Marktnischen nutzen

Logistikunternehmen gibt es wie Sand am Meer. Um als mittelständischer Logistiker in China erfolgreich zu sein, braucht es daher zwei Dinge: einen klaren Plan und eine Nische im Markt – weiß Glenn Bai, Managing Director Militzer & Münch China.

Mit Ausfuhren im Wert von rund 2,26 Billionen US-Dollar war China 2017 Exportweltmeister. Für Militzer & Münch bietet der Aufschwung der Wirtschaft in China neue Chancen. Dank der stetig wachsenden E-Commerce-Branche transportiert der Logistiker vermehrt Güter aus China nach Zentralasien, Russland und Europa. Für diese Verkehre nutzt Militzer & Münch auch die Handelsrouten der neuen Seidenstraße.

Der chinesische Präsident Xi Jinping treibt seit seinem Amtsantritt 2013 die Entwicklung der neuen Seidenstraße mit der Belt and Road Initiative (BRI) voran. Das Land investiert bis zu 1.000 Milliarden Dollar in den Auf- und Ausbau interkontinentaler Handels- und Infrastruktur-Netze zwischen Europa, Asien und Afrika. Die Amtszeit von Präsident Xi Jinping ist unbegrenzt – unter anderem für das Projekt der neuen Seidenstraße bedeutet das Kontinuität.

„Wir sind Spezialist für Transporte entlang der neuen Seidenstraße.“

Glenn Bai
Managing Director Militzer & Münch China

 

Militzer & Münch mit neuem Produkt auf der Seidenstraße

Von den Investitionen in die Infrastruktur profitiert auch Militzer & Münch. In vielen Ländern entlang der Handelsroute ist Militzer & Münch seit Jahren mit eigener Landesgesellschaft aktiv. „Wir sind Spezialist für Transporte entlang der neuen Seidenstraße“, sagt Glenn Bai. „Unter anderem organisieren wir Exporte von chinesischen Industrieanlagen nach Zentralasien, in den Mittleren Osten und nach Afrika. Außerdem managen wir Importe aus Europa und den USA. Wir wollen gezielt in Nischen wie der Projektlogistik und dem Luftfahrtgeschäft wachsen.“

Militzer & Münch China baut sein Produktportfolio stetig weiter aus, um den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden. Der neueste Service: der Transport mit LCL Consolidation Boxen per Bahn von Duisburg nach Wuhan. Das Team transportiert dabei gebündelt kleinere Warensendungen, auch Frachtkonsolidierung oder Sammelgutsendung genannt, als Less than Container Load (LCL). Mit dieser Dienstleistung ist Militzer & Münch China der einzige Anbieter am Markt auf dieser Route.

Der Transport startet wöchentlich samstags in Duisburg und führt über Małaszewicze in Polen sowie Alashankou in China. Die Transitzeit beträgt ohne Zollabwicklung nur 18 Tage. Aktuell transportiert Militzer & Münch China vor allem Produkte für die Automobilindustrie nach Wuhan. Seit Anfang der 1990er-Jahre gilt die Stadt als ein Zentrum für Automobilhersteller – 2015 machte die Auto- und Autozulieferindustrie 20 Prozent der Wirtschaftskraft Wuhans aus. Aber auch das Neukundengeschäft möchte Militzer & Münch China erweitern.

Freihandelszonen in Tianjin bieten Potenzial

Zu dem klaren Plan von Militzer & Münch China gehören außerdem strategisch klug ausgewählte Standorte. Ein Beispiel: die Aktivitäten von Militzer & Münch im Nordosten Chinas in der Hafenstadt Tianjin. Hier ist der Logistiker mit dem Joint Venture M&M Tianbao vor Ort, um seinen Kunden über den Partner Tianbao Logistics Lagerhaltung zu ermöglichen.

Tianjin bietet Unternehmen viele Vorzüge. Einer der Vorteile sind die vielen verschiedenen Freihandelszonen. Dort ist es möglich, Güter ohne Verzollung oder sonstige Abgaben ein- und auszuführen.

„Dank der Freihandelszonen haben sich in Tianjin zahlreiche für uns potenzielle Kunden aus der Luftfahrt- und Automobilindustrie angesiedelt“, sagt Glenn Bai. „Unsere Strategie, in Tianjin ein Joint Venture einzugehen und damit vor Ort Lagerflächen anbieten zu können, kommt bei unseren Kunden gut an.“ Von Tianjin liefert Militzer & Münch beispielsweise chinesischen Fluglinien Ersatzteile aus Europa. In der Stadt liegt zudem Chinas siebtgrößter Hafen. Die Nähe zum Hafen ist für das chinesische Team optimal – im Jahr 2017 hat Militzer & Münch China 45 Prozent seines Umsatzes mit Seefracht erzielt.

Glenn Bai
Managing Director Militzer & Münch China

Den klaren Plan immer vor Augen

Mit seinen Produkten bedient Militzer & Münch China Nischen im Markt: Sei es die Spezialisierung auf Transporte entlang der neuen Seidenstraße oder der einzigartige neue Service mit LCL Consolidation Boxen per Bahn von Duisburg nach Wuhan. Strategisch klug ausgewählte Standorte wie Tianjin unterstützen zudem den klaren Plan, Kunden optimale und maßgeschneiderte Services anzubieten. Um als einer von vielen Logistikern erfolgreich zu sein, nutzt Militzer & Münch China diese Nischen und das große Potenzial des chinesischen Marktes – und verfolgt damit eine klare Strategie.

Starke Wurzeln in Eurasien

Welche Zollbestimmungen gelten zwischen Weißrussland und der EU? Wie transportiert man temperaturempfindliche Waren sicher von Asien nach Europa? Welche ist die schnellste Route von der Ukraine nach China? Fragen Sie nicht irgendjemand, sondern die Spezialisten von Militzer & Münch. Ihnen liegt Eurasien im Blut. 

Die Militzer & Münch Gesellschaften in der Ukraine, in Weißrussland und Usbekistan bieten jeweils mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung. „Genau das macht unsere Unternehmensgruppe aus“, sagt Dr. Lothar Thoma, CEO M&M Militzer & Münch International Holding AG. „Wir haben tiefe Wurzeln in der Ukraine, in Weißrussland und Usbekistan, unsere Manager und Mitarbeiter haben die Gesellschaften dort aufgebaut.“

Ob Sprache, logistische Herausforderungen, Gesetze oder Zoll-Formalitäten – all das kennen die Teams von Militzer & Münch bis ins Detail. Mit Durchhaltevermögen und Expertenwissen haben sich die Landesgesellschaften einen festen Platz in der Logistikbranche ihres jeweiligen Landes erarbeitet. Dabei zeichnet sich jede Niederlassung durch feste Wurzeln und individuelle Stärken aus.

Belarus: Erfolgreich mit eigener Flotte

25 Jahre Militzer & Münch Belarus: Mit einem fünfköpfigen Team eröffneten Simone Barch und Viktor Blazhukevich im Jahr 1993 die erste weißrussische Niederlassung in der Hauptstadt Minsk. Heute zählt SOOO M&M Militzer & Münch Belarus 400 Mitarbeiter an elf Standorten und setzt sein Wachstum fort: 2017 hat die Landesgesellschaft mit dem Bau eines Logistikzentrums im Nordosten von Minsk, in der Nähe des Minsker Autobahnrings MKAD, begonnen.

„Mit unserer eigenen Flotte von 180 Fahrzeugen bieten wir umfangreiche Logistikdienstleistungen – dazu zählen der Transport von Gefahrgut und Wertsachen sowie die Zollabwicklung“, sagt Viktor Blazhukevich, Geschäftsführer von Militzer & Münch Belarus.

2001 hat Militzer & Münch Belarus zudem einen nationalen Expresslieferdienst in sein Portfolio aufgenommen – und war damit das erste Unternehmen, das diese Dienstleistung in Weißrussland angeboten hat. Heute bearbeitet das Team monatlich über 40.000 Expresssendungen. Die große Sortieranlage in dem neuen Logistikzentrum wird dringend benötigt.

 

 

Ukraine – ein eingespieltes Team

25 Jahre Militzer & Münch Ukraine: Im Jahr 1992 wurde die Militzer & Münch Ukraine GmbH in Kiew gegründet – Niederlassungen in Boryspil und Odessa folgten innerhalb weniger Jahre. „Insgesamt beschäftigen wir mittlerweile 36 Mitarbeiter“, sagt Viktor Korol, Geschäftsführer, M&M Militzer & Münch Ukraine GmbH. „Viele von ihnen sind bereits seit über 15 Jahren bei uns. Die oft jahrelange Zusammenarbeit innerhalb der Teams sorgt für einen effizienten Service und ein vertrauensvolles Miteinander.“

Der wichtigste Markt von Militzer & Münch Ukraine ist die EU. Der wachsende Handel zwischen der Ukraine und Asien sorgt jedoch auch für eine steigende Nachfrage nach Transporten in asiatische Länder. Besonders Transporte auf dem Seeweg nehmen zu, aber auch Lufttransporte erfreuen sich aktuell großer Beliebtheit. „Wir übernehmen auf Wunsch den kompletten Transport bis zur Zollabwicklung“, sagt Viktor Korol. “Für uns steht die Zufriedenheit unserer Kunden stets an erster Stelle.“

 

Usbekistan bietet auch Pharmatransporte

20 Jahre Militzer & Münch Usbekistan: Die 1997 in Tashkent gegründete M&M Militzer & Münch Uzbekistan S.C. bietet die komplette logistische Servicepalette. Ob Straßen- oder Schienentransporte, Luft- oder Seefracht, die 15 Mitarbeiter von Militzer & Münch Usbekistan finden stets die richtige Transportlösung für ihre Kunden.

„Bei Bedarf übernehmen wir den kompletten Transport vom Warehousing bis zum Zollmanagement“, sagt Khurshid Kasimdzhanov, Geschäftsführer M&M Militzer & Münch Uzbekistan S.C. „Neben landesweiter Distribution bieten wir auch wöchentliche Sammelgutverkehre von Europa nach Zentralasien an. Die meisten unserer Aktivitäten konzentrieren sich jedoch auf die Projektlogistik.“

Zudem hat sich Militzer & Münch Usbekistan auf den Transport von pharmazeutischen Produkten spezialisiert. „Bei Pharmatransporten ist eine durchgehende Kühlkette ausschlaggebend“, sagt Khurshid Kasimdzhanov. „Wird die Kühlkette nur kurz unterbrochen, ist die gesamte Lieferung gefährdet. Hinzu kommen weitere strenge Qualitätsstandards, die eingehalten werden müssen, um die empfindliche Ware zu schützen – darauf sind unsere Mitarbeiter perfekt eingespielt.“

Längste Zugstrecke der Welt

Acht Zeitzonen durchquert die längste Zugstrecke der Welt. Die mehr als 13.000 Kilometer lange Bahnverbindung verläuft von Yiwu im Osten Chinas bis nach Madrid in Spanien. InterRail, ein Schwesterunternehmen von Militzer & Münch, bietet regelmäßige Transporte auf der Rekordstrecke an. Auch die Kunden von Militzer & Münch profitieren davon.

Im Vergleich zum See- und Luftweg hat der Landweg zwei Vorteile: Der Transport mit Zügen ist wesentlich schneller als mit dem Schiff und weitaus günstiger als mit dem Flugzeug. Die Container-Ganzzüge durchqueren auf der längsten Güterzugverbindung der Welt in der Regel acht Länder: Spanien, Frankreich, Deutschland, Polen, Weißrussland, Russland, Kasachstan und China.

Auf dieser Strecke müssen die Container meist mehrfach umgeladen werden, weil gleich dreimal die Spurweite wechselt. Bei solchen Transporten müssen alle Prozesse hundertprozentig aufeinander abgestimmt sein.

Kein Problem für Militzer & Münch. Nikolaus Kohler ist als Regional Managing Director Middle East / Central Asia verantwortlich für mehrere Landesgesellschaften in der Region. „Wir sind tief verwurzelt in vielen Ländern entlang der neuen Seidenstraße – das spielt für unsere Kunden eine wichtige Rolle“, sagt Nikolaus Kohler. „Wir können ihnen nicht nur flexible Lösungen auf der Güterzugverbindung von China nach Europa und vice versa anbieten, sondern auch Lösungen für alle Märkte auf dieser Strecke.“

 

InterRail als Pionier
InterRail ist ein Vorreiter bei Container-Ganzzügen zwischen China und Europa. Die ersten offenen Züge liefen ab 2014 über die InterRail Tochtergesellschaft TransRail Weißrussland von Chengdu in China nach Łódź in Polen. Als neutraler Betreiber startete InterRail in 2015 auch die Zugverbindung von Yiwu nach Europa mit so prominenten Destinationen wie Madrid, London oder Prag. Daneben arbeitet InterRail aber auch für andere Plattformen in China wie Wuhan, Zhengzhou, Chongqing, Xi’an und weitere.

Rennstrecke für Fashion, Food und Elektronik

Beladen sind die Container meist mit Konsumgütern aus China für Spanien. Yiwu ist die weltgrößte Handelsplattform für zahlreiche Produkte wie Textilien und Elektrogeräte. Der chinesische Markt wiederum wird mit spanischem Schinken, Wein, Wasser und Olivenöl versorgt. Der Schienenverkehr ist für China von großer Bedeutung – wenn das Ziel beispielsweise in Ost- oder Süddeutschland liegt, erspart der Zugverkehr den Umweg über die Häfen in Hamburg oder Rotterdam.

Eine Herausforderung ist der Übergang von Asien nach Europa. Das Schienennetz in Europa ist voll ausgelastet, besonders kritische Punkte sind Grenzübergänge. Kontrollen und operative Übergänge dauern hier meist länger als etwa in China oder Kasachstan.

China investiert Milliarden

Mindestens 900 Milliarden US Dollar – so viel hat die chinesische Regierung bereits fest verplant oder schon in Projekte entlang der neuen Seidenstraße investiert. Über 60 Länder sind in das Vorhaben involviert. Von Asien bis nach Europa und Afrika werden dank der Belt and Road Initiative (BRI) Straßen, Bahngleise, Pipelines, Kraftwerke, Telekommunikationsnetze, Häfen und Flughäfen gebaut oder modernisiert.

Die Aussichten für weitere Projekte entlang der neuen Seidenstraße sind gut: Im November 2017 fand bereits zum sechsten Mal das jährliche Gipfeltreffen von 16 europäischen Ländern und China statt. Ausgetragen wurde es in der ungarischen Hauptstadt Budapest. China nutzte das Treffen als Chance, sein Projekt „Neue Seidenstraße“ weiter voranzutreiben. Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang sagte Investitionen von rund drei Milliarden Dollar für Osteuropa zu und unterstützt so weiterhin die Verwirklichung von Infrastruktur-Projekten in zahlreichen Ländern.

Wie deutsche Unternehmen profitieren können

Die Belt and Road Initiative sorgt für eine weitreichende Modernisierung der Weltwirtschaft. Auch die deutsche Geschäftswelt kann von dem Mammut-Projekt profitieren.

Um Unternehmen über Chancen aufzuklären, haben die Germany Trade & Invest (GTAI) und die Deutsche Industrie- und Handelskammertag e.V. (DIHK) eine Informationskampagne gestartet.

In der Studie „Neue Seidenstraße – Chinas massives Investitionsprogramm” wird beispielsweise erläutert, warum es wichtig ist, sich in das Projekt „Neue Seidenstraße“ einzubringen.

Weitere Informationen: Pressemitteilung GTAI

Die neue Lkw-Maut kommt

Der Gesetzentwurf der deutschen Bundesregierung zur neuen Lkw-Maut wirbelt die Logistikbranche auf. Ab Juli 2018 soll die Straßenbenutzungsgebühr auf alle 40.000 Kilometer Bundesstraßen ausgeweitet werden. Für viele Logistiker bedeutet das eine finanzielle Mehrbelastung.

Zwei Milliarden Euro – so viel kalkuliert die Regierung dank der neuen Mautregelung pro Jahr an Mehreinnahmen ein. Wie hoch genau die Nutzungsgebühr für Lastkraftwagen sein soll, lässt der Gesetzentwurf jedoch offen. Ziel der Regierung ist es, die Finanzierung der Bundesfernstraßen zu erleichtern und die Verkehrsinfrastruktur zu verbessern.

Aktuell sind etwa 15.000 Kilometer der Autobahnen und einiger Bundesstraßen für Lkw gebührenpflichtig. Diese Kilometerzahl wird sich mit dem neuen Gesetz mehr als verdoppeln. Zirka 130.000 zusätzliche Lkw sind von der Gesetzesänderung betroffen – bei momentan 1,6 Millionen Fahrzeugen macht das ein Plus von acht Prozent. Auch Elektro-Lkw werden voraussichtlich bei der neuen Maut berücksichtigt.

Neue Mautstellen-Terminals

Bis Ende Mai 2018 sollen die alten Mautstellen-Terminals abgebaut oder außer Betrieb genommen werden, um Platz zu machen für die neuen modernisierten Terminals. Der Bau der 1.100 neuen Mautstellen-Terminals hat schon im Dezember 2017 begonnen.

„Für die Logistikbranche bedeutet diese Umstellung natürlich höhere Kosten, aber gleichzeitig auch die Chance auf eine bessere Straßeninfrastruktur“, sagt Dr. Lothar Thoma, CEO M&M Militzer & Münch International Holding AG. „Investitionen sind in Deutschland dringend erforderlich. Die Zustände sind teilweise katastrophal und gefährden die Wirtschaft in Deutschland und damit indirekt in Europa.“

Bisher erhebt Deutschland die Maut nur für Lkw ab 7,5 Tonnen. Doch auch das kann sich mit der neuen Maut ändern. Der Entwurf lässt die Möglichkeit offen, kleinere Lkw zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen Gesamtgewicht und Fernbusse in die Verpflichtung zu nehmen.

Lkw-Maut in anderen Ländern

Mittlerweile fallen fast überall in Europa Gebühren für die Nutzung von Autobahnen und Bundesstraßen an. Über 20 Länder der Europäischen Union erheben eine nationale Lkw-Maut. Dabei unterscheidet sich die Lkw-Maut in zwei Arten: Die gefahrene Strecke oder die Zeit wird gemessen. In England, den Niederlanden, Schweden und Bulgarien beispielsweise zählt die gefahrene Zeit auf der gebührenpflichtigen Straße. In Ländern wie Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Belgien, Polen, Spanien und Italien hingegen wird die zurückgelegte Strecke abgerechnet.

Als Entlastung für die gezahlte Lkw-Maut will die deutsche Regierung dem Güterverkehrsgewerbe weiterhin bis zu 450 Millionen Euro jährlich für Beschäftigungs-, Qualifizierungs- sowie Umwelt- und Sicherheitsprogramme zusichern.

Neue Landesgesellschaft in Algerien

Getrieben vor allem vom Militzer & Münch Team in Frankreich, laufen die Logistikgeschäfte mit Marokko und Tunesien seit Jahren sehr erfolgreich. Die Algerien-Transporte nahmen ebenfalls konstant zu. Grund genug für Militzer & Münch, sich jetzt in der Hauptstadt Algier niederzulassen.

Militzer & Münch arbeitet bei der neuen Landesgesellschaft mit einem Aktionär und renommierten Unternehmer aus dem internationalen Transportgeschäft zusammen. „Als Spezialist für Maghreb-Verkehre war es nur eine Frage der Zeit, bis wir eine eigene Tochtergesellschaft in Algerien gründen“, sagt Dr. Lothar Thoma, CEO M&M Militzer & Münch International Holding AG. „Mit unseren langjährigen Landesgesellschaften in Marokko, Tunesien und jetzt auch in Algerien werden wir unsere Maghreb-Aktivitäten konsequent weiterentwickeln. Es ist unser klares Ziel, unsere Services noch besser auf diesen speziellen und komplexen Markt abzustimmen.“

Militzer & Münch bietet für Algerien, Marokko und Tunesien Dienstleistungen, die über den reinen Transport hinausgehen. Unter anderem beinhalten die Maghreb-Lösungen wöchentliche Gefahrgut-Sammeltransporte, Verpackung und Qualitätskontrolle, Etikettierung und Kommissionierung sowie das Container stauen im eigenen 5.000 Quadratmeter großen Logistikterminal mit 17 Rampentoren in Vitrolles in Frankreich.

Der algerische Markt

Algerien hat rund 41 Millionen Einwohner und ist der größte der Maghreb-Staaten. Die Demokratische Volksrepublik Algerien ist reich an Bodenschätzen – derzeit machen Öl- und Gasexporte 60 Prozent der Staatseinnahmen aus. Der Markt ist gekennzeichnet von einem Ungleichgewicht zugunsten der Importe, die 85 Prozent der Güterströme ausmachen. Im Gegensatz zu anderen Maghreb-Ländern gibt es wenig Produktionsverlagerung.

Die Regierung ist bemüht, wirtschaftliche Diversifizierung durchzusetzen, um die Abhängigkeit vom Öl- und Gassektor mit seinem drastischen Preisverfall zu reduzieren. Sie öffnet das Land für Exporte. Vermehrt sollen Eisenerz und Phosphate abgebaut werden, gleichzeitig soll die industrielle Produktion zunehmen. Im ganzen Land entstehen industrielle Cluster-Zonen. Das wird der Transportindustrie zugutekommen und langfristig Europa-Algerien- und Algerien-Europa-Transporte ins Gleichgewicht bringen.

Einmal Maghreb und zurück

Militzer & Münch Frankreich hat sich mit Davies Turner, einem der führenden britischen Logistikdienstleister, zusammengetan. Das Ziel: der Ausbau der Verkehre zwischen Großbritannien und den Maghreb-Staaten.

Seit Anfang Oktober läuft die Zusammenarbeit. Beide Unternehmen bieten in Kooperation sowohl Sammelgut- als auch Komplettladungsverkehre an. Militzer & Münch Frankreich wickelt im Rahmen der Partnerschaft Importe und Exporte zwischen Großbritannien, Marokko und Tunesien ab. Von Algerien führt das Unternehmen hauptsächlich Exporte durch.

Der Vorteil der Kooperation: Militzer & Münch kann seinen Kunden zusätzliche Transportkapazitäten von und nach Großbritannien anbieten. Davies Turner wiederum kann seine Aktivitäten auf dem tunesischen und algerischen Markt weiter ausbauen.

In Marokko ist Davies Turner bereits erfolgreich im Textilbereich aktiv – und wird dennoch von der Expertise von Militzer & Münch bei der Koordination industrieller Warenströme profitieren: Über Militzer & Münch Marokko kann der Logistiker seinen Kunden jetzt auch eine Zollabfertigung in privaten Zolllagern in Casablanca und Tanger anbieten.

Transformator auf Tour

Wie kann ein riesiger Transformator für ein neues Energiekraftwerk eine 2.000 Kilometer lange Strecke zurücklegen? Die Lösung des Militzer & Münch Teams in China: per Kesselbrückentieflader mit 20 Achsen.

Auftraggeber für den Schwertransport war ein chinesisches Energieunternehmen. Militzer & Münch organisierte den kompletten Door-to-Door-Transport vom Hersteller in Baoding im Norden Chinas bis zur Baustelle in Tianshui.

Mit 450 Tonnen wog der Transformator zu viel für einen herkömmlichen Tieflader. Auf die Achsen des Kesselbrückentiefladers hingegen verteilte sich das Gewicht gleichmäßig.

Sorgfältige Vorbereitung

Der Transport durchquerte die Provinzen Hebei, Neimenggu, Ningxia und Gansu. Um sicherzustellen, dass die Straßen dieser hohen Belastung standhielten, prüfte das Team die gesamte Strecke im Voraus – erst dann konnten die Mitarbeiter eine Sondergenehmigung für die Straßennutzung einholen. Militzer & Münch musste für jede der vier Provinzen eine eigene Bewilligung beantragen.

Um den Verkehr nicht übermäßig zu behindern, legte der Transport einen großen Teil der Strecke nachts zurück. Insgesamt bewältigte der Tieflader über 2.000 Kilometer in 15 Tagen. Ein Begleitfahrzeug sicherte den gesamten Transport ab.

Aserbaidschan: Erste Transporte

Im März 2017 eröffnete Militzer & Münch eine Repräsentanz in Aserbaidschan. Das Geschäft läuft gut: Unterschiedliche Branchen setzen bereits auf den Nahost-Experten, um ihre Produkte in den vorderasiatischen Binnenstaat zu importieren.

Nijat Shabanly und Nasimi Mammadov sind am Standort in Baku tätig. Rund ein halbes Jahr nach der Eröffnung des Büros zieht Nijat Shabanly ein erstes positives Fazit: „Wir haben bisher Sammelguttransporte aus Deutschland, Italien, Belgien und der Türkei abgewickelt“, berichtet er. „Ein FTL-Transport aus Deutschland und ein Kühltransport aus den Niederlanden waren aber auch schon dabei.“ Zu den Gütern zählen Produkte für die Nahrungsmittelbranche, die Babypflege- und die Kosmetikbranche sowie Waren für die Bauindustrie und Medizintechnik.

Mittlerweile konnte Militzer & Münch Aserbaidschan weitere Transporte realisieren – zum Beispiel Komplettladungsverkehre mit Equipment vom niederländischen Rotterdam und von Heinsberg (Deutschland) nach Aserbaidschan. Das Team ist auch erfolgreich im Luftfrachtverkehr und arbeitet mit den Militzer & Münch Niederlassungen in Istanbul, Frankfurt, Hannover und Balice (Polen) zusammen.

Erstes Projekt

Ein größeres Projekt haben die beiden Mitarbeiter in Aserbaidschan ebenfalls erfolgreich gemeistert: Sie organisierten den Transport von Fliesen in 41 Containern per See von Foshan in China nach Poti, Georgien. Von dort erreichten die Container per Lkw den Zielort Baku. Die Transportzeit betrug 40 Tage.

Zuversichtlich stimmen die beiden Repräsentanten von Militzer & Münch die großen Infrastrukturprojekte in Aserbaidschan: das internationale Baku-Tiflis-Kars-Eisenbahnprojekt (BTK), der neue Hafen von Baku und die neue Eisenbahnverbindung zwischen Baku und der iranischen Grenze.

„Diese Projekte werden die Logistik-Landschaft in unserem Land positiv beeinflussen.“

Nijat Shabanly
Repräsentant von M&M Militzer & Münch in Aserbaidschan

Das Eisenbahnprojekt BTK wurde ins Leben gerufen, um Aserbaidschan, Georgien und die Türkei direkt miteinander zu verbinden. Kasachstan und Turkmenistan können über das Kaspische Meer ebenfalls an die neue Eisenbahn angeschlossen werden. Die offizielle Eröffnungsfeier fand Ende Oktober statt.

„Diese Projekte werden die Logistik-Landschaft in unserem Land positiv beeinflussen“, sagt Nijat Shabanly. „Wir sind zuversichtlich, dass Militzer & Münch davon profitieren wird und wir unseren Kunden bald zusätzliche Relationen anbieten können. Auch als Transitland gewinnt Aserbaidschan dadurch an Bedeutung.“

Das internationale Baku-Tiflis-Kars-Eisenbahnprojekt (BTK) soll Aserbaidschan, Georgien und die Türkei direkt miteinander verbinden. Kasachstan und Turkmenistan können über das Kaspische Meer ebenfalls angeschlossen werden.

Enge Zusammenarbeit bei Nordafrika-Verkehren

Wenn ein deutscher Spediteur Verkehre nach Nordafrika abwickeln muss, dann ist die Zusammenarbeit mit dem langjährigen Maghreb-Experten Militzer & Münch Frankreich eine optimale Lösung. So geschehen für einen südwestdeutschen Spediteur, der Hartfolien eines lokalen Herstellers für die Pharma- und Nahrungsindustrie transportiert.

Der Auftrag des Kunden: Die palettierte Ware vom Werk abzuholen, zwischenzulagern und zu versenden. Dank der guten Positionierung von Militzer & Münch im Maghreb entschied sich der Spediteur, bei diesen Relationen mit dem Logistikdienstleister zu kooperieren. Die Aufgabe der Mitarbeiter in Frankreich: die Anlieferung der Ware nach Marokko, Tunesien und Algerien.

In einem großen Warenlager in Breisach, Baden-Württemberg, lagert die Ware, bis sie verschickt wird. Bei Sendungen über fünf Tonnen Gewicht holt Militzer & Münch die Ware direkt in Breisach ab. Wiegt die Ware maximal fünf Tonnen, liefert der Kooperationspartner die Güter vom Warenlager zum Militzer & Münch Standort in Mülhausen. Geht es nach Marokko oder Tunesien, setzt das französische Team auf Straßentransporte im RoRo-Verfahren via Marseille. Nach Algerien wickelt Militzer & Münch die Transporte per Seefracht ebenfalls über Marseille ab.

Gute Koordination ist wichtig

Die meisten Transporte gehen nach Tunesien. Seit Ende Mai hat Militzer & Münch Frankreich bereits sieben Thermo-Trailer, sechs Teilladungen und vier Komplettladungen in den Maghreb transportiert. Zudem gingen sechs 40-Fuß-Container nach Algier und ein 20-Fuß-Container nach Oran (Algerien). „Das Projekt erfordert eine enge Zusammenarbeit und eine exakte Koordination mit dem Spediteur und dessen Kunde“, sagt Bart Kok, Business Development Manager Maghreb bei Militzer & Münch. „Die Kooperation verläuft super.“

Militzer & Münch Tadschikistan sorgt für Erfrischung

Militzer & Münch Tadschikistan unterzeichnete im Juni einen Einjahresvertrag mit einem Erfrischungsgetränke-Hersteller. Der Kunde betreibt eine Abfüllanlage in Duschanbe, der Hauptstadt Tadschikistans, und benötigt die landesweite Distribution seiner Produkte.

Die Erfrischungsgetränke werden in 5-, 10- oder 20-Tonnern vom Werk in Duschanbe an über 20 Empfänger geliefert. Die meisten Lieferziele sind Distributionszentren in der Region um die Großstädte Duschanbe und Chudschand sowie in der Provinz Chatlon. Einige Transporte gehen direkt an Supermärkte und Tankstellen. Das tadschikische Militzer & Münch Team belädt und fertigt täglich durchschnittlich fünf bis zehn Trucks ab. Alleine im ersten Monat umfasste das Transportvolumen 191 Komplettladungen.

Transport ausweiten

„Wir sind sehr zufrieden mit dem Projekt und hoffen, das Transportvolumen bald ausweiten zu können, auch über die Landesgrenzen hinweg“, sagt Aziz Sharipov, Managing Director M&M Militzer & Münch Tadschikistan. „Dazu befinden wir uns aktuell in Gesprächen mit unserem Kunden.“ Verhandelt wird ein Lieferservice von der Abfüllanlage in Duschanbe nach Lahore und Peshawar in Pakistan mit Transit über Afghanistan.

Fast Facts zu Tadschikistan

Einwohner: 8.921.000
Hauptstadt: Duschanbe (ca. 780.000 Einwohner)
Topografie: Mehr als 70% der Fläche sind Hochgebirge
Staats-/Regierungsform: Präsidiale Republik mit Zweikammer-Parlament
Präsident: Emomalij Rahmon (seit 1994)
Wirtschaft: Die Wirtschaft lebt vor allem durch den Anbau von Baumwolle. Eher zweitrangig ist die Anpflanzung von Getreide, Gemüse, Obst und Tabak. Wichtigstes Exportgut ist Aluminium. Tadschikistan hat keinen Meereszugang – das erschwert die wirtschaftliche Entwicklung.
Infrastruktur: Aufgrund der vielen Hochgebirge gestaltet sich die Verkehrserschließung in Tadschikistan eher schwierig. Durch die Transkaspische Eisenbahn ist die Hauptstadt Duschanbe an das internationale Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Verbindung führt über Taschkent in Usbekistan nach Moskau in Russland.

Erfolgreiche Teamleistung

Kaugummi, Süßigkeiten und Zahnpasta – drei grundverschiedene Dinge. Und dennoch haben sie eins gemeinsam: Sie alle können Xylit enthalten. Diesen Lebensmittelzusatzstoff transportierte Militzer & Münch im Juni von Dezhou in China nach Posen in Polen.

Süß und frisch auf der Zunge – so schmeckt Xylit. Der Stoff wird tonnenweise in der Lebensmittelindustrie eingesetzt und trägt dort die Bezeichnung E967. Militzer & Münch hatte den Auftrag, Xylit in Pulverform vom Produktionsort in China zu einem Lebensmittelhersteller in Polen zu transportieren.

„Für das Projekt haben wir eine hocheffiziente multimodale Transportkette entwickelt.“

Glenn Bai
Managing Director Militzer & Münch China

Bei dem Projekt arrangierten die Mitarbeiter von Militzer & Münch in China den Transport per Straße und Bahn von Dezhou zum zentralen Bahn-Umschlagpunkt Malaszewicze in Polen. Den Großteil der Strecke legte die Ware in 25 verplombten Containern auf sieben Zügen per Bahn zurück. In Malaszewicze  übernahm das Team der polnischen Landesgesellschaft und lieferte die Container per Lkw unter Zollverschluss zum Ziel in Posen.

„Für das Projekt haben wir eine hocheffiziente multimodale Transportkette entwickelt“, sagt Glenn Bai, Managing Director Militzer & Münch China. „Eine Kombination aus Lkw- und Bahntransporten ist für die Teilstrecken zwischen China und Polen optimal. Die Transport-Laufzeit betrug so insgesamt nur 20 Tage.“

Sicherheitsvorgaben umgesetzt

Da es sich bei Xylit um einen chemischen Stoff handelt, ist die Einhaltung strenger Sicherheitsvorschriften Pflicht. Vor allem dank der detaillierten Standardvorgehensweise SOP (Standard Operating Procedure) verlief die Zusammenarbeit der polnischen und chinesischen Teams vorbildlich. Die Mitarbeiter der Niederlassung Qingdao in China hatten das entsprechende Sicherheitsdatenblatt SOP zur Verfügung gestellt.

„Die Zusammenarbeit hat super funktioniert“, sagt Glenn Bai. „Wir sind stolz, dass wir unseren Rail Service und die Produktpalette mit diesem ersten Transport von Dezhou aus erfolgreich ausbauen konnten.“ Bisher konzentrierte Militzer & Münch China sich auf Full Container Load (FCL-Transporte) von Zhengzhou und Less than Container Load (LCL-Sendungen) von Yiwu ausgehend. Eric Wang, Rail Freight Director M&M China,  arbeitet zudem aktuell an weiteren Relationen ab Wuhan, Chongqing, Zhengzhou und neuerdings auch ab Dalian im Nordosten Chinas.

Xylit – kalorienarm und zahnschonend

Xylit, auch Xylitol genannt, wird meist als Lebensmittelzusatzstoff eingesetzt mit der Bezeichnung E 967. Es dient als natürlich vorkommender Zuckeraustauschstoff, der sowohl in Bäumen, Pflanzen, Gemüse- und Früchtesorten als auch im Menschen selbst innerhalb des Zuckerstoffwechsels gebildet werden kann. Unter anderem wird er zur Kariesprophylaxe in Zahnpasta eingesetzt. Entdeckt hat Xylit der Deutsche Emil Fischer Ende des 19. Jahrhunderts, der später einen Nobelpreis für Chemie für Arbeiten auf dem Gebiet der Zuckerchemie gewann.

Hightech aus Brasilien

Über 9.000 Kilometer von Brasilien nach Polen: Im Sommer koordinierte Militzer & Münch Polen den Transport von Ausrüstung für eine neue Papierartikelfabrik. Die Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber, einem der führenden brasilianischen Maschinenhersteller für die Papierindustrie, ging damit in die nächste Runde.

Den Door-to-Door-Transport vom Werk des Herstellers in Brasilien zur Fabrik eines führenden polnischen Papierartikelherstellers übernahm die polnische Landesgesellschaft von Militzer & Münch gemeinsam mit dem langjährigen brasilianischen Logistikpartner Pirâmide SeaAir. Die Druckwalzen, Stahlgerüste und Druckbildschirme sind Teil einer Produktionsstraße für die neue Fabrik. Hier werden unter anderem Grußkarten, Kinder-Malbücher oder Geschenktüten produziert.

Zusätzlich zum Transport hat das Team von Militzer & Münch gemeinsam mit dem brasilianischen Logistikpartner die Zollabwicklung sowie Verladung und Verzurrung der sperrigen Teile koordiniert. Mitte Juni erreichten die 18 Container – sowohl 40-Fuß-Container als auch Flat Racks – sicher und fristgerecht Danzig.

„Wir sind glücklich, dass sich der Kunde für uns entschieden hat.“

Artur Wojtczak, Business Development Manager M&M air sea cargo S.A.

Dank der neuen Road Abteilung in Warschau,  wickelte Militzer & Münch zudem innerhalb von zwei Tagen 15 Komplettladungen von Italien und der Slowakei zur Baustelle nach Iława ab. Transportiert wurden auch hier Maschinen und Maschinenteile.

Langjährige Zusammenarbeit

„Wir sind glücklich, dass sich der Kunde für uns entschieden hat“, sagt Artur Wojtczak, Business Development Manager M&M air sea cargo S.A., Warschau. „Dazu beigetragen haben sicherlich auch unsere Erfahrung, die schnellen Transitzeiten und die hohen Sicherheitsstandards, die wir gewährleisten.“ Mit dem Schwerguttransport von Rio do Sul nach Iława setzt Militzer & Münch Polen die Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Unternehmen erfolgreich fort. Bereits in den vergangenen Jahren hat Militzer & Münch Polen mehrere Projekte für den Hersteller abgewickelt.

Perle der Ostsee

Die Lage an der Ostsee macht die Hansestadt Danzig zu einem beliebten Logistikstandort. Danzig ist seit der Hansezeit als Handelsstadt bekannt. Die wichtigsten Industrien: der Schiffbau, die petrochemische und chemische Industrie sowie Hochtechnologien. Der Seehafen ist der bedeutendste Polens und nach wie vor ein wichtiger Umschlagplatz für das gesamte Land – rund 3,6 Millionen Tonnen wurden alleine im Juni 2017 umgeschlagen.

„Ich bin mir meiner großen Verantwortung bewusst.“

Russland ist nicht nur der flächenmäßig größte Staat der Erde, sondern hat auch eine gemeinsame Landesgrenze mit 14 Nachbarstaaten. Diese einzigartigen Faktoren stellen das Team von Militzer & Münch Russland vor besondere Herausforderungen. Wie die Mitarbeiter diese meistern, wie die neuen US-Sanktionen gegen Russland das Geschäft beeinflussen und welche Ziele Militzer & Münch Russland verfolgt, hat uns Marina Dshegrij erzählt. Sie ist die Geschäftsführerin von Militzer & Münch Russland und seit 2010 im Unternehmen tätig. 

Was haben Sie vor Ihrer Zeit bei Militzer & Münch gemacht? Was hat Sie bewogen in der Logistikbranche zu arbeiten?

Ich war 15 Jahre bei dem Logistikdienstleister Schenker RUSSIA tätig. Direkt nach meinem Studium habe ich dort angefangen und bin von einer operativen Mitarbeiterin zur stellvertretenden Direktorin aufgestiegen. Mir war schon immer klar, in welchem Bereich ich arbeiten möchte. Mein Vater war ebenfalls in der Logistik tätig, daher konnte ich mir keinen anderen Job vorstellen.

Was ist die größte Herausforderung in Ihrer Position?

Zu den Herausforderungen zählt unter anderem das Marktverhalten richtig zu prognostizieren. Wir müssen die sich ständig verändernde Branche im Auge behalten und eine entsprechende Strategie für unser Unternehmen entwickeln. Was heute wichtig ist, kann morgen schon nicht mehr aktuell sein. Geschäfte in Zeiten der Stagnation oder der sinkenden Marktaktivitäten abzuwickeln – das ist eine Herausforderung für die Mitarbeiter und die Geschäftsführung. Die Gewinne, die wir erwirtschaften, müssen wir wohlüberlegt in die Zukunft unseres Unternehmens investieren.

International ist die Logistikbranche eher eine Männerdomäne. Wie erleben Sie als Frau in Ihrer Position diese Branche? 

Ich fühle mich wohl. Heutzutage belegen Frauen führende Positionen in Landesregierungen. Daher sind Frauen in der Verwaltung eines Unternehmens nicht mehr so exotisch.

Was sind die wichtigsten Projekte, die im Geschäftsjahr 2017/18 umgesetzt werden?

Wir führen jetzt eine neue Software ein. Im Moment ist das für uns die vorrangige Aufgabe. Damit werden wir unsere Attraktivität auf dem Markt fördern und die Produktivität steigern.

“Wir übernehmen regelmäßig die Komplettlieferung von großen Produktionsanlagen – von der Planung bis zur Umsetzung erhalten unsere Kunden alle Services bei uns.”

Marina Dshegrij, Geschäftsführerin Militzer & Münch Russland

Für welche Branchen ist Militzer & Münch Russland hauptsächlich tätig?

Wir sind für viele Branchen tätig. Die wichtigsten Kunden kommen aus den Bereichen Automobilindustrie, Konsumgüterproduktion, Ausrüstung und Mikroelektronik.

Gibt es Besonderheiten, die Militzer & Münch Russland vorweisen kann, und die Militzer & Münch vielleicht sogar vom Wettbewerb unterscheidet?

Neben den Dienstleistungen im Transportgeschäft, der Lagerlogistik und Zollabfertigung sind wir auch stark im Bereich Projekttransport. Wir übernehmen regelmäßig die Komplettlieferung von großen Produktionsanlagen – von der Planung bis zur Umsetzung erhalten unsere Kunden alle Services bei uns. Außerdem haben wir langjährige Erfahrung im Transport und der Lagerung von hochempfindlichen Geräten in so genannten Reinräumen. Zudem transportieren wir für viele Sportverbände Equipment zu Wettbewerben. Was uns zusätzlich auszeichnet, ist unser internes Reisebüro. Wir können unseren Kunden eine nahezu komplette Palette an Dienstleistungen vom Warentransport bis zur Abwicklung von Geschäftsreisen aus einer Hand bieten.

Die USA haben neue Sanktionen gegen Russland beschlossen. Sehen Sie darin Auswirkungen auf das Transportgeschäft von Militzer & Münch? 

Die Sanktionen beeinflussen die Situation in Russland: Die Investitionen aus dem Westen verringern sich, der Anteil der Investitionen aus dem Südosten wächst, der Markt orientiert sich um, zum Beispiel auf die inländische Produktion. Selbstverständlich wirkt sich all das auf verschiedene Industriebereiche und auch auf die Transportlogistikbranche aus. Wir spüren diese Veränderungen und versuchen, uns an die neuen Umstände schnell anzupassen.

Russland ist flächenmäßig der größte Staat der Erde und besonders weitläufig. Welche Herausforderungen ergeben sich für Warentransporte?

Die Russische Föderation erstreckt sich von Westen nach Osten über 10.000 Kilometer und von Norden nach Süden über 4.000 Kilometer. Ganz Russland nimmt eine Fläche von mehr als 17 Millionen Quadratkilometer ein. Wir haben 11 Zeitzonen. Nicht alle Orte verfügen über eine entwickelte Verkehrsinfrastruktur. Dadurch ist der Warenfluss in den verschiedenen Teilen Russlands unterschiedlich. Wir müssen immer genau informiert sein, wann, wie und mit welchen Transportmitteln die Waren in die jeweilige Region transportiert werden können. Das erhöht den Arbeitsaufwand und wirkt sich auf Liefertermine und -kosten aus. Die Anforderungen an Logistikunternehmen werden immer höher – diesen Herausforderungen stellen wir uns jedoch gern.

Russland hat eine gemeinsame Landesgrenze mit 14 Nachbarstaaten, so wie auch China. Ergeben sich dadurch Vorteile für die Logistikbranche?

Die Nähe zu den vielen anderen Ländern ist für den Warenaustausch natürlich förderlich – allerdings liegt unser Hauptpotenzial in der weiteren Entwicklung des Transitwarenstroms durch Russland. Aufgrund unserer Infrastruktur – die Qualität der Häfen, Flughäfen und Straßen sowie die Komplexität der Grenz- und Zollabfertigung – können wir dieses Potenzial derzeit noch nicht in vollem Umfang ausnutzen. Aber wir beobachten bereits positive Trends.

Mit welchen Ländern und Regionen pflegt Militzer & Münch Russland besonders enge Geschäftsbeziehungen? 

Die größten Warenströme kommen aus Deutschland und China. Dies spiegelt sich auch in der amtlichen Statistik über den Handel zwischen den Ländern wider. Der Warenumsatz zwischen Russland und China macht 14 Prozent und zwischen Russland und Deutschland acht Prozent des gesamten Warenumsatzes des Landes aus. Entsprechend intensiv sind unsere Geschäftsbeziehungen zu Deutschland und China.

Was sind Ihre Ziele für Militzer & Münch Russland?

Mir ist es wichtig, dass Militzer & Münch Russland weiterhin ein erfolgreiches, sich dynamisch entwickelndes Unternehmen bleibt. Ich bin mir meiner großen Verantwortung für die 300 Mitarbeiter bewusst. Sowohl unsere Kunden als auch unsere Mitarbeiter sollen sich gut aufgehoben fühlen und zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Einmal Maghreb und zurück

Militzer & Münch Frankreich hat sich mit Davies Turner, einem der führenden britischen Logistikdienstleister, zusammengetan. Das Ziel: der Ausbau der Verkehre zwischen Großbritannien und den Maghreb-Staaten. 

Seit Anfang Oktober läuft die Zusammenarbeit. Beide Unternehmen bieten in Kooperation sowohl Sammelgut- als auch Komplettladungsverkehre an. Militzer & Münch Frankreich wickelt im Rahmen der Partnerschaft Importe und Exporte zwischen Großbritannien, Marokko und Tunesien ab. Von Algerien führt das Unternehmen hauptsächlich Exporte durch.

Der Vorteil der Kooperation: Militzer & Münch kann seinen Kunden zusätzliche Transportkapazitäten von und nach Großbritannien anbieten. Davies Turner wiederum kann seine Aktivitäten auf dem tunesischen und algerischen Markt weiter ausbauen.

In Marokko ist Davies Turner bereits erfolgreich im Textilbereich aktiv – und wird dennoch von der Expertise von Militzer & Münch bei der Koordination industrieller Warenströme profitieren: Über Militzer & Münch Marokko kann der Logistiker seinen Kunden jetzt auch eine Zollabfertigung in privaten Zolllagern in Casablanca und Tanger anbieten.

Neue Landesgesellschaft in Algerien

Getrieben vor allem vom Militzer & Münch Team in Frankreich, laufen die Logistikgeschäfte mit Marokko und Tunesien seit Jahren sehr erfolgreich. Die Algerien-Transporte nahmen ebenfalls konstant zu. Grund genug für Militzer & Münch, sich jetzt in der Hauptstadt Algier niederzulassen.

Militzer & Münch arbeitet bei der neuen Landesgesellschaft mit einem Aktionär und renommierten Unternehmer aus dem internationalen Transportgeschäft zusammen. „Als Spezialist für Maghreb-Verkehre war es nur eine Frage der Zeit, bis wir eine eigene Tochtergesellschaft in Algerien gründen“, sagt Dr. Lothar Thoma, CEO M&M Militzer & Münch International Holding AG. „Mit unseren langjährigen Landesgesellschaften in Marokko, Tunesien und jetzt auch in Algerien werden wir unsere Maghreb-Aktivitäten konsequent weiterentwickeln. Es ist unser klares Ziel, unsere Services noch besser auf diesen speziellen und komplexen Markt abzustimmen.“

Militzer & Münch bietet für Algerien, Marokko und Tunesien Dienstleistungen, die über den reinen Transport hinausgehen. Unter anderem beinhalten die Maghreb-Lösungen wöchentliche Gefahrgut-Sammeltransporte, Verpackung und Qualitätskontrolle, Etikettierung und Kommissionierung sowie das Container stauen im eigenen 5.000 Quadratmeter großen Logistikterminal mit 17 Rampentoren in Vitrolles in Frankreich.

Der algerische Markt

Algerien hat rund 41 Millionen Einwohner und ist der größte der Maghreb-Staaten. Die Demokratische Volksrepublik Algerien ist reich an Bodenschätzen – derzeit machen Öl- und Gasexporte 60 Prozent der Staatseinnahmen aus. Der Markt ist gekennzeichnet von einem Ungleichgewicht zugunsten der Importe, die 85 Prozent der Güterströme ausmachen. Im Gegensatz zu anderen Maghreb-Ländern gibt es wenig Produktionsverlagerung.

Die Regierung ist bemüht, wirtschaftliche Diversifizierung durchzusetzen, um die Abhängigkeit vom Öl- und Gassektor mit seinem drastischen Preisverfall zu reduzieren. Sie öffnet das Land für Exporte. Vermehrt sollen Eisenerz und Phosphate abgebaut werden, gleichzeitig soll die industrielle Produktion zunehmen. Im ganzen Land entstehen industrielle Cluster-Zonen. Das wird der Transportindustrie zugutekommen und langfristig Europa-Algerien- und Algerien-Europa-Transporte ins Gleichgewicht bringen.

Schwerlasttransport nach China

Von Antwerpen in Belgien bis in das chinesische Pingshan transportierte Militzer & Münch China Komponenten für die Gasturbinen eines Kraftwerks. Die drei 130 Tonnen schweren Teile wurden unter anderem per Containerschiff und Sattelzug befördert. Das Door-to-Door Projekt führte ein Team des Militzer & Münch Standorts Beijing im März und April durch.

Während des Projektverlaufs galt es verschiedene Hürden zu meistern. Zunächst war beim Be- und Entladen des Containerschiffes ein Schwimmkran notwendig. Der Schwimmkran kommt bei sehr schwerem Gut zum Einsatz, er hat eine Kapazität von hundert bis zu mehreren tausend Tonnen. Nach dem Verladen ging es mit dem Schiff weiter nach China. Bauteile dieser Art werden aufgrund des Gewichtes und der Maße im Regelfall mit einem Schwergutfrachter transportiert.

Dank langjähriger Erfahrung und guter Kontakte gelang es dem chinesischen Militzer & Münch Team jedoch, die Teile auf einem Containerschiff transportieren zu lassen. Die Dauer der Verschiffung liegt hier bei nur 35 Tagen und ist damit wesentlich schneller als mit dem Schwergutfrachter. Das Containerschiff dockte zur Entladung der Fracht am Hafen in Chiwan in der Provinz Guangdong an.

Spezialisiertes Team

Die restlichen 200 Kilometer zum Zielort in Pingshan, ebenfalls in der Provinz Guangdong, musste das Transport-Team auf der Straße zurücklegen. Für die acht- bis zehnachsigen Sattelzüge mit Aufliegern organisierten die Militzer & Münch Mitarbeiter Spezialgenehmigungen inklusive Begleitfahrzeuge.

Es war der erste Transport, den das neue Militzer & Münch China Projekt-Team für eines der größten Energieunternehmen in China durchführte. „Das Projekt hat uns gezeigt, dass wir ein sehr kompetentes Team hier in Beijing haben“, sagt Glenn Bai, Managing Director Militzer & Münch China. „Wir freuen uns auf weitere spannende Projekte dieser Art.“

Spezialisierung Militzer & Münch China

  • Individuelle Lösungen inklusive Beratung über Verzollung und für China benötigte Straßentransport-Genehmigungen
  • Kontakte zu Break Bulk Carriern und Hafenbehörden in China
  • Ausführung von Übermaß- und Schwertransporten
  • Inland-Transporte per Straße und Lastschiff
  • Spezial-Ausrüstung

Mit drei Tiefladern nach Fergana

Für einen Zulieferer der Automotive-Branche transportierte Militzer & Münch eine Fertigungsstraße von Spanien nach Usbekistan. Damit kann der Kunde Glas für Auto-Seitenlichter und Rückscheinwerfer biegen und härten. Den Auftrag wickelten die Teams von Militzer & Münch in Nürnberg (Deutschland) und in Taschkent (Usbekistan) gemeinsam ab.

Der Partner von Militzer & Münch in Spanien, Altius S.A., hatte diesen Transport bei Militzer & Münch Usbekistan in Auftrag gegeben. Acht Standard-Lkw und drei Tieflader gingen im März 2017 auf die mehr als 7.000 Kilometer lange Reise von Nordspanien in den usbekischen Teil des Fergana Tals.

Beladen waren sie mit Teilen für einen Brennofen, mit dem Auto-Seitenlichter und Rückscheinwerfer gebogen und gehärtet werden. Rund 16 Tage benötigte der Transport von Aller im spanischen Asturien nach Fergana.

Strenge Einreisebestimmungen

Aus Sicherheitsgründen ist der Zugang für ausländische Lkw in das Fergana Tal stark reglementiert. „Da es schwierig war, einen usbekischen Fahrer in Spanien zu finden, mussten wir eine andere Möglichkeit suchen“, sagt Nelly Djurabaeva, Traffic Manager bei Militzer & Münch Usbekistan und Leiterin des Projekts. „Gemeinsam mit Denys Gumenyk, dem Leiter des Nürnberger Projektteams, erarbeiteten wir eine Route nach Fergana mit Einfahrt in das Tal via Osch in Kirgisistan. Lkw aus dem Ausland können diese Route nutzen, um in das Fergana Tal einzureisen, ohne zwischendurch umzuladen. Der Transport lief reibungslos.“

Mit gutem Beispiel voran

Nachdem der umfangreiche Transport von Spanien nach Usbekistan optimal verlief, nutzten auch die Mitarbeiter von Militzer & Münch Belarus die von den Kollegen empfohlene Route – allerdings von einem anderen Ausgangsland. An Bord von zehn Lkw transportierten sie Teile von Textilmaschinen von Norditalien nach Fergana – wieder via Osch in Kirgisistan.

Das Fergana-Tal

  • dichtbesiedeltes Tal zwischen dem Hochgebirge Tianshan und dem Alaigebirge in Zentralasien
  • erstreckt sich auf Teile der Staatsgebiete von Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisistan
  • mehr als zehn Millionen Menschen leben in dem rund 300 Kilometer langen und bis zu 110 Kilometer breiten Tal

Regelmäßige Verkehre in den Maghreb

Kooperieren und Kräfte bündeln: Am 1. Mai startete die Militzer & Münch Gruppe mit der Andreas Schmid Logistik AG das Gemeinschaftsunternehmen „MMAS Eurasia Logistic GmbH“ (MMAS Eurasia). Das Joint Venture bietet regelmäßige Linienverkehre in die Maghreb-Staaten und die Türkei.

Das Gemeinschaftsunternehmen sitzt im bayerischen Gersthofen im Landkreis Augsburg, zirka 80 Kilometer nordwestlich von München. Andreas Schmid ist mit drei Standorten in Bayern und Baden-Württemberg vertreten. Der Logistikdienstleister ist regionaler Marktführer für nationale Lkw-Verkehre und verfügt über ein flächendeckendes Transport-Netzwerk in Süddeutschland.

„Mit den zusätzlichen Kapazitäten, die uns das Joint Venture bietet, können wir unsere internationalen Door-to-Door-Services weiter ausbauen“, sagt Dr. Lothar Thoma, CEO M&M Militzer & Münch International Holding AG. „Gerade im wirtschaftsstarken Süden Deutschlands spüren wir einen hohen Bedarf an internationalen Transporten. Mit Andreas Schmid haben wir einen zuverlässigen und leistungsstarken Partner an unserer Seite, um dieser Nachfrage zu entsprechen.“ MMAS Eurasia wickelt seit Anfang Mai wöchentlich mehrere Abfahrten von Gersthofen nach Marokko, Tunesien, Algerien und in die Türkei ab.

Gewinn für beide Seiten

Militzer & Münch bietet das Joint Venture zusätzliche Transportkapazitäten, Andreas Schmid profitiert von dem fundierten Know-how und dem hervorragenden internationalen Transportnetzwerk der Militzer & Münch Gruppe. „Mit einem dichten Netzwerk der Militzer & Münch Gruppe vor Ort können wir unseren Kunden einen exzellenten Service in der Türkei und in den Maghreb-Staaten anbieten“, sagt Gianluca Crestani, Mitglied des Vorstands, Andreas Schmid Logistik. „Der Maghreb eröffnet deutschen Unternehmen großartige Perspektiven, die wir mit einer perfekten lokalen Logistik zusätzlich unterstützen können.“


Starker Anstieg der Maghreb-Transporte

In den Maghreb-Staaten eröffnen sich exzellente Perspektiven: Marokko, Tunesien und Algerien bieten zahlreiche Chancen für deutsche Unternehmen. Die Maghreb-Region ist besonders für die Automotive- und Textilbranche ein wichtiger Handelspartner. Militzer & Münch verzeichnet einen starken Anstieg der Transporte in die Region. Die Lkw-Verkehre des Logistikdienstleisters haben sich in den vergangenen zwei Jahren zum Beispiel zwischen Deutschland und Marokko verdoppelt, zwischen Deutschland und Tunesien sogar verdreifacht.

Transitland Türkei

Als Transitland zwischen Europa und Asien spielt die Türkei für die internationale Logistik eine wichtige Rolle. „Die Investitionen der türkischen Regierung in die Infrastruktur des Landes treibt die Nachfrage nach Transporten weiter voran“, sagt Dr. Lothar Thoma. In der Türkei ist die Militzer & Münch Gruppe mit vier Standorten vertreten, unter anderem in Istanbul und Izmir.

Zusätzliche Destinationen

Mit dem Joint Venture erweitern Militzer & Münch und Andreas Schmid ihr Lkw-Liniennetz um eine Vielzahl zusätzlicher Destinationen. Es ergänzt zudem die jahrelange Zusammenarbeit von Militzer & Münch mit der Stückgutkooperation CargoLine. Das Netzwerk von CargoLine nutzt der Logistikdienstleister insbesondere für internationale Transporte von und nach Deutschland sowie Westeuropa.

Im Mai startete die Militzer & Münch Gruppe mit der Andreas Schmid Logistik AG das Gemeinschaftsunternehmen „MMAS Eurasia Logistic GmbH“ (MMAS Eurasia).

Strom für Vietnam

Smartphones, Staubsauger und auch die elektrische Bahn – alle brauchen Strom. Und wo Strom fließt, werden Isolatoren benötigt, um zum Beispiel Überlandleitungen an Strommasten zu befestigen. Militzer & Münch Ukraine konnte einen Produzenten von Polymer-Isolatoren als Kunden gewinnen und transportiert seitdem Teile der Isolatoren aus Shanghai in die Ukraine und die fertigen Produkte weiter nach Vietnam.

Bereits Anfang Juni 2016 wurde der Vertrag mit einer Laufzeit von mindestens drei Jahren abgeschlossen. „Neue Kunden mit regelmäßigen Transportaufträgen sind für uns äußerst wichtig, da es unsere Marktposition in der Ukraine stärkt“, sagt Yuliya Bezverkha, Marketing & Sales bei Militzer & Münch Ukraine.

Europäische Qualität zu sehr günstigen Preisen

Der Kunde von Militzer & Münch Ukraine plant und produziert Polymer-Isolatoren für Starkstromleitungen, offene Umspannwerke und Umspannstationen sowie für Wechselstrom-Oberleitungen für Eisenbahnen. Vor dem Export der Produkte nach Vietnam werden die Isolatoren im Donezk-Becken in der Ukraine unter Beachtung internationaler Sicherheitsvorschriften hergestellt.

„Der größte Vorteil von Produkten aus der Ukraine ist, dass sie europäische Qualität mit chinesischen Preisen verbinden.”

Yuliya Bezverkha
Marketing & Sales Militzer & Münch Ukraine

Für die Herstellung setzt das Unternehmen auf Ausrüstung aus Deutschland, der Schweiz und anderen führenden Herstellern aus dem Ausland. Die Geräte ermöglichen die Vollautomatisierung der Grundarbeitsschritte bei der Produktion der Isolatoren. „Der größte Vorteil von Produkten aus der Ukraine ist, dass sie europäische Qualität mit chinesischen Preisen verbinden“, sagt Yuliya Bezverkha.

Im Anschluss an die Fertigung werden die Endprodukte exportiert. Knapp eineinhalb Meter lang und vier Kilo schwer sind die fertigen Isolatoren beim Transport nach Vietnam.

Im- und Export aus einer Hand

Militzer & Münch Ukraine ist für den Kunden sowohl für den Import als auch für die Exporte zuständig. „Wir holen Teile aus Shanghai in die Ukraine, überwiegend per Seefracht in 20-Fuß-Containern, manchmal aber auch per Luftfracht“, sagt Yuliya Bezverkha. „Dabei handelt es sich um Befestigungselemente, die die Isolatoren mit der Stromleitung und mit dem Starkstrommast verbinden.“

Nach Ankunft in der Ukraine bringen Lkw die Sendungen vom Hafen Odessa oder vom Flughafen Kiew zum Werk in der Region Donezk. Hier werden die Polymer-Isolatoren gefertigt und für den Weitertransport in Holzkisten verpackt. Militzer & Münch befördert die fertigen Isolatoren größtenteils per Luftfracht nach Ho-Chi-Minh-Stadt.

Innerhalb eines Jahres transportierte das Team mehr als 15 Tonnen Luftfracht und 51 Tonnen Seefracht als Import aus Shanghai und mehr als 24 Tonnen Luftfracht und 50 Tonnen Seefracht als Export nach Vietnam. „Wir freuen uns über das Vertrauen, das der Kunde uns schenkt“, sagt Yuliya Bezverkha.

Was sind Isolatoren?

Isolatoren besitzen eine hohe mechanische Belastbarkeit, aber dafür nur eine sehr geringe elektrische Leitfähigkeit. Um diese zwei Komponenten zu vereinen, werden Isolatoren aus festen Isolierstoffen gefertigt, zum Beispiel aus Aluminiumoxidkeramik, Porzellan, Glas, glasfaserverstärkten Kunststoffen oder Epoxidharzen.

Eingesetzt werden Isolatoren bei der Befestigung oder Führung von blanken elektrischen Leitern. Der Stromfluss durch das Befestigungselement ist dabei weitestgehend unterbunden. Isolatoren, die im Freien eingesetzt werden, müssen außerdem gegen Ultraviolettstrahlung und Witterungsschwankungen dauerbeständig sein. Man findet sie an Freileitungsmasten, großen Antennen oder in Umspannwerken.

Wasserkraft für Zentralasien

Nachhaltige Energieversorgung: Etwa 100 Kilometer nordöstlich der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe wird am Fluss Wachsch zurzeit ein Staudamm gebaut. Die Militzer & Münch Gruppe übernimmt den Door-to-Door Transport der Komponenten für zwei gasisolierte Schaltanlagen des Wasserkraftwerks, das Teil des Staudamms ist.

Mit 335 Metern Höhe wird der Rogun-Staudamm nach der Fertigstellung die höchste Talsperre der Welt sein. Das Wasserkraftwerk soll mehrere Gebiete in Zentralasien mit Elektrizität versorgen. Sechs 600-Megawatt-Turbinen werden zirka 13,3 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. In den Schaltanlagen wird die elektrische Energie verteilt oder umgespannt – das verhindert Überlast und Kurzschlüsse.

Gesicherte Ladung

Im Jahr 2017 transportiert Militzer & Münch zahlreiche Bauteile für zwei Schaltanlagen per Lkw bis an die Baustelle des Rogun-Staudamms. Die Abwicklung des Projekts übernimmt das Militzer & Münch Team in Nürnberg. Komponenten für die Anlagen kommen aus Deutschland, der Türkei und Polen.

Das Gesamtgewicht der Bauteile beträgt rund 1.800 Tonnen. Auf den langen Transportrouten durchqueren die insgesamt 180 bis 200 Lkw – davon 30 Lkw mit einer Überhöhe von 3,4 Metern – mehrere enge Bergpässe. An vielen Abschnitten drohen Steinschläge oder Lawinen. Die Güter sind deshalb belastungs- und beförderungssicher verpackt, so dass die Waren unbeschädigt beim Empfänger ankommen.
Perfekt koordiniert

Um die Zeitpläne für den Bau einzuhalten, koordiniert das Team von Militzer & Münch 20 bis 25 Lkw-Lieferungen pro Woche. Die Verzollung übernimmt der Empfänger der Schaltanlagen selbst.

Strom aus Wasserkraft

  • Der Franzose Benoît Fourneyron entwickelte 1827 die erste praktikable Wasserturbine.
  • 1866 erfand Werner von Siemens den elektrodynamischen Generator, der Bewegung in Strom umwandeln konnte.
  • Das erste Wasserkraftwerk zur Erzeugung von Strom entstand 1880 in England.
  • 1895 wurde das erste wasserbetriebene Großkraftwerk der Welt an den Niagarafällen in Betrieb genommen.
  • In Europa entstanden 1898 in Rheinfelden die ersten mit Wasser angetriebenen Kraftübertragungswerke.