich, laufen die Logistikgeschäfte mit Marokko und Tunesien seit Jahren sehr erfolgreich. Die Algerien-Transporte nahmen ebenfalls konstant zu. Grund genug für Militzer & Münch, sich jetzt in der Hauptstadt Algier niederzulassen.

Militzer & Münch arbeitet bei der neuen Landesgesellschaft mit einem Aktionär und renommierten Unternehmer aus dem internationalen Transportgeschäft zusammen. „Als Spezialist für Maghreb-Verkehre war es nur eine Frage der Zeit, bis wir eine eigene Tochtergesellschaft in Algerien gründen“, sagt Dr. Lothar Thoma, CEO M&M Militzer & Münch International Holding AG. „Mit unseren langjährigen Landesgesellschaften in Marokko, Tunesien und jetzt auch in Algerien werden wir unsere Maghreb-Aktivitäten konsequent weiterentwickeln. Es ist unser klares Ziel, unsere Services noch besser auf diesen speziellen und komplexen Markt abzustimmen.“

Militzer & Münch bietet für Algerien, Marokko und Tunesien Dienstleistungen, die über den reinen Transport hinausgehen. Unter anderem beinhalten die Maghreb-Lösungen wöchentliche Gefahrgut-Sammeltransporte, Verpackung und Qualitätskontrolle, Etikettierung und Kommissionierung sowie das Container stauen im eigenen 5.000 Quadratmeter großen Logistikterminal mit 17 Rampentoren in Vitrolles in Frankreich.

Der algerische Markt

Algerien hat rund 41 Millionen Einwohner und ist der größte der Maghreb-Staaten. Die Demokratische Volksrepublik Algerien ist reich an Bodenschätzen – derzeit machen Öl- und Gasexporte 60 Prozent der Staatseinnahmen aus. Der Markt ist gekennzeichnet von einem Ungleichgewicht zugunsten der Importe, die 85 Prozent der Güterströme ausmachen. Im Gegensatz zu anderen Maghreb-Ländern gibt es wenig Produktionsverlagerung.

Die Regierung ist bemüht, wirtschaftliche Diversifizierung durchzusetzen, um die Abhängigkeit vom Öl- und Gassektor mit seinem drastischen Preisverfall zu reduzieren. Sie öffnet das Land für Exporte. Vermehrt sollen Eisenerz und Phosphate abgebaut werden, gleichzeitig soll die industrielle Produktion zunehmen. Im ganzen Land entstehen industrielle Cluster-Zonen. Das wird der Transportindustrie zugutekommen und langfristig Europa-Algerien- und Algerien-Europa-Transporte ins Gleichgewicht bringen.

Einmal Maghreb und zurück

Militzer & Münch Frankreich hat sich mit Davies Turner, einem der führenden britischen Logistikdienstleister, zusammengetan. Das Ziel: der Ausbau der Verkehre zwischen Großbritannien und den Maghreb-Staaten.

Seit Anfang Oktober läuft die Zusammenarbeit. Beide Unternehmen bieten in Kooperation sowohl Sammelgut- als auch Komplettladungsverkehre an. Militzer & Münch Frankreich wickelt im Rahmen der Partnerschaft Importe und Exporte zwischen Großbritannien, Marokko und Tunesien ab. Von Algerien führt das Unternehmen hauptsächlich Exporte durch.

Der Vorteil der Kooperation: Militzer & Münch kann seinen Kunden zusätzliche Transportkapazitäten von und nach Großbritannien anbieten. Davies Turner wiederum kann seine Aktivitäten auf dem tunesischen und algerischen Markt weiter ausbauen.

In Marokko ist Davies Turner bereits erfolgreich im Textilbereich aktiv – und wird dennoch von der Expertise von Militzer & Münch bei der Koordination industrieller Warenströme profitieren: Über Militzer & Münch Marokko kann der Logistiker seinen Kunden jetzt auch eine Zollabfertigung in privaten Zolllagern in Casablanca und Tanger anbieten.

Transformator auf Tour

Wie kann ein riesiger Transformator für ein neues Energiekraftwerk eine 2.000 Kilometer lange Strecke zurücklegen? Die Lösung des Militzer & Münch Teams in China: per Kesselbrückentieflader mit 20 Achsen.

Auftraggeber für den Schwertransport war ein chinesisches Energieunternehmen. Militzer & Münch organisierte den kompletten Door-to-Door-Transport vom Hersteller in Baoding im Norden Chinas bis zur Baustelle in Tianshui.

Mit 450 Tonnen wog der Transformator zu viel für einen herkömmlichen Tieflader. Auf die Achsen des Kesselbrückentiefladers hingegen verteilte sich das Gewicht gleichmäßig.

Sorgfältige Vorbereitung

Der Transport durchquerte die Provinzen Hebei, Neimenggu, Ningxia und Gansu. Um sicherzustellen, dass die Straßen dieser hohen Belastung standhielten, prüfte das Team die gesamte Strecke im Voraus – erst dann konnten die Mitarbeiter eine Sondergenehmigung für die Straßennutzung einholen. Militzer & Münch musste für jede der vier Provinzen eine eigene Bewilligung beantragen.

Um den Verkehr nicht übermäßig zu behindern, legte der Transport einen großen Teil der Strecke nachts zurück. Insgesamt bewältigte der Tieflader über 2.000 Kilometer in 15 Tagen. Ein Begleitfahrzeug sicherte den gesamten Transport ab.

Aserbaidschan: Erste Transporte

Im März 2017 eröffnete Militzer & Münch eine Repräsentanz in Aserbaidschan. Das Geschäft läuft gut: Unterschiedliche Branchen setzen bereits auf den Nahost-Experten, um ihre Produkte in den vorderasiatischen Binnenstaat zu importieren.

Nijat Shabanly und Nasimi Mammadov sind am Standort in Baku tätig. Rund ein halbes Jahr nach der Eröffnung des Büros zieht Nijat Shabanly ein erstes positives Fazit: „Wir haben bisher Sammelguttransporte aus Deutschland, Italien, Belgien und der Türkei abgewickelt“, berichtet er. „Ein FTL-Transport aus Deutschland und ein Kühltransport aus den Niederlanden waren aber auch schon dabei.“ Zu den Gütern zählen Produkte für die Nahrungsmittelbranche, die Babypflege- und die Kosmetikbranche sowie Waren für die Bauindustrie und Medizintechnik.

Mittlerweile konnte Militzer & Münch Aserbaidschan weitere Transporte realisieren – zum Beispiel Komplettladungsverkehre mit Equipment vom niederländischen Rotterdam und von Heinsberg (Deutschland) nach Aserbaidschan. Das Team ist auch erfolgreich im Luftfrachtverkehr und arbeitet mit den Militzer & Münch Niederlassungen in Istanbul, Frankfurt, Hannover und Balice (Polen) zusammen.

Erstes Projekt

Ein größeres Projekt haben die beiden Mitarbeiter in Aserbaidschan ebenfalls erfolgreich gemeistert: Sie organisierten den Transport von Fliesen in 41 Containern per See von Foshan in China nach Poti, Georgien. Von dort erreichten die Container per Lkw den Zielort Baku. Die Transportzeit betrug 40 Tage.

Zuversichtlich stimmen die beiden Repräsentanten von Militzer & Münch die großen Infrastrukturprojekte in Aserbaidschan: das internationale Baku-Tiflis-Kars-Eisenbahnprojekt (BTK), der neue Hafen von Baku und die neue Eisenbahnverbindung zwischen Baku und der iranischen Grenze.

„Diese Projekte werden die Logistik-Landschaft in unserem Land positiv beeinflussen.“

Nijat Shabanly
Repräsentant von M&M Militzer & Münch in Aserbaidschan

Das Eisenbahnprojekt BTK wurde ins Leben gerufen, um Aserbaidschan, Georgien und die Türkei direkt miteinander zu verbinden. Kasachstan und Turkmenistan können über das Kaspische Meer ebenfalls an die neue Eisenbahn angeschlossen werden. Die offizielle Eröffnungsfeier fand Ende Oktober statt.

„Diese Projekte werden die Logistik-Landschaft in unserem Land positiv beeinflussen“, sagt Nijat Shabanly. „Wir sind zuversichtlich, dass Militzer & Münch davon profitieren wird und wir unseren Kunden bald zusätzliche Relationen anbieten können. Auch als Transitland gewinnt Aserbaidschan dadurch an Bedeutung.“

Das internationale Baku-Tiflis-Kars-Eisenbahnprojekt (BTK) soll Aserbaidschan, Georgien und die Türkei direkt miteinander verbinden. Kasachstan und Turkmenistan können über das Kaspische Meer ebenfalls angeschlossen werden.

Enge Zusammenarbeit bei Nordafrika-Verkehren

Wenn ein deutscher Spediteur Verkehre nach Nordafrika abwickeln muss, dann ist die Zusammenarbeit mit dem langjährigen Maghreb-Experten Militzer & Münch Frankreich eine optimale Lösung. So geschehen für einen südwestdeutschen Spediteur, der Hartfolien eines lokalen Herstellers für die Pharma- und Nahrungsindustrie transportiert.

Der Auftrag des Kunden: Die palettierte Ware vom Werk abzuholen, zwischenzulagern und zu versenden. Dank der guten Positionierung von Militzer & Münch im Maghreb entschied sich der Spediteur, bei diesen Relationen mit dem Logistikdienstleister zu kooperieren. Die Aufgabe der Mitarbeiter in Frankreich: die Anlieferung der Ware nach Marokko, Tunesien und Algerien.

In einem großen Warenlager in Breisach, Baden-Württemberg, lagert die Ware, bis sie verschickt wird. Bei Sendungen über fünf Tonnen Gewicht holt Militzer & Münch die Ware direkt in Breisach ab. Wiegt die Ware maximal fünf Tonnen, liefert der Kooperationspartner die Güter vom Warenlager zum Militzer & Münch Standort in Mülhausen. Geht es nach Marokko oder Tunesien, setzt das französische Team auf Straßentransporte im RoRo-Verfahren via Marseille. Nach Algerien wickelt Militzer & Münch die Transporte per Seefracht ebenfalls über Marseille ab.

Gute Koordination ist wichtig

Die meisten Transporte gehen nach Tunesien. Seit Ende Mai hat Militzer & Münch Frankreich bereits sieben Thermo-Trailer, sechs Teilladungen und vier Komplettladungen in den Maghreb transportiert. Zudem gingen sechs 40-Fuß-Container nach Algier und ein 20-Fuß-Container nach Oran (Algerien). „Das Projekt erfordert eine enge Zusammenarbeit und eine exakte Koordination mit dem Spediteur und dessen Kunde“, sagt Bart Kok, Business Development Manager Maghreb bei Militzer & Münch. „Die Kooperation verläuft super.“

Militzer & Münch Tadschikistan sorgt für Erfrischung

Militzer & Münch Tadschikistan unterzeichnete im Juni einen Einjahresvertrag mit einem Erfrischungsgetränke-Hersteller. Der Kunde betreibt eine Abfüllanlage in Duschanbe, der Hauptstadt Tadschikistans, und benötigt die landesweite Distribution seiner Produkte.

Die Erfrischungsgetränke werden in 5-, 10- oder 20-Tonnern vom Werk in Duschanbe an über 20 Empfänger geliefert. Die meisten Lieferziele sind Distributionszentren in der Region um die Großstädte Duschanbe und Chudschand sowie in der Provinz Chatlon. Einige Transporte gehen direkt an Supermärkte und Tankstellen. Das tadschikische Militzer & Münch Team belädt und fertigt täglich durchschnittlich fünf bis zehn Trucks ab. Alleine im ersten Monat umfasste das Transportvolumen 191 Komplettladungen.

Transport ausweiten

„Wir sind sehr zufrieden mit dem Projekt und hoffen, das Transportvolumen bald ausweiten zu können, auch über die Landesgrenzen hinweg“, sagt Aziz Sharipov, Managing Director M&M Militzer & Münch Tadschikistan. „Dazu befinden wir uns aktuell in Gesprächen mit unserem Kunden.“ Verhandelt wird ein Lieferservice von der Abfüllanlage in Duschanbe nach Lahore und Peshawar in Pakistan mit Transit über Afghanistan.

Fast Facts zu Tadschikistan

Einwohner: 8.921.000
Hauptstadt: Duschanbe (ca. 780.000 Einwohner)
Topografie: Mehr als 70% der Fläche sind Hochgebirge
Staats-/Regierungsform: Präsidiale Republik mit Zweikammer-Parlament
Präsident: Emomalij Rahmon (seit 1994)
Wirtschaft: Die Wirtschaft lebt vor allem durch den Anbau von Baumwolle. Eher zweitrangig ist die Anpflanzung von Getreide, Gemüse, Obst und Tabak. Wichtigstes Exportgut ist Aluminium. Tadschikistan hat keinen Meereszugang – das erschwert die wirtschaftliche Entwicklung.
Infrastruktur: Aufgrund der vielen Hochgebirge gestaltet sich die Verkehrserschließung in Tadschikistan eher schwierig. Durch die Transkaspische Eisenbahn ist die Hauptstadt Duschanbe an das internationale Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Verbindung führt über Taschkent in Usbekistan nach Moskau in Russland.

Erfolgreiche Teamleistung

Kaugummi, Süßigkeiten und Zahnpasta – drei grundverschiedene Dinge. Und dennoch haben sie eins gemeinsam: Sie alle können Xylit enthalten. Diesen Lebensmittelzusatzstoff transportierte Militzer & Münch im Juni von Dezhou in China nach Posen in Polen.

Süß und frisch auf der Zunge – so schmeckt Xylit. Der Stoff wird tonnenweise in der Lebensmittelindustrie eingesetzt und trägt dort die Bezeichnung E967. Militzer & Münch hatte den Auftrag, Xylit in Pulverform vom Produktionsort in China zu einem Lebensmittelhersteller in Polen zu transportieren.

„Für das Projekt haben wir eine hocheffiziente multimodale Transportkette entwickelt.“

Glenn Bai
Managing Director Militzer & Münch China

Bei dem Projekt arrangierten die Mitarbeiter von Militzer & Münch in China den Transport per Straße und Bahn von Dezhou zum zentralen Bahn-Umschlagpunkt Malaszewicze in Polen. Den Großteil der Strecke legte die Ware in 25 verplombten Containern auf sieben Zügen per Bahn zurück. In Malaszewicze  übernahm das Team der polnischen Landesgesellschaft und lieferte die Container per Lkw unter Zollverschluss zum Ziel in Posen.

„Für das Projekt haben wir eine hocheffiziente multimodale Transportkette entwickelt“, sagt Glenn Bai, Managing Director Militzer & Münch China. „Eine Kombination aus Lkw- und Bahntransporten ist für die Teilstrecken zwischen China und Polen optimal. Die Transport-Laufzeit betrug so insgesamt nur 20 Tage.“

Sicherheitsvorgaben umgesetzt

Da es sich bei Xylit um einen chemischen Stoff handelt, ist die Einhaltung strenger Sicherheitsvorschriften Pflicht. Vor allem dank der detaillierten Standardvorgehensweise SOP (Standard Operating Procedure) verlief die Zusammenarbeit der polnischen und chinesischen Teams vorbildlich. Die Mitarbeiter der Niederlassung Qingdao in China hatten das entsprechende Sicherheitsdatenblatt SOP zur Verfügung gestellt.

„Die Zusammenarbeit hat super funktioniert“, sagt Glenn Bai. „Wir sind stolz, dass wir unseren Rail Service und die Produktpalette mit diesem ersten Transport von Dezhou aus erfolgreich ausbauen konnten.“ Bisher konzentrierte Militzer & Münch China sich auf Full Container Load (FCL-Transporte) von Zhengzhou und Less than Container Load (LCL-Sendungen) von Yiwu ausgehend. Eric Wang, Rail Freight Director M&M China,  arbeitet zudem aktuell an weiteren Relationen ab Wuhan, Chongqing, Zhengzhou und neuerdings auch ab Dalian im Nordosten Chinas.

Xylit – kalorienarm und zahnschonend

Xylit, auch Xylitol genannt, wird meist als Lebensmittelzusatzstoff eingesetzt mit der Bezeichnung E 967. Es dient als natürlich vorkommender Zuckeraustauschstoff, der sowohl in Bäumen, Pflanzen, Gemüse- und Früchtesorten als auch im Menschen selbst innerhalb des Zuckerstoffwechsels gebildet werden kann. Unter anderem wird er zur Kariesprophylaxe in Zahnpasta eingesetzt. Entdeckt hat Xylit der Deutsche Emil Fischer Ende des 19. Jahrhunderts, der später einen Nobelpreis für Chemie für Arbeiten auf dem Gebiet der Zuckerchemie gewann.

Hightech aus Brasilien

Über 9.000 Kilometer von Brasilien nach Polen: Im Sommer koordinierte Militzer & Münch Polen den Transport von Ausrüstung für eine neue Papierartikelfabrik. Die Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber, einem der führenden brasilianischen Maschinenhersteller für die Papierindustrie, ging damit in die nächste Runde.

Den Door-to-Door-Transport vom Werk des Herstellers in Brasilien zur Fabrik eines führenden polnischen Papierartikelherstellers übernahm die polnische Landesgesellschaft von Militzer & Münch gemeinsam mit dem langjährigen brasilianischen Logistikpartner Pirâmide SeaAir. Die Druckwalzen, Stahlgerüste und Druckbildschirme sind Teil einer Produktionsstraße für die neue Fabrik. Hier werden unter anderem Grußkarten, Kinder-Malbücher oder Geschenktüten produziert.

Zusätzlich zum Transport hat das Team von Militzer & Münch gemeinsam mit dem brasilianischen Logistikpartner die Zollabwicklung sowie Verladung und Verzurrung der sperrigen Teile koordiniert. Mitte Juni erreichten die 18 Container – sowohl 40-Fuß-Container als auch Flat Racks – sicher und fristgerecht Danzig.

„Wir sind glücklich, dass sich der Kunde für uns entschieden hat.“

Artur Wojtczak, Business Development Manager M&M air sea cargo S.A.

Dank der neuen Road Abteilung in Warschau,  wickelte Militzer & Münch zudem innerhalb von zwei Tagen 15 Komplettladungen von Italien und der Slowakei zur Baustelle nach Iława ab. Transportiert wurden auch hier Maschinen und Maschinenteile.

Langjährige Zusammenarbeit

„Wir sind glücklich, dass sich der Kunde für uns entschieden hat“, sagt Artur Wojtczak, Business Development Manager M&M air sea cargo S.A., Warschau. „Dazu beigetragen haben sicherlich auch unsere Erfahrung, die schnellen Transitzeiten und die hohen Sicherheitsstandards, die wir gewährleisten.“ Mit dem Schwerguttransport von Rio do Sul nach Iława setzt Militzer & Münch Polen die Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Unternehmen erfolgreich fort. Bereits in den vergangenen Jahren hat Militzer & Münch Polen mehrere Projekte für den Hersteller abgewickelt.

Perle der Ostsee

Die Lage an der Ostsee macht die Hansestadt Danzig zu einem beliebten Logistikstandort. Danzig ist seit der Hansezeit als Handelsstadt bekannt. Die wichtigsten Industrien: der Schiffbau, die petrochemische und chemische Industrie sowie Hochtechnologien. Der Seehafen ist der bedeutendste Polens und nach wie vor ein wichtiger Umschlagplatz für das gesamte Land – rund 3,6 Millionen Tonnen wurden alleine im Juni 2017 umgeschlagen.

„Ich bin mir meiner großen Verantwortung bewusst.“

Russland ist nicht nur der flächenmäßig größte Staat der Erde, sondern hat auch eine gemeinsame Landesgrenze mit 14 Nachbarstaaten. Diese einzigartigen Faktoren stellen das Team von Militzer & Münch Russland vor besondere Herausforderungen. Wie die Mitarbeiter diese meistern, wie die neuen US-Sanktionen gegen Russland das Geschäft beeinflussen und welche Ziele Militzer & Münch Russland verfolgt, hat uns Marina Dshegrij erzählt. Sie ist die Geschäftsführerin von Militzer & Münch Russland und seit 2010 im Unternehmen tätig. 

Was haben Sie vor Ihrer Zeit bei Militzer & Münch gemacht? Was hat Sie bewogen in der Logistikbranche zu arbeiten?

Ich war 15 Jahre bei dem Logistikdienstleister Schenker RUSSIA tätig. Direkt nach meinem Studium habe ich dort angefangen und bin von einer operativen Mitarbeiterin zur stellvertretenden Direktorin aufgestiegen. Mir war schon immer klar, in welchem Bereich ich arbeiten möchte. Mein Vater war ebenfalls in der Logistik tätig, daher konnte ich mir keinen anderen Job vorstellen.

Was ist die größte Herausforderung in Ihrer Position?

Zu den Herausforderungen zählt unter anderem das Marktverhalten richtig zu prognostizieren. Wir müssen die sich ständig verändernde Branche im Auge behalten und eine entsprechende Strategie für unser Unternehmen entwickeln. Was heute wichtig ist, kann morgen schon nicht mehr aktuell sein. Geschäfte in Zeiten der Stagnation oder der sinkenden Marktaktivitäten abzuwickeln – das ist eine Herausforderung für die Mitarbeiter und die Geschäftsführung. Die Gewinne, die wir erwirtschaften, müssen wir wohlüberlegt in die Zukunft unseres Unternehmens investieren.

International ist die Logistikbranche eher eine Männerdomäne. Wie erleben Sie als Frau in Ihrer Position diese Branche? 

Ich fühle mich wohl. Heutzutage belegen Frauen führende Positionen in Landesregierungen. Daher sind Frauen in der Verwaltung eines Unternehmens nicht mehr so exotisch.

Was sind die wichtigsten Projekte, die im Geschäftsjahr 2017/18 umgesetzt werden?

Wir führen jetzt eine neue Software ein. Im Moment ist das für uns die vorrangige Aufgabe. Damit werden wir unsere Attraktivität auf dem Markt fördern und die Produktivität steigern.

“Wir übernehmen regelmäßig die Komplettlieferung von großen Produktionsanlagen – von der Planung bis zur Umsetzung erhalten unsere Kunden alle Services bei uns.”

Marina Dshegrij, Geschäftsführerin Militzer & Münch Russland

Für welche Branchen ist Militzer & Münch Russland hauptsächlich tätig?

Wir sind für viele Branchen tätig. Die wichtigsten Kunden kommen aus den Bereichen Automobilindustrie, Konsumgüterproduktion, Ausrüstung und Mikroelektronik.

Gibt es Besonderheiten, die Militzer & Münch Russland vorweisen kann, und die Militzer & Münch vielleicht sogar vom Wettbewerb unterscheidet?

Neben den Dienstleistungen im Transportgeschäft, der Lagerlogistik und Zollabfertigung sind wir auch stark im Bereich Projekttransport. Wir übernehmen regelmäßig die Komplettlieferung von großen Produktionsanlagen – von der Planung bis zur Umsetzung erhalten unsere Kunden alle Services bei uns. Außerdem haben wir langjährige Erfahrung im Transport und der Lagerung von hochempfindlichen Geräten in so genannten Reinräumen. Zudem transportieren wir für viele Sportverbände Equipment zu Wettbewerben. Was uns zusätzlich auszeichnet, ist unser internes Reisebüro. Wir können unseren Kunden eine nahezu komplette Palette an Dienstleistungen vom Warentransport bis zur Abwicklung von Geschäftsreisen aus einer Hand bieten.

Die USA haben neue Sanktionen gegen Russland beschlossen. Sehen Sie darin Auswirkungen auf das Transportgeschäft von Militzer & Münch? 

Die Sanktionen beeinflussen die Situation in Russland: Die Investitionen aus dem Westen verringern sich, der Anteil der Investitionen aus dem Südosten wächst, der Markt orientiert sich um, zum Beispiel auf die inländische Produktion. Selbstverständlich wirkt sich all das auf verschiedene Industriebereiche und auch auf die Transportlogistikbranche aus. Wir spüren diese Veränderungen und versuchen, uns an die neuen Umstände schnell anzupassen.

Russland ist flächenmäßig der größte Staat der Erde und besonders weitläufig. Welche Herausforderungen ergeben sich für Warentransporte?

Die Russische Föderation erstreckt sich von Westen nach Osten über 10.000 Kilometer und von Norden nach Süden über 4.000 Kilometer. Ganz Russland nimmt eine Fläche von mehr als 17 Millionen Quadratkilometer ein. Wir haben 11 Zeitzonen. Nicht alle Orte verfügen über eine entwickelte Verkehrsinfrastruktur. Dadurch ist der Warenfluss in den verschiedenen Teilen Russlands unterschiedlich. Wir müssen immer genau informiert sein, wann, wie und mit welchen Transportmitteln die Waren in die jeweilige Region transportiert werden können. Das erhöht den Arbeitsaufwand und wirkt sich auf Liefertermine und -kosten aus. Die Anforderungen an Logistikunternehmen werden immer höher – diesen Herausforderungen stellen wir uns jedoch gern.

Russland hat eine gemeinsame Landesgrenze mit 14 Nachbarstaaten, so wie auch China. Ergeben sich dadurch Vorteile für die Logistikbranche?

Die Nähe zu den vielen anderen Ländern ist für den Warenaustausch natürlich förderlich – allerdings liegt unser Hauptpotenzial in der weiteren Entwicklung des Transitwarenstroms durch Russland. Aufgrund unserer Infrastruktur – die Qualität der Häfen, Flughäfen und Straßen sowie die Komplexität der Grenz- und Zollabfertigung – können wir dieses Potenzial derzeit noch nicht in vollem Umfang ausnutzen. Aber wir beobachten bereits positive Trends.

Mit welchen Ländern und Regionen pflegt Militzer & Münch Russland besonders enge Geschäftsbeziehungen? 

Die größten Warenströme kommen aus Deutschland und China. Dies spiegelt sich auch in der amtlichen Statistik über den Handel zwischen den Ländern wider. Der Warenumsatz zwischen Russland und China macht 14 Prozent und zwischen Russland und Deutschland acht Prozent des gesamten Warenumsatzes des Landes aus. Entsprechend intensiv sind unsere Geschäftsbeziehungen zu Deutschland und China.

Was sind Ihre Ziele für Militzer & Münch Russland?

Mir ist es wichtig, dass Militzer & Münch Russland weiterhin ein erfolgreiches, sich dynamisch entwickelndes Unternehmen bleibt. Ich bin mir meiner großen Verantwortung für die 300 Mitarbeiter bewusst. Sowohl unsere Kunden als auch unsere Mitarbeiter sollen sich gut aufgehoben fühlen und zuversichtlich in die Zukunft blicken.