In den Startlöchern für E-Commerce

Shenzhen in China – früher ein Fischerdorf, heute einer der Haupthandelsplätze weltweit für die Elektronik- und Telekommunikationsindustrie. Von dort startet Militzer & Münch China regelmäßig Exporte für einen internationalen Onlinehändler nach Großbritannien – Zollabwicklung inklusive. Der Bedarf an Transporten für den Onlinehandel steigt weiter und gibt Militzer & Münch die Möglichkeit, zusätzliche Märkte zu erschließen.

Mit ihrem Status als Sonderwirtschaftszone gilt Shenzhen als bedeutender Standort für ausländische Investitionen und ist eine der am schnellsten wachsenden Metropolen der Welt. Die Wirtschaft in der Region boomt, vor allem Unterhaltungselektronik-Produkte werden von europäischen Ländern nachgefragt. Dazu zählen Power Banks, Ladegeräte, USB-Kabel, Lautsprecher und Tastaturen. Davon profitieren auch die Kunden von Militzer & Münch.

Im Mai 2017 startete Militzer & Münch die Zusammenarbeit mit dem internationalen Onlinehändler. „Das ist ein perfekter Auftrag für uns und die große Chance, unsere Expertise im Bereich E-Commerce weiter auszubauen“, sagt Glenn Bai, Geschäftsführer Militzer & Münch China. „Unsere Services für den Kunden haben wir Schritt für Schritt erweitert und liefern nun wöchentlich Produkte nach Großbritannien.“

Die Services umfassen:

• Abholung von Fracht für verschiedene Verlader
• Kommissionieren & Packen im Zolllager in Shenzhen
• Konsolidierung der Ladung als FCL
• Seetransport von Shenzhen/Hong Kong nach Großbritannien
• Einfuhrverzollung/Verzollung und Steuern
• Kommissionierung & Verpackung
• Beschriftung & Kitting
• Retourenabwicklung
• Lieferung an das Lager des Kunden in Großbritannien per FTL / LTL / Kurierdienst

Neue Herausforderungen und Lösungen

Bis Großbritannien legen die Sendungen die Strecke per Schiff zurück. An Land folgt der Transport per Lkw bis zum Lager des Kunden. Doch der Transport birgt einige Herausforderungen. „Ein Container enthält meist über 30 Zolldeklarationssätze“, sagt Glenn Bai. „Um die Steuererklärungen des E-Commerce-Geschäfts zu überprüfen, setzt der britische Zoll inzwischen strengere Richtlinien um – das führt häufig zu zeitlichen Verzögerungen.“ Zudem kommt es im Hafen von Felixstowe – dem größten Containerhafen Großbritanniens – immer wieder zu Staus. Das verlängert die Transitzeit. „Angesichts des Brexit wird sich die Situation möglicherweise weiter zuspitzen“, sagt Glenn Bai. „Umso wichtiger ist es, dass wir vor allem bei den Zollerklärungen perfekt arbeiten und unsere Kunden optimal beraten.“

Glenn Bai und sein Team arbeiten derzeit verstärkt daran, ihre Logistiklösungen für das E-Commerce-Geschäft zu optimieren. „Langfristig werden wir auch Bahn- und Lufttransporte für den Online-Handel anbieten“, sagt Glenn Bai. „Dabei konzentrieren wir uns neben der Relation China-Großbritannien auch auf Transporte nach Zentralasien und Russland. Wir freuen uns, in Zukunft mehr E-Commerce-Projekte abzuwickeln.“

Nächste Station: Chicago

Für einen bayerischen Kunden wickelt Militzer & Münch Deutschland momentan ein Projekt mit einem Auftragsvolumen von insgesamt 200 bis 250 Containern ab. Das Team transportiert über mehrere Monate Fassadenkomponenten und Baumaterialien aus Bayern zu einer amerikanischen Chemiefabrik bei Chicago. Im Januar sorgte eine extreme Kältewelle für einen absoluten Ausnahmezustand in den USA – und stellte das Team vor einige Herausforderungen.

In Chicago wird zur Zeit eine moderne Chemiefabrik erweitert. Ende 2018 beauftragte ein bayerisches Produktionsunternehmen Militzer & Münch damit, die dafür benötigten Fassadenkomponenten und Baumaterialien von Deutschland in die USA zu transportieren. Abgeschlossen sein wird das Projekt voraussichtlich im Frühjahr 2020.

Bis zu sieben Container pro Woche

Doch wie gelangen über 200 schwerbeladene Container von Bayern nach Chicago? „Das ist natürlich ein Großprojekt“, sagt Walter Weissig, Oceanfreight Manager und stellvertretender Niederlassungsleiter bei der M&M air sea cargo GmbH in München. „Zunächst verhandelten wir die Raten, Streckenmöglichkeiten und Termine mit dem Reeder und dessen Trucker und stimmten uns eng mit unseren Hamburger Kollegen und unserem Partner in Chicago ab.“

Die Fracht für den amerikanischen Kunden setzt sich überwiegend aus 40‘ HC Containern und einigen 20‘ Standard-Boxen zusammen. Insgesamt bereitet das Team wöchentlich fünf bis sieben bis zu 19 Tonnen schwere Container für den Transport vor.

„Nachdem wir die Container beim Exporteur in Niederbayern beladen haben, beginnt die erste Etappe per Bahn nach Bremerhaven“, sagt Walter Weissig. „Von dort verschiffen wir die Fracht nach New York oder Norfolk. Die Reederei wickelt dann in Eigenregie den Bahntransport zum Bestimmungshub Chicago / Norfolk Southern Landers ab. Die letzte Etappe zum Empfänger erfolgt per Lkw.“

Eiskalte Winter und Ausnahmezustände

Im Januar brach plötzlich eine extreme Kältewelle über die USA herein. „Durch die Polarwinde haben die Temperaturen letzten Winter bis zu minus dreißig Grad erreicht“, sagt Walter Weissig. „Das war der zweitniedrigste jemals gemessene Wert in den USA.“

Zwischen New York und Chicago herrschte ein absoluter Ausnahmezustand. „Die Container standen teilweise zwei Wochen im Hafen, bevor sie nach New Jersey umgefahren werden konnten, wo sie dann auf die Bahn gehen“, sagt Walter Weissig. „Dazu kommt der Mangel an Lkw-Fahrern in den USA. Der Kunde besteht selbstverständlich auf genauen Anlieferterminen mit entsprechender Vorankündigung. Das ist nicht immer leicht einzuhalten, da am Tag der Containerankunft in Chicago noch nicht bekannt ist, welcher Trucker die letzte Meile bedient.“

Mit vollem Engagement ans Ziel

Daher ist ein täglicher Abgleich aller Sendungen via Track & Trace und per Mail unabdingbar. „Bei bis zu 30 Containern gleichzeitig mit unterschiedlichen Statusmeldungen – gerade verladen, auf dem Wasser, Schiffsankunft New York / Norfolk, vom Schiff abgeladen, Umfuhr nach New Jersey, auf der Bahn, in Chicago angekommen, in der Zustellung, zugestellt – ist das äußerst zeitaufwändig“, sagt Walter Weissig. „Mittlerweile hat sich die Transportkette etabliert. Durch die gute Zusammenarbeit zwischen dem Reeder, unserem Agenten und dem Kunden läuft alles reibungslos. Die Transitzeit beträgt insgesamt maximal 30 Tage.“

Bereits jetzt arbeitet das Team von Militzer & Münch an einem Folgeprojekt. Der bayerische Absender hat den Transport von weiteren sechzig bis siebzig 40‘ Containern angefragt. Der Empfänger ist ein anderes Unternehmen in den USA.

M&M Polen liefert Kornsilos nach Tansania

Militzer & Münch Polen durfte vergangenen Winter einen außergewöhnlichen Auftrag übernehmen. Im Rahmen eines Regierungsprojektes bearbeitet das Unternehmen derzeit eine sehr umfangreiche Lieferung mit Getreidesilos für Tansania. Fast ein Jahr dauerten die intensiven Vertragsverhandlungen mit dem Kunden. Die logistischen und juristischen Bedingungen forderten die Expertise des gesamten Teams.

Im November 2018 erhielt das Team von Militzer & Münch Polen den Auftrag, rund 200 Container mit Kornsilos nach Tansania zu transportieren. Die Getreidesilos schützen die Ernten vor Schädlingen und Fäulnis – und können langfristig Hunger und Mangelernährung in dem ostafrikanischen Land vorbeugen.

„Der Kunde hatte zuvor keine Seefracht versendet – erst recht nicht auf dieser Relation“, sagt Artur Wojtczak, Sales Director, M&M air sea cargo S.A. „Da es sich um ein Großprojekt handelte, holte er einige Angebote ein und nahm sich viel Bedenkzeit. Am Ende hat ihn unsere Beratung und Expertise überzeugt – und er hat unser Team mit dem Projekt beauftragt.“

Business Development Managerin Anna Kiczak leitete die Vertragsverhandlungen.

Neue Relation und strenge Vorgaben

Artur Wojtczak und seine Kollegen im polnischen Wrocław haben vollen Einsatz gezeigt, um die Ausschreibung zu gewinnen. „Unsere Business Development Managerin Anna Kiczak machte den Kunden mit unseren Services vertraut“, sagt Artur Wojtczak. „Sie leitete die Vertragsverhandlungen, die fast ein ganzes Jahr dauerten.“ Grund dafür waren unter anderem die strengen Regularien und Vorgaben der Regierung. Das Team musste sie intensiv prüfen, um nichts zu übersehen. „Tansania ist eine völlig neue Relation für Militzer & Münch“, sagt Artur Wojtczak. „Das bedeutet eine wertvolle neue Erfahrung für das ganze Team. Schon durch die Vorbereitungen haben wir viel gelernt.“

Ein starkes Team

Das Team machte sich intensiv mit den örtlichen Standards vertraut. „Dann handelte unser Kollege Arkadiusz Kant mit den afrikanischen Agenten die bestmöglichen Bedingungen für die Zusammenarbeit aus“, sagt Artur Wojtczak. „Er hat einige Jahre in Kenia gelebt und war deswegen der perfekte Ansprechpartner.“

Ebenfalls unverzichtbar war der Einsatz des Senior Business Development Managers und Seefrachtexperten Paweł Szelest. „Zusammen mit Anna Kiczak arbeitete er die Vertragsdetails aus. Unser Anwalt unterstützte uns in juristischen Fragen.“

Im Dezember wurden die ersten fünf Container losgeschickt. Inzwischen hat das Team mithilfe von Oksana Deveterykova, Spediteurin bei Militzer & Münch Polen, einen beachtlichen Teil der Container erfolgreich ans Ziel transportiert.

Voraussichtlich noch bis zum ersten Quartal 2020 läuft das Projekt – bis die insgesamt rund 200 Container Tansania erreicht haben. Es profitiert von der Professionalität und Expertise aller Kollegen. „Die Relation ist totales Neuland für das Team – und die Kollegen leisten einen hervorragenden Job. Sie waren von Anfang an offen für die neue Herausforderung. Und unser Kunde kann sie rund um die Uhr erreichen. Dieser unermüdliche Einsatz weckt natürlich das Interesse von Kunden aus verwandten Branchen oder mit ähnlichen Exportländern.“

Entwicklungszusammenarbeit in Tansania

Zu den Hauptursachen für den Hunger in Tansania zählt neben Dürren und Missernten die falsche Lagerung von Getreidesorten wie Mais und Hirse. Die so genannten Nachernteverluste liegen häufig bei bis zu 50 Prozent. Dadurch müssen tansanische Familien und Landwirte die Zeit vor der nächsten Ernte mit teuer erworbenen Lebensmitteln überbrücken und verschulden sich zwangsläufig.

Einige Regierungen und Organisationen engagieren sich derzeit dafür, die Getreideanbau- und Wirtschaftsstrategien in Tansania zu verbessern. Im Zuge der Projekte werden Kornsilos nach Tansania gesandt und tansanische Handwerker lernen, die Silos aus Zinkblech selbst zu bauen. Die Familien und Landwirte können durch solche Maßnahmen besser von den eigenen Getreideerzeugnissen leben und überschüssige Vorräte langfristig selbst gewinnbringend verkaufen. Das wiederum ermöglicht es ihnen, in die Bildung ihrer Kinder zu investieren.

In drei Tagen um die halbe Welt

Seit 2018 exportiert Militzer & Münch Polen frisch geerntete Blaubeeren für seinen neuen Kunden Agro Trade. Die argentinischen Früchte sind sehr empfindlich und bleiben nach der Ernte nur wenige Tage frisch. Eine einzige Verzögerung im Transportprozess kann den Wertverlust der gesamten Ware bedeuten.

Schon seit vielen Jahren ist das polnische Familienunternehmen Agro Trade auf den Anbau und Export von Blaubeeren spezialisiert. 2018 beauftragte Agro Trade Militzer & Münch Polen mit dem Import der beliebten Beeren aus Argentinien und den Transporten nach West- und Nordeuropa.

Wenn die polnischen Früchte im Sommer erntereif sind, liefert Militzer & Münch Polen sie per Landverkehr unter anderem nach Deutschland und in die Niederlande. „Die Nachfrage nach Blaubeeren ist in den letzten Jahren so stark gestiegen, dass Agro Trade die Früchte längst auch aus Argentinien importiert“, sagt Wlodzimierz Scibiorek, der seit zwölf Jahren Business Development Manager bei Militzer & Münch Polen ist.

Vom Strauch zum Händler

Zu den Herausforderungen beim Transport empfindlicher, frischer Waren gehören vor allem Temperaturschwankungen und Lieferzeit. Bei Frost und zu hohen Temperaturen können Blaubeeren ihre Form und Frische verlieren. Um die bestmögliche Qualität sicherzustellen, müssen Blaubeeren nach der Ernte schnellstmöglich in den Handel und zum Verbraucher gelangen. Das erfordert besonders für die Transporte aus Argentinien eine strategische, zügige Vorgehensweise.

„Von Südamerika senden wir die Beeren direkt per Luftfracht zu den Flughäfen in Frankfurt und Amsterdam“, sagt Wlodzimierz Scibiorek. „Von dort bringen wir sie zur Sortieranlage in Polen, wo sie verpackt werden. Danach gehen die Blaubeeren schon an die europäischen Händler. Die Lieferzeit beträgt damit nur zwei bis drei Tage.“

Für jede Importsendung erstellt Militzer & Münch Polen gemeinsam mit Agro Trade den genauen Plan für eine möglichst kurze Lieferzeit. Beim Käufer müssen die nötigen Dokumente, Papiere und Zertifikate vorliegen, damit alles schnell geht. „Jeder Fehler kann teuer werden“, sagt Wlodzimierz Scibiorek. „Unnötige Verzögerungen schaden dem Zustand der Früchte und führen zum Wertverlust. Durch einen reibungslosen Ablauf stellt Militzer & Münch Polen sicher, dass sich am Ende jemand über die frischen, süßen Blaubeeren in seinem Müsli oder Muffin freut.“

Für die nahe Zukunft plant Agro Trade gemeinsam mit Militzer & Münch Polen, neue Märkte in Japan, China, Korea und den Vereinigten Arabischen Emiraten zu erschließen und zu beliefern. Denn auch in Asien sind die vielseitigen und gesunden Blaubeeren sehr beliebt.

Per Luftfracht nach Indianapolis

Mit dem amerikanischen Sägewerkhersteller Wood Mizer hat Militzer & Münch Polen im vergangenen Jahr einen renommierten neuen Großkunden dazugewonnen. Viele Maschinen des Kunden sind bis zu einer Tonne schwer und gelten als Gefahrgut. Dariusz Onisk, Key Account Manager, M&M air sea cargo S.A., organisiert mit seinen Kollegen die Luftfrachtlieferungen, unter anderem nach Südafrika und in die USA.

Seit mehr als 25 Jahren betreibt Wood Mizer eine Produktionsstätte in Kolo in Zentralpolen. Die Sägewerke des 1990 gegründeten Unternehmens sind in mehr als 100 Ländern im Einsatz. „Im Frühjahr 2018 hat Wood Mizer die ersten Exportsendungen bei uns in Auftrag gegeben“, sagt Dariusz Onisk. „Seitdem transportieren wir Sägewerke und andere Maschinen per Luftfracht unter anderem in die USA, nach Sri Lanka, Südafrika und Indien. Für LCL-Sendungen mit Destinationen in Afrika und China bieten wir dem Kunden teilweise auch Seefrachttransporte an.“

Herausforderungen bei Gefahrgut

Sägewerke und andere holzverarbeitende Maschinen von Wood Mizer wiegen im Schnitt zwischen 200 und 1.000 Kilogramm. Viele sind außerdem mit Verbrennungsmotoren ausgestattet und unterliegen damit den IATA-Gefahrgutvorschriften (DGR). „Jede Lieferung ist einzigartig und fordert uns als Logistikdienstleister unterschiedlich stark heraus“, sagt Dariusz Onisk. „DGR-Waren sind besonders anspruchsvoll im Transport. Je nach Größe und Gewicht verladen wir die großen Sägewerke in spezielle Holzkisten oder sichern sie auf Paletten.“

Ende 2018 transportierte das Team von Militzer & Münch Polen in kürzester Zeit eine besonders schwere Sendung in die USA. „Das Sägewerk sollte den Empfänger in Indianapolis so schnell wie möglich erreichen. Wir haben es in einer Holzkiste der Maße 4,2 x 1,5 x 1,3 Meter transportiert. Sie war brutto fast 1,5 Tonnen schwer“, sagt Dariusz Onisk. „In Zusammenarbeit mit Wood Mizer und der zuständigen Fluggesellschaft haben wir alle Sicherheitsbedingungen erfüllt und die Fracht fristgerecht und sicher ans Ziel gebracht.“

Gute Zusammenarbeit schafft Vertrauen  

Bei jeder Sendung steht das Team von Militzer & Münch Polen im engen Kontakt mit Wood Mizer. Der Sägewerkhersteller bleibt während des gesamten Prozesses auf dem Laufenden. „Es ist wichtig, bei der Vorbereitung und dem Transport genau auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen“, sagt Dariusz Onisk. „Inzwischen kenne ich die Gewohnheiten und Wünsche von Wood Mizer sehr gut. Zusammen mit meinem Team kann ich dem Kunden einen ganz individuellen Service anbieten.“ Längst stehen auch die nächsten Destinationen fest. „Heute holen wir in Polen ein Sägewerk des Kunden ab und transportieren es nach Taipeh.“

Ein Sägewerk im Betrieb

Eine Nummer zu groß

Übergroße Holzkisten mit einem Gesamtvolumen von rund 28.300 Kilogramm lieferte Militzer & Münch von Shanghai in China nach Almaty in Kasachstan. Viel zu groß für die Schiene – doch Militzer & Münch bot die perfekte Lösung für den Transport der riesigen Luftkühlungssysteme für Transformatoren.

Für einen namhaften deutschen Technologiekonzern wickelt Militzer & Münch China seit dem Spätsommer 2018 regelmäßige Transporte per Bahn von China nach Deutschland ab. So beauftragte der Technologiekonzern Militzer & Münch auch für den Transport von Schranklüftern und speziellen Schränken, so genannten Cell Cabinets, von China nach Kasachstan. Bei dieser Ladung war wie üblich ein Transport per Schiene gewünscht, jedoch aufgrund veränderter Regelungen nicht realisierbar.

„Wir mussten dem Kunden erklären, dass die neuen chinesischen Bahnvorschriften, die im Januar 2019 in Kraft getreten sind, einen Transport der überdimensionalen Ladung per Bahn nicht zuließen“, sagt Glenn Bai, Managing Director Militzer & Münch China. „Also haben unsere Kollegen von verschiedenen Militzer & Münch Niederlassungen zusammengearbeitet, um dem Kunden eine alternative Transportlösung zu bieten.“

Lkw als alternatives Transportmittel

Das Resultat: Militzer & Münch lieferte die Fracht per Full Truck Load (FTL). Möglich war diese Lösung nur dank der eigenen Niederlassung in Urumqi im Nordwesten von China. Der Standort liegt in der Nähe der Grenze zu Kasachstan und erfüllte so die nötigen Voraussetzungen für den Transport. Denn die Ladung musste Militzer & Münch in Horgos, Kasachstan, an der Grenze zu China umladen. Der Grund: Chinesische Lkw sind für Transporte in den Ländern der GUS nicht zugelassen. Die Mitarbeiter in der Niederlassung in Urumqi konnten sich also aufgrund der Nähe zu Horgos vor Ort um die Umladung kümmern.

Zusammenarbeit bietet Vorteile

Um den kompletten Transport zu ermöglichen, arbeiteten drei Militzer & Münch Kollegen eng zusammen: Kaka Xu, Account Manager für den Technologiekonzern bei M&M China, Anna Elcheva, Trade Lane Managerin für Russland und die GUS bei Militzer & Münch, und Guanghua Nie, Manager der Niederlassung in Urumqi. Zudem brachten die drei Kollegen hilfreiche lokale Kenntnisse ein, beispielsweise bei der Zollabwicklung. Der gesamte Transport dauerte insgesamt nur 14 Tage. „Unser Vorteil bei Militzer & Münch ist, dass wir in vielen Ländern entlang der neuen Seidenstraße mit zahlreichen Niederlassungen vertreten sind“, sagt Glenn Bai. „Das ermöglichte überhaupt erst den Transport der überdimensionalen Ladung per Lkw.“

Bahnwaggons aus Belarus in Ungarn unterwegs

Für einen führenden Schweizer Hersteller von Schienenfahrzeugen transportiert Militzer & Münch Schweiz Bauteile nach Belarus zur Montage von Bahnwaggons und nach Ungarn für den Innenausbau. Die Waggons werden künftig auf Ungarns Schienen für den Personenverkehr genutzt.

In den letzten Jahren profitiert die weltweite Schienenfahrzeugindustrie von einem stetig wachsenden Gesamtmarkt für neue Schienenfahrzeuge. Während der Umsatz 2012 noch bei 48 Milliarden Euro lag, ist er 2017 auf 55 Milliarden Euro gestiegen. Von diesem globalen Wachstum profitiert auch der Kunde von Militzer & Münch. Der Hersteller fertigt maßgeschneiderte Schienenfahrzeuge für seine Kunden und geht dabei auf individuelle Wünsche ein – sowohl was die Innenraumgestaltung betrifft als auch die Technologie.

Die Baumaterialien, die Militzer & Münch für den Kunden transportiert, kommen aus mehreren Ländern und decken alles ab, was der Hersteller für den Bau von Bahnwaggons benötigt. Dazu gehören Aluminiumprofile, Toiletten, Bremsen, Schalter, Kabel, Schaumstoffe und Textilien.

Militzer & Münch Basel dient als Control Tower

„Bei diesem Projekt arbeiten mehrere Militzer & Münch Teams zusammen, um unserem Kunden die bestmögliche Transportlösung anbieten zu können“, sagt Nikolaus Kohler, Regional Managing Director Middle East / Central Asia. „Militzer & Münch Belarus stellt seine Lkw-Flotte zur Verfügung. Militzer & Münch Basel koordiniert den gesamten Auftrag und übernimmt mit seinem Team auch die Verzollung. Außerdem nutzen wir unseren Standort in Eichenzell als Konsolidierungshub für Fracht aus Europa.“

Seit Januar 2018 transportiert das Militzer & Münch Team jede Woche zirka vier bis fünf Full Truck Loads (FTL) von der Schweiz nach Belarus. Von Eichenzell aus starten zwei bis drei FTL-Transporte pro Woche ebenfalls in Richtung Belarus.

Geplant ist ein Ausbau der wöchentlichen Transportmenge auf insgesamt bis zu 15 Full Truck Loads nach Belarus und Ungarn. „Wir freuen uns über das große Volumen und die Komplexität, die der Auftrag mit sich bringt“, sagt Nikolaus Kohler. Noch bis Dezember 2019 läuft das Großprojekt. Der Kunde hat bereits weitere Transporte nach Aserbaidschan angekündigt.

Individuell zugeschnittene IT-Lösung

Eine Besonderheit bei dem gesamten Auftrag: Militzer & Münch kann dank des hauseigenen IT-Dienstleister „MMcom“ dem Kunden eine auf dessen Bedürfnisse optimal zugeschnittene IT-Lösung anbieten. Über die IT-Plattform werden die Sendungsströme von den verschiedenen Herkunftsländern über zwei Konsolidierungshubs bis zu den Zielen in Belarus und Ungarn erfasst und abgebildet. Per Datenfernübertragung zeigt das System in Echtzeit an, welche Sendungen in den Lagern in der Schweiz und Eichenzell eingegangen sind und stellt sie zu Packaufträgen zusammen.

Meilenweit mit Übergewicht

22 Transformatoren inklusive Zubehör von Shanghai bis zur Hafenstadt Port Sudan – so lautete der Auftrag für Militzer & Münch China. Das schwerste Gut wog 67 Tonnen – das Gesamtgewicht der Güter war zu schwer für ein normales Frachtschiff.

Der Kunde, ein Unternehmen aus dem Energie- und Versorgungssektor, benötigte die Transformatoren für den Bau mehrerer Umspannwerke. Das Volumen der Fracht lag bei etwa 11.000 Kubikmetern, was zirka 78.500 gefüllten Badewannen entspricht – eine Herausforderung für das Team.

„Die Lösung lag auf der Hand: Wir haben einen Schwergutfrachter für den Transport der Ware eingesetzt“, sagt Sara Zhang, Project Operation Manager M&M Beijing. „So konnten wir die etwa 7.000 Seemeilen reibungslos meistern.“ Für Militzer & Münch China war diese Stückgut-Lieferung sowohl der erste Auftrag für den Kunden als auch der erste Transport nach Ostafrika.

Eine detaillierte Planung war vorausgegangen, um die gesamte Ladung an einem Punkt zu sammeln und gleichzeitig zu verschicken. „Von den Transformatoren bis zum Zubehör waren die Güter alle sehr unterschiedlich und kamen aus verschiedenen Orten innerhalb Chinas“, sagt Sara Zhang. „Ein zeitaufwendiges Unterfangen – unser Team und unser lokaler Partner haben das Projekt jedoch gemeinsam perfekt koordiniert und erfolgreich zusammengearbeitet, um den Transport innerhalb der Zeitvorgabe des Kunden abzuwickeln.“

Flüssiges gut verpackt

Für einen international tätigen Produzenten von Verpackungslösungen transportierte M&M Frankreich drei große Anlagen zu Getränkeherstellern und Molkereien.

Besonders eilig war die Lieferung nach Omsk – der Kunde mit Hauptsitz in Frankreich beauftragte die perfekt aufeinander abgestimmte Zustellung mehrerer Maschinenteile. Militzer & Münch setzte zwei Teams ein, organisierte die Blockverzollung sowie die parallele Anlieferung aller Module. Innerhalb von nur zwölf Tagen bewältigten die Lkw die über 5.500 Kilometer lange Strecke bis in die sibirische Großstadt.

Zwei weitere Anlagen gingen nach Krasnodar im Süden Russlands und nach Samara im Südosten des Landes. Je zwei Fahrer pro Lkw benötigten für die 4.000 Kilometer bzw. 3.500 Kilometer jeweils sieben Tage.

Enge Zusammenarbeit

Mitarbeiter des Kunden begleiteten die Verladungen und die Überwachung der Module in Le Havre und Lagny. Die Zollabwicklung für die Door-to-Door-Transporte übernahm der Zollmakler des Kunden.

Das Projekt war nicht die erste erfolgreiche Zusammenarbeit: Bereits 2014 übernahm Militzer & Münch Frankreich einen Transport für den Verpackungslösungsproduzenten nach Russland. Auch Folgeaufträge sind bereits in Sicht – unter anderem in die usbekische Hauptstadt Taschkent.

Anziehend: Militzer & Münch als 4PL

Seit kurzem agiert Militzer & Münch Griechenland als 4PL. Der erste Großauftrag kommt von einer amerikanischen Modemarke.

Panagiotis Manolopoulos (Geschäftsführer) und Efi Moucha (kaufmännische Leiterin) von Militzer & Münch Griechenland engagieren sich persönlich für das Projekt. Mit ihrem Team sorgen sie dafür, dass die Shop-Regale in großen Einkaufszentren und an internationalen Flughäfen immer mit Dessous und Beauty-Produkten aus den USA gefüllt sind.

„Für die europaweite Distribution sind wir der Control Tower“, sagt Panagiotis Manolopoulos. „Wir organisieren sämtliche Transport-, Lagerungs-, Kommissionier- und Logistikdienste für den europäischen Vertreter der US-Marke.“

Die Produkte aus den USA erreichen Dänemark per Seefracht-Container. Zwischengelagert werden sie bei einer von Militzer & Münch ausgewählten Spedition, die über ein europaweites Netzwerk verfügt. Dieser dänische Standort ist das Hub für den Vertrieb der Waren in Europa.

Militzer & Münch Griechenland ist eng mit dem dänischen Partner vernetzt, hat alle Bestellungen, die in Dänemark eingehen, stets im Blick. Einige Transporte wickelt der dänische Partner selbst ab, andere übernehmen Militzer & Münch Landesgesellschaften oder Dritte. „Wir können dem Kunden für jedes Land die für ihn optimale Lösung anbieten – sowohl innerhalb der Militzer & Münch Gruppe als auch außerhalb“, sagt Efi Moucha.

Mobiliar für neue Shops zählt ebenfalls zu den Transportgütern. In Athen und Thessaloniki hat Militzer & Münch bereits zwei Boutiquen beliefert.

Mehr Geschäft im Blick

„Unser Portfolio um 4PL-Services zu erweitern, hat uns vor allem angesichts der wirtschaftlich schwierigen Lage Griechenlands in den vergangenen Monaten sehr geholfen“, sagt Panagiotis Manolopoulos. Eine Ausweitung des Geschäfts nach Osten ist geplant. Erste Transporte gingen bereits in die Vereinigten Arabischen Emirate.

Transformator auf Tour

Wie kann ein riesiger Transformator für ein neues Energiekraftwerk eine 2.000 Kilometer lange Strecke zurücklegen? Die Lösung des Militzer & Münch Teams in China: per Kesselbrückentieflader mit 20 Achsen.

Auftraggeber für den Schwertransport war ein chinesisches Energieunternehmen. Militzer & Münch organisierte den kompletten Door-to-Door-Transport vom Hersteller in Baoding im Norden Chinas bis zur Baustelle in Tianshui.

Mit 450 Tonnen wog der Transformator zu viel für einen herkömmlichen Tieflader. Auf die Achsen des Kesselbrückentiefladers hingegen verteilte sich das Gewicht gleichmäßig.

Sorgfältige Vorbereitung

Der Transport durchquerte die Provinzen Hebei, Neimenggu, Ningxia und Gansu. Um sicherzustellen, dass die Straßen dieser hohen Belastung standhielten, prüfte das Team die gesamte Strecke im Voraus – erst dann konnten die Mitarbeiter eine Sondergenehmigung für die Straßennutzung einholen. Militzer & Münch musste für jede der vier Provinzen eine eigene Bewilligung beantragen.

Um den Verkehr nicht übermäßig zu behindern, legte der Transport einen großen Teil der Strecke nachts zurück. Insgesamt bewältigte der Tieflader über 2.000 Kilometer in 15 Tagen. Ein Begleitfahrzeug sicherte den gesamten Transport ab.

Aserbaidschan: Erste Transporte

Im März 2017 eröffnete Militzer & Münch eine Repräsentanz in Aserbaidschan. Das Geschäft läuft gut: Unterschiedliche Branchen setzen bereits auf den Nahost-Experten, um ihre Produkte in den vorderasiatischen Binnenstaat zu importieren.

Nijat Shabanly und Nasimi Mammadov sind am Standort in Baku tätig. Rund ein halbes Jahr nach der Eröffnung des Büros zieht Nijat Shabanly ein erstes positives Fazit: „Wir haben bisher Sammelguttransporte aus Deutschland, Italien, Belgien und der Türkei abgewickelt“, berichtet er. „Ein FTL-Transport aus Deutschland und ein Kühltransport aus den Niederlanden waren aber auch schon dabei.“ Zu den Gütern zählen Produkte für die Nahrungsmittelbranche, die Babypflege- und die Kosmetikbranche sowie Waren für die Bauindustrie und Medizintechnik.

Mittlerweile konnte Militzer & Münch Aserbaidschan weitere Transporte realisieren – zum Beispiel Komplettladungsverkehre mit Equipment vom niederländischen Rotterdam und von Heinsberg (Deutschland) nach Aserbaidschan. Das Team ist auch erfolgreich im Luftfrachtverkehr und arbeitet mit den Militzer & Münch Niederlassungen in Istanbul, Frankfurt, Hannover und Balice (Polen) zusammen.

Erstes Projekt

Ein größeres Projekt haben die beiden Mitarbeiter in Aserbaidschan ebenfalls erfolgreich gemeistert: Sie organisierten den Transport von Fliesen in 41 Containern per See von Foshan in China nach Poti, Georgien. Von dort erreichten die Container per Lkw den Zielort Baku. Die Transportzeit betrug 40 Tage.

Zuversichtlich stimmen die beiden Repräsentanten von Militzer & Münch die großen Infrastrukturprojekte in Aserbaidschan: das internationale Baku-Tiflis-Kars-Eisenbahnprojekt (BTK), der neue Hafen von Baku und die neue Eisenbahnverbindung zwischen Baku und der iranischen Grenze.

„Diese Projekte werden die Logistik-Landschaft in unserem Land positiv beeinflussen.“

Nijat Shabanly
Repräsentant von M&M Militzer & Münch in Aserbaidschan

Das Eisenbahnprojekt BTK wurde ins Leben gerufen, um Aserbaidschan, Georgien und die Türkei direkt miteinander zu verbinden. Kasachstan und Turkmenistan können über das Kaspische Meer ebenfalls an die neue Eisenbahn angeschlossen werden. Die offizielle Eröffnungsfeier fand Ende Oktober statt.

„Diese Projekte werden die Logistik-Landschaft in unserem Land positiv beeinflussen“, sagt Nijat Shabanly. „Wir sind zuversichtlich, dass Militzer & Münch davon profitieren wird und wir unseren Kunden bald zusätzliche Relationen anbieten können. Auch als Transitland gewinnt Aserbaidschan dadurch an Bedeutung.“

Das internationale Baku-Tiflis-Kars-Eisenbahnprojekt (BTK) soll Aserbaidschan, Georgien und die Türkei direkt miteinander verbinden. Kasachstan und Turkmenistan können über das Kaspische Meer ebenfalls angeschlossen werden.

Militzer & Münch Tadschikistan sorgt für Erfrischung

Militzer & Münch Tadschikistan unterzeichnete im Juni einen Einjahresvertrag mit einem Erfrischungsgetränke-Hersteller. Der Kunde betreibt eine Abfüllanlage in Duschanbe, der Hauptstadt Tadschikistans, und benötigt die landesweite Distribution seiner Produkte.

Die Erfrischungsgetränke werden in 5-, 10- oder 20-Tonnern vom Werk in Duschanbe an über 20 Empfänger geliefert. Die meisten Lieferziele sind Distributionszentren in der Region um die Großstädte Duschanbe und Chudschand sowie in der Provinz Chatlon. Einige Transporte gehen direkt an Supermärkte und Tankstellen. Das tadschikische Militzer & Münch Team belädt und fertigt täglich durchschnittlich fünf bis zehn Trucks ab. Alleine im ersten Monat umfasste das Transportvolumen 191 Komplettladungen.

Transport ausweiten

„Wir sind sehr zufrieden mit dem Projekt und hoffen, das Transportvolumen bald ausweiten zu können, auch über die Landesgrenzen hinweg“, sagt Aziz Sharipov, Managing Director M&M Militzer & Münch Tadschikistan. „Dazu befinden wir uns aktuell in Gesprächen mit unserem Kunden.“ Verhandelt wird ein Lieferservice von der Abfüllanlage in Duschanbe nach Lahore und Peshawar in Pakistan mit Transit über Afghanistan.

Fast Facts zu Tadschikistan

Einwohner: 8.921.000
Hauptstadt: Duschanbe (ca. 780.000 Einwohner)
Topografie: Mehr als 70% der Fläche sind Hochgebirge
Staats-/Regierungsform: Präsidiale Republik mit Zweikammer-Parlament
Präsident: Emomalij Rahmon (seit 1994)
Wirtschaft: Die Wirtschaft lebt vor allem durch den Anbau von Baumwolle. Eher zweitrangig ist die Anpflanzung von Getreide, Gemüse, Obst und Tabak. Wichtigstes Exportgut ist Aluminium. Tadschikistan hat keinen Meereszugang – das erschwert die wirtschaftliche Entwicklung.
Infrastruktur: Aufgrund der vielen Hochgebirge gestaltet sich die Verkehrserschließung in Tadschikistan eher schwierig. Durch die Transkaspische Eisenbahn ist die Hauptstadt Duschanbe an das internationale Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Verbindung führt über Taschkent in Usbekistan nach Moskau in Russland.

Erfolgreiche Teamleistung

Kaugummi, Süßigkeiten und Zahnpasta – drei grundverschiedene Dinge. Und dennoch haben sie eins gemeinsam: Sie alle können Xylit enthalten. Diesen Lebensmittelzusatzstoff transportierte Militzer & Münch im Juni von Dezhou in China nach Posen in Polen.

Süß und frisch auf der Zunge – so schmeckt Xylit. Der Stoff wird tonnenweise in der Lebensmittelindustrie eingesetzt und trägt dort die Bezeichnung E967. Militzer & Münch hatte den Auftrag, Xylit in Pulverform vom Produktionsort in China zu einem Lebensmittelhersteller in Polen zu transportieren.

„Für das Projekt haben wir eine hocheffiziente multimodale Transportkette entwickelt.“

Glenn Bai
Managing Director Militzer & Münch China

Bei dem Projekt arrangierten die Mitarbeiter von Militzer & Münch in China den Transport per Straße und Bahn von Dezhou zum zentralen Bahn-Umschlagpunkt Malaszewicze in Polen. Den Großteil der Strecke legte die Ware in 25 verplombten Containern auf sieben Zügen per Bahn zurück. In Malaszewicze  übernahm das Team der polnischen Landesgesellschaft und lieferte die Container per Lkw unter Zollverschluss zum Ziel in Posen.

„Für das Projekt haben wir eine hocheffiziente multimodale Transportkette entwickelt“, sagt Glenn Bai, Managing Director Militzer & Münch China. „Eine Kombination aus Lkw- und Bahntransporten ist für die Teilstrecken zwischen China und Polen optimal. Die Transport-Laufzeit betrug so insgesamt nur 20 Tage.“

Sicherheitsvorgaben umgesetzt

Da es sich bei Xylit um einen chemischen Stoff handelt, ist die Einhaltung strenger Sicherheitsvorschriften Pflicht. Vor allem dank der detaillierten Standardvorgehensweise SOP (Standard Operating Procedure) verlief die Zusammenarbeit der polnischen und chinesischen Teams vorbildlich. Die Mitarbeiter der Niederlassung Qingdao in China hatten das entsprechende Sicherheitsdatenblatt SOP zur Verfügung gestellt.

„Die Zusammenarbeit hat super funktioniert“, sagt Glenn Bai. „Wir sind stolz, dass wir unseren Rail Service und die Produktpalette mit diesem ersten Transport von Dezhou aus erfolgreich ausbauen konnten.“ Bisher konzentrierte Militzer & Münch China sich auf Full Container Load (FCL-Transporte) von Zhengzhou und Less than Container Load (LCL-Sendungen) von Yiwu ausgehend. Eric Wang, Rail Freight Director M&M China,  arbeitet zudem aktuell an weiteren Relationen ab Wuhan, Chongqing, Zhengzhou und neuerdings auch ab Dalian im Nordosten Chinas.

Xylit – kalorienarm und zahnschonend

Xylit, auch Xylitol genannt, wird meist als Lebensmittelzusatzstoff eingesetzt mit der Bezeichnung E 967. Es dient als natürlich vorkommender Zuckeraustauschstoff, der sowohl in Bäumen, Pflanzen, Gemüse- und Früchtesorten als auch im Menschen selbst innerhalb des Zuckerstoffwechsels gebildet werden kann. Unter anderem wird er zur Kariesprophylaxe in Zahnpasta eingesetzt. Entdeckt hat Xylit der Deutsche Emil Fischer Ende des 19. Jahrhunderts, der später einen Nobelpreis für Chemie für Arbeiten auf dem Gebiet der Zuckerchemie gewann.

Hightech aus Brasilien

Über 9.000 Kilometer von Brasilien nach Polen: Im Sommer koordinierte Militzer & Münch Polen den Transport von Ausrüstung für eine neue Papierartikelfabrik. Die Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber, einem der führenden brasilianischen Maschinenhersteller für die Papierindustrie, ging damit in die nächste Runde.

Den Door-to-Door-Transport vom Werk des Herstellers in Brasilien zur Fabrik eines führenden polnischen Papierartikelherstellers übernahm die polnische Landesgesellschaft von Militzer & Münch gemeinsam mit dem langjährigen brasilianischen Logistikpartner Pirâmide SeaAir. Die Druckwalzen, Stahlgerüste und Druckbildschirme sind Teil einer Produktionsstraße für die neue Fabrik. Hier werden unter anderem Grußkarten, Kinder-Malbücher oder Geschenktüten produziert.

Zusätzlich zum Transport hat das Team von Militzer & Münch gemeinsam mit dem brasilianischen Logistikpartner die Zollabwicklung sowie Verladung und Verzurrung der sperrigen Teile koordiniert. Mitte Juni erreichten die 18 Container – sowohl 40-Fuß-Container als auch Flat Racks – sicher und fristgerecht Danzig.

„Wir sind glücklich, dass sich der Kunde für uns entschieden hat.“

Artur Wojtczak, Business Development Manager M&M air sea cargo S.A.

Dank der neuen Road Abteilung in Warschau,  wickelte Militzer & Münch zudem innerhalb von zwei Tagen 15 Komplettladungen von Italien und der Slowakei zur Baustelle nach Iława ab. Transportiert wurden auch hier Maschinen und Maschinenteile.

Langjährige Zusammenarbeit

„Wir sind glücklich, dass sich der Kunde für uns entschieden hat“, sagt Artur Wojtczak, Business Development Manager M&M air sea cargo S.A., Warschau. „Dazu beigetragen haben sicherlich auch unsere Erfahrung, die schnellen Transitzeiten und die hohen Sicherheitsstandards, die wir gewährleisten.“ Mit dem Schwerguttransport von Rio do Sul nach Iława setzt Militzer & Münch Polen die Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Unternehmen erfolgreich fort. Bereits in den vergangenen Jahren hat Militzer & Münch Polen mehrere Projekte für den Hersteller abgewickelt.

Perle der Ostsee

Die Lage an der Ostsee macht die Hansestadt Danzig zu einem beliebten Logistikstandort. Danzig ist seit der Hansezeit als Handelsstadt bekannt. Die wichtigsten Industrien: der Schiffbau, die petrochemische und chemische Industrie sowie Hochtechnologien. Der Seehafen ist der bedeutendste Polens und nach wie vor ein wichtiger Umschlagplatz für das gesamte Land – rund 3,6 Millionen Tonnen wurden alleine im Juni 2017 umgeschlagen.

Mit drei Tiefladern nach Fergana

Für einen Zulieferer der Automotive-Branche transportierte Militzer & Münch eine Fertigungsstraße von Spanien nach Usbekistan. Damit kann der Kunde Glas für Auto-Seitenlichter und Rückscheinwerfer biegen und härten. Den Auftrag wickelten die Teams von Militzer & Münch in Nürnberg (Deutschland) und in Taschkent (Usbekistan) gemeinsam ab.

Der Partner von Militzer & Münch in Spanien, Altius S.A., hatte diesen Transport bei Militzer & Münch Usbekistan in Auftrag gegeben. Acht Standard-Lkw und drei Tieflader gingen im März 2017 auf die mehr als 7.000 Kilometer lange Reise von Nordspanien in den usbekischen Teil des Fergana Tals.

Beladen waren sie mit Teilen für einen Brennofen, mit dem Auto-Seitenlichter und Rückscheinwerfer gebogen und gehärtet werden. Rund 16 Tage benötigte der Transport von Aller im spanischen Asturien nach Fergana.

Strenge Einreisebestimmungen

Aus Sicherheitsgründen ist der Zugang für ausländische Lkw in das Fergana Tal stark reglementiert. „Da es schwierig war, einen usbekischen Fahrer in Spanien zu finden, mussten wir eine andere Möglichkeit suchen“, sagt Nelly Djurabaeva, Traffic Manager bei Militzer & Münch Usbekistan und Leiterin des Projekts. „Gemeinsam mit Denys Gumenyk, dem Leiter des Nürnberger Projektteams, erarbeiteten wir eine Route nach Fergana mit Einfahrt in das Tal via Osch in Kirgisistan. Lkw aus dem Ausland können diese Route nutzen, um in das Fergana Tal einzureisen, ohne zwischendurch umzuladen. Der Transport lief reibungslos.“

Mit gutem Beispiel voran

Nachdem der umfangreiche Transport von Spanien nach Usbekistan optimal verlief, nutzten auch die Mitarbeiter von Militzer & Münch Belarus die von den Kollegen empfohlene Route – allerdings von einem anderen Ausgangsland. An Bord von zehn Lkw transportierten sie Teile von Textilmaschinen von Norditalien nach Fergana – wieder via Osch in Kirgisistan.

Das Fergana-Tal

  • dichtbesiedeltes Tal zwischen dem Hochgebirge Tianshan und dem Alaigebirge in Zentralasien
  • erstreckt sich auf Teile der Staatsgebiete von Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisistan
  • mehr als zehn Millionen Menschen leben in dem rund 300 Kilometer langen und bis zu 110 Kilometer breiten Tal

Strom für Vietnam

Smartphones, Staubsauger und auch die elektrische Bahn – alle brauchen Strom. Und wo Strom fließt, werden Isolatoren benötigt, um zum Beispiel Überlandleitungen an Strommasten zu befestigen. Militzer & Münch Ukraine konnte einen Produzenten von Polymer-Isolatoren als Kunden gewinnen und transportiert seitdem Teile der Isolatoren aus Shanghai in die Ukraine und die fertigen Produkte weiter nach Vietnam.

Bereits Anfang Juni 2016 wurde der Vertrag mit einer Laufzeit von mindestens drei Jahren abgeschlossen. „Neue Kunden mit regelmäßigen Transportaufträgen sind für uns äußerst wichtig, da es unsere Marktposition in der Ukraine stärkt“, sagt Yuliya Bezverkha, Marketing & Sales bei Militzer & Münch Ukraine.

Europäische Qualität zu sehr günstigen Preisen

Der Kunde von Militzer & Münch Ukraine plant und produziert Polymer-Isolatoren für Starkstromleitungen, offene Umspannwerke und Umspannstationen sowie für Wechselstrom-Oberleitungen für Eisenbahnen. Vor dem Export der Produkte nach Vietnam werden die Isolatoren im Donezk-Becken in der Ukraine unter Beachtung internationaler Sicherheitsvorschriften hergestellt.

„Der größte Vorteil von Produkten aus der Ukraine ist, dass sie europäische Qualität mit chinesischen Preisen verbinden.”

Yuliya Bezverkha
Marketing & Sales Militzer & Münch Ukraine

Für die Herstellung setzt das Unternehmen auf Ausrüstung aus Deutschland, der Schweiz und anderen führenden Herstellern aus dem Ausland. Die Geräte ermöglichen die Vollautomatisierung der Grundarbeitsschritte bei der Produktion der Isolatoren. „Der größte Vorteil von Produkten aus der Ukraine ist, dass sie europäische Qualität mit chinesischen Preisen verbinden“, sagt Yuliya Bezverkha.

Im Anschluss an die Fertigung werden die Endprodukte exportiert. Knapp eineinhalb Meter lang und vier Kilo schwer sind die fertigen Isolatoren beim Transport nach Vietnam.

Im- und Export aus einer Hand

Militzer & Münch Ukraine ist für den Kunden sowohl für den Import als auch für die Exporte zuständig. „Wir holen Teile aus Shanghai in die Ukraine, überwiegend per Seefracht in 20-Fuß-Containern, manchmal aber auch per Luftfracht“, sagt Yuliya Bezverkha. „Dabei handelt es sich um Befestigungselemente, die die Isolatoren mit der Stromleitung und mit dem Starkstrommast verbinden.“

Nach Ankunft in der Ukraine bringen Lkw die Sendungen vom Hafen Odessa oder vom Flughafen Kiew zum Werk in der Region Donezk. Hier werden die Polymer-Isolatoren gefertigt und für den Weitertransport in Holzkisten verpackt. Militzer & Münch befördert die fertigen Isolatoren größtenteils per Luftfracht nach Ho-Chi-Minh-Stadt.

Innerhalb eines Jahres transportierte das Team mehr als 15 Tonnen Luftfracht und 51 Tonnen Seefracht als Import aus Shanghai und mehr als 24 Tonnen Luftfracht und 50 Tonnen Seefracht als Export nach Vietnam. „Wir freuen uns über das Vertrauen, das der Kunde uns schenkt“, sagt Yuliya Bezverkha.

Was sind Isolatoren?

Isolatoren besitzen eine hohe mechanische Belastbarkeit, aber dafür nur eine sehr geringe elektrische Leitfähigkeit. Um diese zwei Komponenten zu vereinen, werden Isolatoren aus festen Isolierstoffen gefertigt, zum Beispiel aus Aluminiumoxidkeramik, Porzellan, Glas, glasfaserverstärkten Kunststoffen oder Epoxidharzen.

Eingesetzt werden Isolatoren bei der Befestigung oder Führung von blanken elektrischen Leitern. Der Stromfluss durch das Befestigungselement ist dabei weitestgehend unterbunden. Isolatoren, die im Freien eingesetzt werden, müssen außerdem gegen Ultraviolettstrahlung und Witterungsschwankungen dauerbeständig sein. Man findet sie an Freileitungsmasten, großen Antennen oder in Umspannwerken.

Wasserkraft für Zentralasien

Nachhaltige Energieversorgung: Etwa 100 Kilometer nordöstlich der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe wird am Fluss Wachsch zurzeit ein Staudamm gebaut. Die Militzer & Münch Gruppe übernimmt den Door-to-Door Transport der Komponenten für zwei gasisolierte Schaltanlagen des Wasserkraftwerks, das Teil des Staudamms ist.

Mit 335 Metern Höhe wird der Rogun-Staudamm nach der Fertigstellung die höchste Talsperre der Welt sein. Das Wasserkraftwerk soll mehrere Gebiete in Zentralasien mit Elektrizität versorgen. Sechs 600-Megawatt-Turbinen werden zirka 13,3 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. In den Schaltanlagen wird die elektrische Energie verteilt oder umgespannt – das verhindert Überlast und Kurzschlüsse.

Gesicherte Ladung

Im Jahr 2017 transportiert Militzer & Münch zahlreiche Bauteile für zwei Schaltanlagen per Lkw bis an die Baustelle des Rogun-Staudamms. Die Abwicklung des Projekts übernimmt das Militzer & Münch Team in Nürnberg. Komponenten für die Anlagen kommen aus Deutschland, der Türkei und Polen.

Das Gesamtgewicht der Bauteile beträgt rund 1.800 Tonnen. Auf den langen Transportrouten durchqueren die insgesamt 180 bis 200 Lkw – davon 30 Lkw mit einer Überhöhe von 3,4 Metern – mehrere enge Bergpässe. An vielen Abschnitten drohen Steinschläge oder Lawinen. Die Güter sind deshalb belastungs- und beförderungssicher verpackt, so dass die Waren unbeschädigt beim Empfänger ankommen.
Perfekt koordiniert

Um die Zeitpläne für den Bau einzuhalten, koordiniert das Team von Militzer & Münch 20 bis 25 Lkw-Lieferungen pro Woche. Die Verzollung übernimmt der Empfänger der Schaltanlagen selbst.

Strom aus Wasserkraft

  • Der Franzose Benoît Fourneyron entwickelte 1827 die erste praktikable Wasserturbine.
  • 1866 erfand Werner von Siemens den elektrodynamischen Generator, der Bewegung in Strom umwandeln konnte.
  • Das erste Wasserkraftwerk zur Erzeugung von Strom entstand 1880 in England.
  • 1895 wurde das erste wasserbetriebene Großkraftwerk der Welt an den Niagarafällen in Betrieb genommen.
  • In Europa entstanden 1898 in Rheinfelden die ersten mit Wasser angetriebenen Kraftübertragungswerke.

Großlieferung nach Kasachstan

Quer über die Kontinente geht die Reise für etwa 30 Container gefüllt mit allem, was in ein Hotel gehört. Der Militzer & Münch Standort Eichenzell dient dabei als Zentrale für die Planung, Koordination, Durchführung und Kontrolle der Güterflüsse. Bis April soll das Projekt noch laufen. 

Insgesamt vier Kontinente sind in das Projekt involviert: Europa, Asien, Australien und die USA. Die Transporte aus den einzelnen Ländern bis ins Zielland Kasachstan können zwischen 22 und 70 Tage in Anspruch nehmen – je nachdem wo die Reise anfängt. Der Großteil der Produkte geht zuerst per Luft- oder Seefracht oder auf dem Landweg nach Eichenzell. Sind die Güter dort angekommen, werden sie per Lkw weiter nach Duisburg gefahren, auf Züge verladen und nach Astana in Kasachstan transportiert. Die Zugfahrt dauert 20 Tage.

Zusammenarbeit wird groß geschrieben

Etwa 30 Container verschickt das Militzer & Münch Team aus Eichenzell in Zusammenarbeit mit der Schwestergesellschaft InterRail. 40 Fuß sind die Container groß, ihre Fracht bunt gemischt. Von Möbeln und Elektrogeräten über Hygieneartikel hin zu Fitnessgeräten, Spielzeugen und vielem mehr. An dem gesamten Prozess beteiligen sich auch die Militzer & Münch Standorte Frankfurt, Hamburg und Berlin. Bei den Lkw-Transporten kooperiert Militzer & Münch Eichenzell außerdem mit CargoLine und anderen Partnern.

Für den Auftraggeber übernimmt Militzer & Münch die Dokumentation von Packlisten, Handelsrechnungen und Ausfuhrerklärungen sowie die Prüfung der Einfuhrgenehmigungen und notwendigen Zertifikate. Dies ist notwendig, da die Lieferanten ihre Güter nach Europa schicken, diese von hier aus jedoch weiter nach Kasachstan transportiert werden. Mit den ursprünglichen Dokumenten kann die Ware in Astana nicht verzollt werden, deshalb müssen die Dokumente zunächst ins Russische übersetzt werden.

Astana, die zweitgrößte Stadt Kasachstans

  • Seit 1997 ist Astana die Hauptstadt Kasachstans.
  • Die Zahl der Einwohner liegt bei 814.401 (Stand 2014).
  • Erst ab 1998 wurde die Mehrzahl der großen Bauwerke der Stadt errichtet.
  • In den letzten 20 Jahren sind in Astana ein neues Regierungsviertel, Einkaufs-, und Geschäftszentren, Wohnhäuser und Museen entstanden. Bis Ende 2013 flossen rund 32 Milliarden US-Dollar in den Ausbau der Hauptstadt.
  • Die Ausrichtung der Weltausstellung Expo 2017 in Astana treibt die Stadtentwicklung weiter voran. So investiert die Hauptstadt unter anderem in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, um sich für die große Besucheranzahl bei der Expo und das weitere Bevölkerungswachstum zu rüsten.
  • Besonders durch die Lage Astanas in der Mitte Kasachstans hat die Stadt eine Sonderstellung als Verkehrsknotenpunkt.

Bauteile von drei Kontinenten

Die Militzer & Münch Gruppe transportiert insgesamt fast 190 Container mit Bauteilen für eine Papiermaschine nach Russland. Beteiligt an dem multimodalen Transport sind die Militzer & Münch Landesgesellschaften in Deutschland und China. Der Abschluss des anspruchsvollen Projekts ist für den Sommer 2017 geplant. 

Die Republik Karelien liegt im Nordwesten der Russischen Föderation. In der 30.000-Einwohner-Stadt Segescha wird eine bestehende Papierfabrik modernisiert und mit einer neuen Papiermaschine ausgestattet. Papier und Pappe zählen neben Holz und Metallen zu den Hauptexporten der Region. Ein Großteil der Komponenten für die Maschine stammt von der Voith Gruppe. Den Aufbau der Papiermaschine übernimmt Voith Sankt Petersburg mit Unterstützung des Endkunden. Mit Transporten der Bauteile hat Voith unter anderem Militzer & Münch beauftragt.

Komplette Importe aus China und Brasilien

Die Papiermaschine ist aufgebaut 130 Meter lang und 10,5 Meter breit. Sie besteht aus zahlreichen Einzelteilen. Zuständig ist Militzer & Münch für die kompletten Importe aus China und Brasilien nach Deutschland sowie für die Containerexporte per See von Deutschland nach Russland. Im September 2016 startete Militzer & Münch mit den ersten Seetransporten von Einzelteilen in Leasing-Containern von Brasilien und China nach Deutschland. Erste Transporte von Hamburg über den Seeweg nach St. Petersburg sind für April geplant. Der Weitertransport von St. Petersburg nach Segescha erfolgt per Lkw.

“Die gute Zusammenarbeit und intensive Kommunikation zwischen den Militzer & Münch Teams in China und Deutschland sorgt bisher für einen reibungslosen Ablauf des Projektes.“

Thomas Czojor
Leiter der Militzer & Münch Air & Sea Niederlassung Hamburg

Unterschiedliche Container im Einsatz

Eine wochenlange Planungsphase ging dem Projekt voraus. „Gemeinsam mit unseren Dienstleistern müssen wir die Transportart für jede Lieferung individuell anpassen“, sagt Thomas Czojor, Leiter der Militzer & Münch Air & Sea Niederlassung Hamburg. „Viele Walzen für die Maschine kommen beispielsweise aus China. Wir haben sie von dort in Open-Top-Containern nach Hamburg befördert.“ Neben Open-Top-Containern setzt Militzer & Münch bei dem Transport auch High-Cube- und Flat-Rack-Container (siehe Kasten) sowie eine Übermaß-Kiste ein.

Die 3,45 Meter lange, 3,33 Meter breite und 4,20 Meter hohe Übermaß-Kiste mit einem Gewicht von 19 Tonnen legte einen sehr weiten Weg zurück. „Diese Break-Bulk-Ladung war aufgrund der Höhe eine besondere Herausforderung“, sagt Thomas Czojor. „Wir haben sie von Shanghai über Antwerpen per Spezialtransport bis zum Kunden nach Heidenheim in Deutschland geliefert.“ Die Komponente für die Papiermaschine wird nun per Lkw nach Russland weitertransportiert.

Zoll-Know-how ist gefragt

Neben dem reinen Transport ist Militzer & Münch auch für einen Teil der Zollabwicklung zuständig. „Wir haben die Exportverzollung in Brasilien und China, die Importverzollung in Deutschland sowie die Exportverzollung für Russland übernommen“, sagt Thomas Czojor. Die Importverzollung in Russland übernimmt der Zollbroker des Endkunden.

Die gesamte Projektabwicklung ist bislang zur vollsten Zufriedenheit des Kunden verlaufen. „Die gute Zusammenarbeit und intensive Kommunikation zwischen den Militzer & Münch Teams in China und Deutschland sorgt bisher für einen reibungslosen Ablauf des Projektes“, sagt Thomas Czojor. Der Kunde hat bereits weitere Anfragen an Militzer & Münch gestellt, die derzeit bearbeitet werden.

Im Nordosten Europas, zwischen Ostsee und Weißem Meer, liegt die Region Karelien. Die Gesamtfläche der Region umfasst zirka 200.000 Quadratkilometer. Davon liegen etwa 85 Prozent in Russland und bilden die Republik Karelien mit zirka 700.000 Einwohnern. Rund 30.000 Quadratmeter Kareliens gehören zu Finnland. Dort leben etwa 400.000 Einwohner.

Der russische Teil Kareliens bildet eine autonome Republik innerhalb der Russischen Föderation mit regionaler Gesetzgebung und eigener Verfassung. Zu den Hauptexportgütern zählen behandeltes und unbehandeltes Holz, Metalle, aber auch Papier und Karton. Wichtigste Handelspartner sind Finnland, Deutschland, die USA und Großbritannien.

Die Papiermaschine

In China gab es bereits vor über 2.000 Jahren eine Methode zur Herstellung von Papier. In Europa wurde Papier erst ein Jahrtausend später hergestellt und musste vor der Industrialisierung in Handarbeit gewonnen werden. Papier war damals ein kostbarer und teurer Rohstoff.

Im Jahr 1798 erfand der Franzose Nicholas-Louis Robert eine Maschine, die eine Papierbahn produzierte, statt die Blätter einzeln zu schöpfen. Er sorgte so für eine kostengünstige und schnelle Methode zur Herstellung von Papier. Damit machte er das Produkt für die breite Masse erschwinglich.

Einige Jahre später verbesserten die Papiergroßhändler Henry und Sealy Fourdrinier mit Hilfe des Ingenieurs Bryan Donkin die Erfindung von Robert noch einmal wesentlich. Sie entwickelten eine Maschine, bei der alle Arbeitsschritte aufeinander folgten, ohne dass ein Mensch eingreifen musste.

Seitdem hat sich an dem grundsätzlichen Prinzip der Papiermaschine nichts geändert: Pflanzenfasern werden mit Wasser zu einem Brei verdünnt. Ein Sieb trennt die Fasern wieder vom Wasser, so dass ein Faservlies entsteht. Die restliche Feuchtigkeit wird aus der entstandenen Papierbahn durch Pressen und Wärme entzogen. Anschließend wird das Papier geglättet.

Heute produzieren Papiermaschinen zirka 1.800 Meter Papier pro Minute. Damit ist die Produktion einer modernen Papiermaschine in einer Stunde höher als die Jahresproduktion einer Papiermaschine im 19. Jahrhundert.

Welche Containerarten nutzte Militzer & Münch bei diesem Transport?

Für leichte und voluminöse Waren werden bevorzugt High-Cube-Container verwendet. Sie sind zirka 30 Zentimeter höher als ein Standard-40-Fuß-Container. Paletten können dadurch höher geladen werden. Ein 40-Fuß-Container ist 12,03 Meter lang, 2,35 Meter breit und 2,68 Meter hoch.

Open-Top-Container werden hauptsächlich für hohe Ladungen genutzt. Sie können mit einem Kran von oben beladen werden, wenn eine Beladung durch die Tür nicht möglich ist. Open-Top-Container können mit einer abnehmbaren Plane verschlossen werden. Die 40-Fuß-Container messen 12,03 Meter mal 2,35 Meter mal 2,38 Meter.

Bei überbreiten oder voluminösen Ladungen findet ein Flat-Rack-Container Verwendung. Kisten mit Dimensionen, die das Maß eines geschlossenen Containers übersteigen, können mit dieser Containerart verladen werden. Mit Zurrgurten und Rungen wird die Ladung gemäß den gesetzlichen Bestimmungen gesichert. Ein 40-Fuß-Container hat die Maße 12,05 Meter mal 2,44 Meter mal 2,26 Meter.