Trade Lane Afrika: „Es findet sich immer ein Weg“

Angesichts des beeindruckenden Wirtschaftswachstums in einigen aufstrebenden Märkten südlich des Maghreb baut Militzer & Münch sein Engagement auf dem afrikanischen Kontinent aus. Wir haben Irene Pinkrah, Business Development Manager Trade Lane Greater Africa, gefragt, was das Besondere an der Arbeit mit Afrika ist, welche Herausforderungen sie und das Team meistern müssen, und was ihr an ihrem Job am besten gefällt.

Hallo Frau Pinkrah, was sind Ihre Aufgaben als Business Development Manager für die Trade Lane Afrika?

Meine Hauptaufgabe ist es, die Geschäftsbeziehungen zu bestehenden Partnern in Afrika auszubauen und zu pflegen sowie neue Partner für eine Zusammenarbeit zu identifizieren. Auch in Deutschland knüpfe und pflege ich gemeinsam mit unserem Vertrieb Geschäftsbeziehungen und kümmere mich um die Kundenakquise. Außerdem lege ich Marketingstrategien fest und entwickle und optimiere die Trade Lane zwischen Deutschland und Afrika durch Analyse, Planung und Umsetzung effizienter Transport- und Logistiklösungen.

 

Wie entwickelt sich das Geschäft von Militzer & Münch in Afrika?

Wir sind gerade dabei, den Bereich Subsahara-Afrika auszubauen und sind sehr optimistisch. Afrika hat in den letzten Jahren ein beträchtliches Wirtschaftswachstum erlebt und bietet in einigen Sektoren ein erhebliches Entwicklungspotenzial. Militzer & Münch ist seit vielen Jahren in Marokko, Tunesien und Algerien tätig und in diesem Feld sehr erfolgreich. Daher sind wir guter Dinge, dass wir auch in Subsahara-Afrika Erfolg haben werden. Ghana, Kenia und Nigeria sind beispielsweise sehr interessant für uns.

Aktuell geht es darum, ein Partnernetz aufzubauen. Vor diesem Hintergrund haben sich mehrere Militzer & Münch Landesgesellschaften, darunter auch Militzer & Münch Deutschland, vor einiger Zeit dem Airfreight Logistics Network for Africa (ALNA) angeschlossen, einer starken Luftfracht-Kooperation vom und zum afrikanischen Kontinent. Das ALNA verschafft uns Zugang zu einem sicheren und zuverlässigen Netzwerk von Unternehmen in vielen Ländern Afrikas.

Um das Potenzial des ghanaischen Marktes für uns zu erschließen, werde ich im kommenden Juli am Supply Chain Business Forum and Exhibition in Ghanas Hauptstadt Accra teilnehmen. Schwerpunkte der Messe werden aktuelle Trends, Herausforderungen und Chancen im Bereich der Lieferketten sein. Zudem ist Militzer & Münch Sponsor der Veranstaltung, sodass wir auch die Möglichkeit haben werden, unsere Produkte und Dienstleistungen vor Ort zu präsentieren.

 

Welche Waren transportiert Militzer & Münch am häufigsten von und nach Afrika?

Die afrikanischen Staaten importieren eine Vielzahl von Konsumgütern, darunter Elektronik, Fahrzeuge, Kleidung und Haushaltswaren. Exportiert werden vor allem Rohstoffe sowie landwirtschaftliche und pharmazeutische Produkte.

 

Welche Herausforderungen haben Sie bei Transporten von und nach Afrika erlebt?

Viele Teile Afrikas verfügen über eine unzureichende Verkehrsinfrastruktur, sowohl was die Straßen betrifft als auch Schienen und Häfen. Das führt teilweise zu Engpässen, Verzögerungen und erhöhten Kosten im Transportwesen. Dazu kommen unterschiedliche Zollvorschriften, komplizierte Dokumentationsanforderungen und ineffiziente Zollabfertigungsverfahren, was die Transporte ebenfalls erschwert und verzögert. Die Instabilität in einigen Regionen und die kulturellen Unterschiede können den Transport zusätzlich behindern. Aber solange wir auf diese Hürden vorbereitet sind, findet sich immer ein Weg sie zu überwinden. Anspruchsvolle Märkte sind schließlich unsere Spezialität.

 

Welche Positionen hatten Sie bei Militzer & Münch bisher und was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit am besten?

Ich habe über 20 Jahre in operativen Positionen in der Luft- und Seefracht gearbeitet. Zuletzt war ich 15 Jahre in der Exportabteilung der M&M air sea cargo Gmbh in Frankfurt tätig. 2022 habe ich außerdem unser internes Talent Management Program durchlaufen, in dem wir uns damit beschäftigt haben, aussichtsreiche neue Märkte zu identifizieren. Dabei haben wir Afrika als eines der interessantesten Gebiete ausgemacht.

Ich arbeite sehr gerne für Militzer & Münch, da das Unternehmen sich als Arbeitgeber durch ein familiäres Umfeld, motivierte Kolleginnen und Kollegen, Offenheit und Vielfalt auszeichnet. An meiner jetzigen Position als Trade Lane Managerin gefällt mir besonders, dass ich eigenverantwortlich arbeiten kann. Ich kann hier wirklich etwas bewegen. Die vielfältigen Herausforderungen, die meine Arbeit mit sich bringt, motivieren mich zusätzlich.

 

 

Spenden- statt Weihnachtsaktion

Hof, 31.01.2024. Traditionell verzichtet Militzer & Münch Deutschland seit Jahren auf eine Weihnachtsaktion zugunsten von Spenden an verschiedene gemeinnützige Organisationen. Diesmal gingen insgesamt EUR 5‘500,- an die Diakonie Hochfranken, die SySTEP – Kindertagesstätte in Schwarzenbach/Straßdorf sowie an die MPS Gesellschaft Deutschland.

Mit 1‘500 EUR unterstützt M&M Deutschland das Jugendhilfehaus St. Elisabeth der Diakonie Hochfranken. Die dort betreuten jungen Menschen leben in verschiedenen Wohngruppen zusammen, erleben Zuwendung und Gemeinschaft und werden in allen Lebenslagen unterstützt. Das pädagogische Team steht den Gruppenbewohner*innen bei allen persönlichen, familiären, alltäglichen Themen mit Rat und Tat zur Seite und hilft dabei, neue Sichtweisen und positive Erfahrungen zu etablieren – so wird angestrebt, dass diese vergangenen ungünstigen Erfahrungen und Entwicklungen bearbeiten können, um gestärkter in ihre Zukunft zu gehen. Hierzu gehören auch gemeinsame tolle Erlebnisse und Freizeitangebote, die die Kinder und Jugendlichen bereichern und innerlich wachsen lassen: in den Sommerferien beispielsweise fahren die Wohngruppen in den Urlaub!

Foto: Hannes Geißler, Niederlassungsleiter M&M Militzer & Münch GmbH Hof und Jasmin Pressler, Teilbereichsleitung Stationäre Jugendhilfe bei der Übergabe der Spende“

 

 Eine außergewöhnliche Einrichtung mit Alleinstellungsmerkmal ist die SySTEP.de Kindertages im Schwarzenbacher Ortsteil Straßdorf. Dorthin gingen ebenfalls 1’500 EUR.
Es ist die wohl einzige „Feuerwehr-Kita“, bei der regelmäßige Aktionen mit der Feuerwehr durchgeführt werden, und beim wöchentlichen Waldtag, den Kindern Raum und Zeit gegeben wird, um sich auszuprobieren und neue Erfahrungen in verschiedenen Settings zu sammeln. Die 20 dort betreuten Mädchen und Jungen dürfen mit in das Feuerwehrgerätehaus, den Einsatzwagen oder auch selbständig den Feuerwehrschlauch halten. Bei solch Aktivitäten spricht die Begeisterung der Kids und deren strahlenden Augen für sich!

Foto: Viola Rockelmann (links), Geschäftsführerin der M&M Militzer & Münch Deutsche Holding GmbH, und Hannes Geißler (hinten links), Leiter der Hofer M&M Niederlassung, bei der Scheckübergabe

(Copyright Foto: Sandra Hüttner)

 

 

Eine weitere Organisation, die Militzer & Münch Deutschland besonders am Herzen liegt, die MPS (Gesellschaft für Mukopolysaccharidosen e.V.) erhielt eine Spende in Höhe von EUR 2’500,-.

Mukopolysaccharidosen, Mukolipidosen und Mannosidosen sind seltene, angeborene Stoffwechselerkrankung. Aufgrund eines Enzymdefekts funktioniert – vereinfacht ausgedrückt – die „Müllabfuhr“ in den Zellen nicht richtig. Der sich immer weiter anhäufende „Müll“ führt zu stetig zunehmenden, starken körperlichen, aber auch geistigen Problemen. Die Erkrankungen variieren aber stark in ihrer Verlaufsform – von relativ mild bis sehr schwer.

Viele Patienten werden nicht erwachsen.

Foto: Thomas Winter, Geschäftsführer der M&M Militzer & Münch GmbH und Antje Petersen MPS, bei der Übergabe der Spende

Unsere aktive Rolle in Interessenverbänden: Holger Seehusen im Vorstand des SLV

Frankfurt, 10.10.2023. Die M&M Militzer & Münch GmbH und die M&M air sea cargo GmbH setzen auf ihre bewährte Strategie, aktiv in Interessenverbänden mitzuwirken, um die Wahrnehmung der Unternehmensinteressen zu fördern. Die Marke, Militzer & Münch, ist deshalb auch nach 143 Jahren am Markt, eine bekannte Grösse.

Kürzlich erhielt die deutsche M&M Landesgesellschaft eine wichtige Bestätigung für ihre Arbeit. Holger Seehusen, Geschäftsführer von M&M Deutschland, wurde im Rahmen der Neuwahlen in den Vorstand des Speditions- und Logistikverbandes Hessen/Rheinland-Pfalz (SLV) berufen. Dieser Verband repräsentiert 400 Unternehmen mit insgesamt etwa 40.000 Beschäftigten.

Daniel Hensel von Hensel Logistik übernahm das Amt des Vorstandsvorsitzenden, und der Vorstand des SLV wurde durch weitere kompetente Mitglieder ergänzt, darunter Christian Eichmeier von Contargo in Frankfurt, Michael Peters von

Intertrans in Bobenheim-Roxheim und Alexander Steinberg von Edgar Graß Spedition in Beselich.

„Es geht uns nicht nur um die Bekanntheit unserer Marke, sondern auch um die Wahrnehmung unserer Interessen durch den SLV am Markt und in der Politik“, sagt Holger Seehusen.

„Der Pharmabereich ist jeden Tag eine Entdeckungsreise“

In wohl keinem anderen Bereich werden so hohe Anforderungen an den Umgang mit Waren gestellt, wie im Pharmabereich. Medikamente und andere medizinische Produkte sind besonders empfindlich, schon kleinste Temperaturschwankungen können ihre Wirkungsweise und Haltbarkeit beeinträchtigen. Höchste Qualität, Hygiene und Sicherheit sind beim Handling von Pharmaprodukten deshalb entscheidend – und Logistikdienstleister, die im Pharmabereich aktiv sein wollen, müssen im Rahmen der GDP (Good Distribution Practices)-Zertifizierung nachweisen, dass sie die von der EU vorgegebenen Standards erfüllen.

Das Ziel „GDP-Zertifizierung“ setzte sich Militzer & Münch Deutschland 2021 – mit Erfolg: Im vergangenen Jahr erhielt die Landesgesellschaft die Bescheinigung, federführend vorangetrieben von Charlotte Dürr, Group Project Manager Pharmaceuticals bei Militzer & Münch. Wir sprachen mit ihr über die Bedeutung der Zertifizierung für den Logistikdienstleister, welche Möglichkeiten sich dadurch eröffnen und ihre persönliche Leidenschaft für und weiteren Pläne im Bereich Pharmalogistik.

Frau Dürr, die GDP-Zertifizierung ist ein wichtiger Meilenstein für Militzer & Münch Deutschland. Können Sie beschreiben, was das für die Landesgesellschaft und auch für Sie persönlich bedeutet?

Zunächst einmal muss man festhalten, dass der Zertifizierungsprozess sehr anspruchsvoll und umfangreich ist. Das Schwierigste dabei war, ein Grundgerüst an Dokumentationen und Standards zu schaffen, das alle Bereiche der EU GDP-Richtlinie abdeckt. Zudem müssen unsere Carrier eingehend auf ihre Qualität und Einhaltung der Richtlinien ihrerseits kontrolliert und bewertet werden. Mit unserem Qualitätssystem können wir ein verantwortungsvolles und kompetentes Handling der sensiblen Waren sicherstellen – sei es von München nach Nairobi oder von Berlin nach Ulaanbaatar. Dieses hilft nun dabei, kontinuierlich weitere Standorte der Gruppe zu zertifizieren, denn mit der erfolgreichen GDP-Zertifizierung für Militzer & Münch Deutschland haben wir auch in anderen Landesgesellschaften Interesse daran geweckt. Dabei haben wir eine tolle Arbeitsgemeinschaft aus lokalen GDP-Verantwortlichen, Vertriebsexperten und Qualitätsmanagern. In Polen haben wir im März das Zertifizierungsaudit erfolgreich bestanden, in Georgien planen wir gerade das erste Audit.

Viele Landesorganisationen bringen bereits Erfahrungen in den verschiedenen Produktkategorien mit und sehen großes Wachstumspotenzial, insbesondere in Südosteuropa und Zentralasien. Der Gesundheitssektor ist für die gesamte Militzer & Münch-Gruppe von großer Bedeutung, und eine Entwicklung dieses Produktes eröffnet uns vielfältige neue Chancen.

Wie sehen die neuen Chancen konkret aus, die sich für Militzer & Münch Deutschland durch die Zertifizierung ergeben?

Weltweit boomt der Gesundheitsmarkt, und Deutschland ist einer der Marktführer. Als GDP-zertifizierter Logistikdienstleister können wir daran jetzt in einem ganz anderen Ausmaß teilhaben, neue Märkte erschließen und einen größeren Kundenkreis ansprechen.

Die ersten Verkaufsinitiativen, die wir nach der erfolgreichen Zertifizierung starteten, zeigten schnell Ergebnisse: Wir bekamen viele Angebotsanfragen sowohl für Komplettladungen auf der Straße, darunter viele nach Zentralasien bis in die Mongolei, als auch auf dem See- und Luftweg zu verschiedenen Zielen in Afrika, dem Mittleren Osten und Südostasien, sowie für Importe aus Amerika. Für die GDP-konformen Transporte per Luft- und Seefracht sowie Rail ist innerhalb der Militzer & Münch Gruppe die M&M air sea cargo GmbH zuständig.

Zudem können wir die medizinische Versorgung vieler Kriegs- und Krisengebiete unter Einhaltung der Qualitätsstandards unterstützen. Das Interesse an Kühltransporten auf der Schiene ist ebenfalls groß. Hier kommt uns vor allem das gesteigerte Interesse an der Reduzierung von Emissionen zu gute.

Gibt es Beispiele für Projekte, die Militzer & Münch Deutschland im Pharmabereich bereits umsetzt?

Aktuell wickeln wir Transporte von Pharmazeutika und medizinischen Geräten nach Afrika, Asien und Europa ab sowie Sendungen innerhalb Europas. Hinzu kommen Importe von Rohmaterialien, Zubehörteilen und medizinischem Cannabis. Die hohe Nachfrage bei den Kunden zeigt uns, dass die Zertifizierung genau der richtige Schritt war. Wir sind überzeugt, dass wir unsere Aktivitäten im Bereich Pharmalogistik dadurch noch deutlich ausbauen können und freuen uns darauf, auch die Zusammenarbeit mit anderen Militzer & Münch-Landesgesellschaften bei grenzüberschreitenden Transporten von Arzneimitteln und Medizinprodukten zu intensivieren.

Sie haben das Pharma-Projekt mit Ihrem Einsatz und Engagement maßgeblich vorangetrieben. Woher kommt die Begeisterung für speziell diesen Bereich?

Nach meiner Ausbildung zur Speditionskauffrau und dem anschließenden Studium Internationales Transportmanagement und Marketing fing ich 2018 bei Militzer & Münch zunächst als Sales Coordinator an, übernahm dann aber die Produktverantwortung für Aviation Logistics. Mit Beginn der Pandemie suchte ich nach einer neuen Aufgabe und begann den Bereich Pharmalogistik zu entwickeln – eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereut habe! Die Produkte mit ihren spezifischen Anforderungen und Transportbedingungen sind sicherlich eine Herausforderung, doch der Markt ist absolut zukunftsfähig und die Arbeit für mich aufgrund der vielfältigen Produkte und unterschiedlichen Kunden jeden Tag aufs Neue eine Entdeckungsreise. Und eine Vorliebe für spezielle Produkte hatte ich im Übrigen wohl schon immer: In meiner Bachelorarbeit erarbeitete ich eine strategische Marktanalyse für den Lufttransport von Pferden.

Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?

Wir wollen unser Pharmalogistik-Netzwerk weiter ausbauen, um unseren Kunden weltweit bestmöglichen Service und Produkte anbieten zu können. Wo das nicht über unser eigenes Militzer & Münch-Netzwerk möglich ist, arbeiten wir mit lokalen Partnern zusammen, die selbstverständlich unseren Anforderungen und auch den GDP-Normen entsprechen müssen. Die Suche nach solchen Partnern, die sich nicht in jedem Land leicht gestaltet, ist derzeit eine unserer wichtigsten Aufgaben.

In Pharmatransporten nach Zentralasien sehen wir generell sehr großes Potenzial, ebenso wie Südosteuropa und Afrika. In Zentralasien und Südosteuropa sind wir bereits in fast jedem Land mit einer eigenen Organisation vertreten. In Ost- und Westafrika haben wir gerade beispielsweise erfolgreich verlässliche Partner gefunden. Bei unseren Aktivitäten in der Region kommt mir meine Teilnahme am Talent Development Programme von Militzer & Münch im Jahr 2022 zugute: Hier hatten wir als internationales Team Gelegenheit, neue Märkte zu analysieren – und mit Afrika stand ein Markt im Fokus, der sich jetzt zu einem unserer Kernmärkte bei Pharmatransporten entwickelt.


Vielen Dank für das Gespräch!

Frohe Weihnachten

Fröhliche Weihnachten und ein glückliches neues Jahr!

Anlässlich der bevorstehenden Weihnachtsfeiertage wünschen wir Ihnen erholsame und besinnliche Tage im Kreis von Freunden und Familie.
Gerne möchten wir die Gelegenheit nutzen, Ihnen für die angenehme Zusammenarbeit im vergangenen Jahr ganz herzlich zu danken.
Für die Herausforderungen des kommenden Jahres wünschen wir Ihnen Glück, Erfolg, Gesundheit und persönliche Zufriedenheit.

M&M Tadschikistan: Der Beste des Jahres

Duschanbe. Erster Preis für M&M Tadschikistan: Das Team um Geschäftsführer Aziz Sharipov hat den offiziellen Wettbewerb um den besten Exporteur des Jahres 2021 im Bereich Logistik gewonnen. Der Wettbewerb wird jedes Jahr von der Exportagentur der Regierung veranstaltet; die Preisverleihung für die besten Exportunternehmen des Landes fand am 28. November im Hyatt Regency Hotel in Duschanbe statt.

Aziz Sharipov ist stolz auf diese Auszeichnung: “Sie ist eine großartige Belohnung für all die Arbeit, die das Team in diesem Jahr geleistet hat, und sie stärkt den Markennamen M&M weiter.” Das Bild zeigt das Team von M&M Tadschikistan mit MD Sharipov (Dritter von links) mit der Trophäe.

Militzer & Münch wächst in China

Militzer & Münch verstärkt seine Aktivitäten in China – mit mehr Mitarbeitern und neuen Niederlassungen. Der Vertrieb vor Ort wird gestärkt, die Services werden ausgebaut. Das bietet mehr Möglichkeiten für die Kunden.

Nach starkem Wachstum in China passt Militzer & Münch jetzt die Organisation im Land an: „Wir nehmen künftig intern eine Aufteilung in Nord- und Südchina vor“, erklärt Andreas Löwenstein, Regional Managing Director Asia / Far East. „An der Spitze stehen jeweils sehr erfahrene Manager, an die die nord- und südchinesischen Niederlassungen künftig berichten werden.“

Regionalleiter für China Süd ist Carl Gao, der bislang Niederlassungsleiter in Shanghai war. Die Leitung von China Nord hat im Oktober Jeffery Guo übernommen. Der 45-Jährige ist seit über 20 Jahren in der Logistikbranche zuhause, davon war er mehr als 10 Jahre als Niederlassungsleiter bei einem namhaften internationalen Logistikdienstleister im Einsatz. Mit seiner Expertise wird er ab sofort die nordchinesischen Niederlassungen unterstützen und die Geschäfte in der Region weiter ausbauen.

Mehr Präsenz in Nordchina

„Die neue Management-Personalie für Nordchina ist nur ein Baustein im Rahmen der generellen Wachstumsstrategie von Militzer & Münch in der Region“, sagt Elyar Sherkati, Geschäftsführer von Militzer & Münch China. „Wir verstärken in diesem Jahr unsere Präsenz auch mit zusätzlichen Mitarbeitern, wie beispielsweise in den Niederlassungen Tianjin sowie Qingdao, einem der wichtigsten Logistikstandorte Chinas.“ Das Team in Qingdao durfte kürzlich zusätzlich neue Büroräumlichkeiten beziehen, und in Zhengzhou sowie dem nordöstlich gelegenen Changchun eröffnete Militzer & Münch zwei neue Verkaufsbüros.

In Shenyang, ebenfalls im Nordosten Chinas, ist das Unternehmen seit Kurzem mit einer neuen Niederlassung präsent. Für den Aufbau und das Management des neuen Standorts ist Niederlassungsleiter Colon Sun verantwortlich, der bereits seit mehreren Jahren in der internationalen Speditionsbranche tätig ist und speziell den Markt im nordöstlichen China sehr gut kennt.

„Shenyang ist ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt im Norden des Landes. Wir freuen uns, dass wir unsere Präsenz an diesem Standort und allgemein in Nordchina weiter ausbauen, erfahrene Spezialisten gewinnen und unseren Kunden so hochwertige Logistikdienstleistungen anbieten können“, sagt Andreas Löwenstein.

Das Standortnetz wächst

Eine weitere neue Niederlassung vergrößert das Standortnetz von Militzer & Münch in Zentralchina: In Wuhan, Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Hubei und wichtiger Verkehrsknotenpunkt Chinas sowohl im Luft- und Schienen- als auch im Straßen- und Seeverkehr, wurde im September ein neues Büro eröffnet. Das Ziel: Kunden die gesamte Palette an Transport- und Logistikdienstleistungen zu bieten und den Vertrieb vor Ort zu steigern. Niederlassungsleiter in Wuhan ist Jacky Zhu, der zuvor bereits fast fünf Jahre lang als Vertriebsleiter bei Militzer & Münch China in Wuhan tätig war und somit mit dem Markt und Kunden vor Ort bestens vertraut ist. Er berichtet nach wie vor an Carl Gao.

Durch die beiden neuen Niederlassungen in Shenyang und Wuhan umfasst das Netz von Militzer & Münch China nun insgesamt 13 Standorte: Beijing, Tianjin, Dalian, Qingdao, Shenyang, Urumqi, Shanghai, Ningbo, Wuhan, Chongqing, Shenzhen, sowie die beiden Verkaufsbüros in Zhengzhou und Changchun.

„Die Verstärkung unserer Aktivitäten in China ist Teil unserer Wachstumsstrategie“, sagt Andreas Löwenstein. „Wir freuen uns darauf, diese positive Entwicklung mit den neuen Niederlassungen und Mitarbeitern an Bord weiter voranzutreiben!“

Hochmotiviert in die Zukunft

„New Markets“, „Industry 4.0 along the New Silk Road“ und „New Risk Management“ – mit Online-Präsentationen zu diesen vielfältigen Themen endete am 10. Oktober das von TransInvest in Zusammenarbeit mit dem Institute of Supply Chain Management der Universität St. Gallen gestaltete Talent Management Programme 2022.

Bereits im Frühsommer hatte für die insgesamt 21 Talente aus verschiedenen TransInvest-Firmen das erste Lehrmodul des berufsbegleitenden Programms in St. Gallen stattgefunden. Inhaltlich lag der Schwerpunkt an diesen drei Tagen auf den Themen Strategy & Controlling, Supply Chain Resilience & Sustainablity und Process Management. Anfang September kamen die Teilnehmenden in Istanbul zum zweiten, dreitägigen Modul zusammen. In anspruchsvollen, interaktiven Unterrichtseinheiten erhielten sie hier unter anderem vertiefte Einblicke in die Bereiche Leadership, Digitalisierung & Business Innovation und Marketing & Sales.

Neben diesen handfesten Lehrinhalten stehen beim Talent Management Programme ebenso „Soft Skills“ Themen im Fokus: So sind etwa Teamwork und die Stärkung des Gruppengedankens ganz wesentliche Aspekte, wenn es um das Leben der TransInvest Kultur geht.

„Daneben erhalten die Talente im Rahmen der Module die Möglichkeit, ihr internationales Netzwerk zu erweitern und erleben durch die enge Zusammenarbeit mit Teilnehmenden aus anderen Ländern die TransInvest-Kultur hautnah“, sagt Ralph Stadler, Head of Group Human Resources. „Auf diese Weise bilden unsere erfahrenen Experten und Gastdozenten unsere Nachwuchskräfte nicht nur fachlich aus, sondern fördern auch deren persönliche Entwicklung.“

 

Bewährtes und neues Förderkonzept

Exklusiv, wissenschaftlich fundiert, praxisorientiert: Für genau diese Art der Förderung eigener Management-Nachwuchskräfte wurde das Talent Management Programme vor elf Jahren ins Leben gerufen. Ziel des Nachwuchsförderprogramms ist es nicht nur, die Teilnehmenden fit in Logistik- und Management-Themen zu machen, sondern sie auch langfristig im Unternehmen zu halten.

„Mitarbeiterbindung ist für Unternehmen äußerst wichtig und eine große Herausforderung“, sagt Alexei Kovalenko, Chief Financial Officer, TransInvest und Militzer & Münch sowie M&M Group Management Speaker. „Wir sind froh, dass wir dieser Herausforderung mit dem Talent Management Programme nun schon seit vielen Jahren erfolgreich begegnen können: Die jungen Talente erhalten eine intensive Fortbildung in allen relevanten Gebieten und Gelegenheit, sich individuell weiterzuentwickeln – und wir können Spitzenpositionen in der TransInvest-Gruppe mit hochqualifiziertem und -motiviertem Nachwuchs aus den eigenen Reihen besetzen. Eine Win-Win-Situation.“

2022 erfüllte das Talent Management Programme in jeder Hinsicht die Erwartungen – sowohl seitens der Teilnehmenden als auch der Verantwortlichen rund um Ralph Stadler. Mit den Impulsen aus den abschließend präsentierten Gruppenarbeiten erstellen die Teilnehmenden nun mit ihren Vorgesetzten einen Personal Development

„Unser Team ist die Basis unseres Erfolgs“

Paata Kacharava feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum: Im Juni vor 25 Jahren startete er als Geschäftsführer von M&M Militzer & Münch Georgien und trieb die Entwicklung der Landesgesellschaft seitdem mit Herzblut voran. Wir haben mit ihm über seine bisherige Zeit bei Militzer & Münch, Veränderungen in der Logistikbranche und den Reiz gesprochen, den das Geschäft für ihn ausmacht.

Herr Kacharava, zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu 25 Jahren Militzer & Münch! Das ist eine lange Zeit, wie würden Sie sie rückblickend beschreiben?
Zusammenfassend würde ich sagen, es war eine sehr spannende und in den Anfängen für mich persönlich auch herausfordernde Zeit. Als ich 1997 bei Militzer & Münch Georgien anfing, war ich der erste und einzige Mitarbeiter der Landesgesellschaft. Heute besteht unser Kern-Team aus sechs Mitarbeitenden, die sich um alle Projekte in den Bereichen Straßentransport, Luft- und Seefracht sowie Kurier- und Expressdienste mit unseren Partnern kümmern. Speziell die zurückliegenden drei Jahre mit den weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie und den politischen Geschehnissen in der Ukraine haben die georgische Wirtschaft und auch unser Geschäft stark beeinflusst und auf die Probe gestellt.

Wie sah Ihr beruflicher Werdegang vor Militzer & Münch aus?
Bevor ich zu Militzer & Münch und in die Logistikbranche wechselte, habe ich viele Jahre in georgischen Regierungseinrichtungen gearbeitet und hatte verschiedene Positionen im Außenwirtschaftsbereich inne, unter anderem war ich für die Leitung der Außenwirtschaftsbeziehungen verantwortlich.

Was waren die größten Veränderungen, die Sie in den anschließenden 25 Jahren bei Militzer & Münch erlebt haben?
Die Handelswege und die damit verbundenen Möglichkeiten, wie wir sie heute kennen, waren zum damaligen Zeitpunkt noch überhaupt nicht vorhanden. Als ich bei Militzer & Münch Georgien anfing, träumten die Leute von einem euro-asiatischen Transportkorridor und den vielfältigen Chancen, die sich dadurch ergeben würden – ich konnte in meiner Laufbahn miterleben, wie genau dieser Traum Schritt für Schritt Realität wurde. Heute sind der Kaukasus und Zentralasien bedeutende Handelspartner für die europäischen Länder, Transporte über Straße, Schiene, Wasser und Luft in diese Regionen gehören zum Kerngeschäft von Militzer & Münch. Und wir erleben, dass die Nachfrage nach Produkten und Verbindungen in diese Gebiete weiter steigt.

Aus welchen Branchen stammen Ihre Kunden?
Unsere wichtigsten Kunden kommen aktuell aus der Automobilindustrie, dem Einzelhandel und der Pharma-Branche. Daneben sind wir für viele lokale Hersteller tätig, die ihre Produkte in den europäischen Markt liefern wollen.

Was macht für Sie den Reiz an der Logistikbranche aus?
Das sind ganz klar die Menschen, die in diesem Bereich tätig sind. Unsere Mitarbeitenden treiben unser Geschäft täglich mit vollem Einsatz und Know-how voran und sind die Basis unseres Erfolgs. Sie haben einen großen Anteil an der Entwicklung, die wir in den vergangenen Jahren mit Militzer & Münch Georgien erleben durften, und für dieses Engagement bin ich ihnen sehr dankbar. Ebenso möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich beim Management von Militzer & Münch bedanken, auf dessen Unterstützung mein Team und ich in den vergangenen Jahren stets bauen konnten. Die Zusammenarbeit mit all diesen Menschen macht mir großen Spaß und ich freue mich auf die Aufgaben und Projekte, die noch vor uns liegen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Militzer & Münch ist zum modernen Unternehmen gewachsen

Katja Jooß betreut das Controlling sowie die SAP-Entwicklung in der MMcom-Niederlassung im bayerischen Hof. 2021 feierte sie ihr 25-jähriges Dienstjubiläum. Im Interview berichtet sie, wie sich die Arbeit im vergangenen Vierteljahrhundert verändert hat, und was ihr an Militzer & Münch sowie der Logistikbranche gefällt.

Frau Jooß, bitte beschreiben Sie kurz Ihren beruflichen Werdegang. Welche Funktionen haben Sie bei Militzer & Münch durchlaufen?

Ich habe zunächst eine Ausbildung zur Speditionskauffrau gemacht. Anschließend bin ich in der Verwaltung geblieben und war dann einige Zeit im Controlling tätig. Ich übernahm dann nach und nach die Verantwortung für die Entwicklung und Pflege unseres SAP-Systems. Dazu gehören die Benutzer- und Berechtigungspflege, der Anwendersupport in Deutschland und Dubai sowie Supportaufgaben im Controlling. Das ist seit über 20 Jahren ein ständiger Lern- und Entwicklungsprozess, da sich im SAP-Bereich immer wieder neue Projekte, gesetzliche Vorgaben und Herausforderungen ergeben.

Wie hat sich Militzer & Münch in den vergangenen 25 Jahren verändert?

Als ich 1996 anfing, waren Computer noch eine Seltenheit. Im ersten Ausbildungsjahr hatte ich wenig Kontakt mit einem PC. Damals wurde eher mit Akten gearbeitet. Ich war zum Beispiel dafür zuständig, die abweichenden Zeiten der Mitarbeiter, die sich mit Lochkarten im Zeiterfassungsgerät „einstempelten“, nachzupflegen. Das war ein großer Kasten mit einem Ziffernblock zur Eingabe und einem kleinen Bildschirm – heute ist das fast nicht mehr vorstellbar. Alles ist digitalisiert, und die Militzer & Münch-Landesgesellschaften und Büros sind weltweit eng vernetzt. Kunden können ihre Transporte in Echtzeit nachverfolgen. Militzer & Münch ist zu einem modernen Unternehmen gewachsen, aber trotzdem bodenständig geblieben.

Was schätzen Sie an Militzer & Münch?

Das Umfeld, die Arbeitsbedingungen, die Kollegen und die Chefs stimmen einfach. Es gibt neben den gleichbleibenden Aufgaben auch immer wieder neue Herausforderungen und Projekte. Ich kann selbstständig arbeiten, habe aber trotzdem immer die nötige Unterstützung. Militzer & Münch ist ein bodenständiges Traditionsunternehmen. Das passt zu mir.
Wir haben hier in Hof schon seit 25 Jahren Gleitzeit. Hinzu kommt die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, für die ich sehr dankbar bin. Dadurch sind Arbeit und Familie auch während der Zeit im Lockdown gut vereinbar gewesen.

Was fasziniert Sie an der Logistik-Branche?

Ohne Logistik bewegt sich nichts auf der Welt. Es beeindruckt mich, wenn ich im Intranet unsere Sondertransporte verfolge. Wie zum Beispiel große Maschinenteile oder sogar ganze Anlagen von einem an das andere Ende der Welt bewegt werden und wie die einzelnen Militzer & Münch Gesellschaften dabei Hand in Hand arbeiten, finde ich faszinierend.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. Mein Mann und ich gehen gerne in die Natur, wandern und unternehmen viel mit den Kindern. Auch Reisen und Skifahren stehen ganz oben auf unserer Liste. Hier in Hof ist es sehr schön, wir können im Sommer im Mittelgebirge wandern und im Winter Ski fahren. Alles ist in kurzer Zeit erreichbar, es gibt einen schönen See und auch kulturell hat die Region viel zu bieten. Darüber hinaus bin ich seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Leichtathletik tätig – früher aktiv und heute als Abteilungsleiterin, Trainerin und im Vorstand.

CargoLine Qualitätspreis 2021

Die M&M-Organisationen in Bulgarien und Lettland wurden mit dem CargoLine Quality Award 2021 für ihren exzellenten und zuverlässigen Service im CargoLine-Sammelgutnetzwerk ausgezeichnet.

Das Bild zeigt, von links, Hristo Marinov, Deputy Manager M&M Bulgarien, Geschäftsführer M&M Bulgarien Sacho Todorov und Geschäftsführer Cargomax Lettland, Dmitrijs Vorniku.

„Flache Hierarchien geben uns Spielraum, Ideen umzusetzen“

Holger Seehusen ist Mitglied des Militzer & Münch Group Management und Geschäftsführer der M&M air sea cargo GmbH, Deutschland. Dank seiner 30 Jahre Erfahrung in der Logistikbranche kennt er insbesondere den Markt in Asien sehr genau. Im Interview erklärt er, warum sich das Geschäft der Militzer & Münch Gruppe in den vergangenen Monaten gut entwickelt hat, und warum er es als Privileg empfindet, in der Logistikbranche zu arbeiten.

Herr Seehusen, Sie verantworten das Air & Sea Geschäft von Militzer & Münch. Wie haben sich die beiden Bereiche in diesem Jahr entwickelt?

Holger Seehusen: Seit 2018 bin ich von unserem Standort Frankfurt aus für die Air & Sea-Aktivitäten in Deutschland zuständig. Als Mitglied des Militzer & Münch Group Management verantworte ich zudem die Produktentwicklung des Bereichs Air & Sea weltweit. Die Produktentwicklung in unserer dezentral organisierten Unternehmensgruppe treiben wir unter dem Anspruch eines gemeinsamen Ansatzes und einer entsprechenden Umsetzung voran. Dazu zählt auch, in den einzelnen Landesgesellschaften eine gewisse Überzeugungsarbeit zu leisten. Aktuell befassen wir uns in diesen Geschäftsfeldern mit unterschiedlichen Projekten. Insbesondere steht hier das Thema Nachhaltigkeit im Vordergrund. Offen gesprochen ist das eine ganz spannende Aufgabe.

Vergangenes Jahr, nach den schwierigen Monaten wegen COVID-19 im Frühjahr, war die Geschäftsentwicklung im Bereich der Air & Sea-Aktivitäten, aber insbesondere auch die der Rail-Verkehre sehr zufriedenstellend. Diese überaus positive Entwicklung hat sich im laufenden Geschäftsjahr fortgesetzt. Unter anderem dank der Umstrukturierungen in den vergangenen Jahren waren wir zu Beginn der Pandemie bereits gut aufgestellt und haben die vorübergehende Unsicherheit in der Branche gemeistert. In den vergangenen Jahren haben wir einiges in unser Tradelane-Management für die Regionen USA, Asien und Indien investiert, einen Standort in Malaysia eröffnet, und damit wichtige Weichen für weiteres Wachstum gestellt. Trotz der allgemeinen positiven Stimmung in der Branche dürfen wir uns meiner Meinung nach nicht von den derzeit guten Ergebnissen blenden lassen. Herausforderungen wie Digitalisierung, Nachwuchskräfte, Nachwuchsförderung, Reduzierung der CO2-Emissionen bei der Transportabwicklung und der daraus resultierenden Verschiebung der Beschaffungsmärkte sind Themen, die wir auf der Agenda haben. Die Antworten dazu sind richtungsweisend für die Zukunft unserer Industrie.

Was unterscheidet Militzer & Münch vom Wettbewerb?

Holger Seehusen: Militzer & Münch ist ein Familienunternehmen, unser Selbstverständnis ist mittelständisch geprägt. Das bedeutet für mich, dass wir eine große soziale Verantwortung unseren Mitarbeitenden gegenüber haben – vermutlich mehr als das bei anderen großen Unternehmen der Fall ist. Flache Hierarchien geben uns Spielraum, Ideen umzusetzen. Die Kolleginnen und Kollegen lernen früh, selbst Verantwortung zu übernehmen und einfach mal etwas auszuprobieren. Erfolg und Misserfolg hängen von einer offenen Kommunikation und einem konstruktiven Feedback ab, was dazu dient, die persönliche Weiterentwicklung als Führungskraft zu begleiten.

Die Kundenzufriedenheit hat für Militzer & Münch höchste Priorität. Wie steht es aktuell um die Zufriedenheit Ihrer Kunden?

Holger Seehusen: Vor der Pandemie haben wir eine Umfrage unter unseren Kunden gemacht – und damals war die Zufriedenheit groß. Angesichts der Knappheit auf allen Verkehrsträgern sieht das offen gesprochen aktuell etwas anders aus. Im Supply Chain Management sind die allgemeinen Rahmenbedingungen in der gesamten Branche aktuell nicht zufriedenstellend. Wichtig ist es, die Kunden frühzeitig zu informieren, falls ein Transport nicht wie geplant stattfinden kann. Insbesondere unsere Kunden aus der Textilbranche haben zum Teil straffe Verträge mit ihren Kunden – da zählt wirklich jeder Tag. Wir steigen sehr früh in den Dialog mit dem Kunden ein und versuchen alternative Transportwege und Lösungen anzubieten. Oft haben wir keinen Einfluss darauf, ob zum Beispiel ein Container später und an einem anderen Zielhafen als ursprünglich geplant ankommt. Der Weitertransport im Hinterland muss dann kurzfristig umgeplant werden.

In einigen Lagern an Flughäfen herrscht ein Rückstau von mehreren Tausend Tonnen. Lkw warten zum Teil 48 Stunden, bis sie ihre Sendungen laden können. Zwischenzeitlich gibt es Lkw-Unternehmer, die keine Transportaufträge im Zusammenhang mit Abholungen an Flughäfen annehmen. Teilweise sind die Sendungen zwar pünktlich eingetroffen, es dauert aber eine Weile, bis sie in den vollgepackten Lagern der Airlines und Handling Agents gefunden werden.

Neben den Transport-Engpässen stehen wir auch bei der Suche nach Fachkräften vor Herausforderungen. Seit den Anschlägen vom 11. September gelten sehr strenge Regeln für das Personal an Flughäfen – und das gilt auch für den gewerblichen Bereich im Umschlagslager. Wer dort arbeiten will, benötigt die Zuverlässigkeitsüberprüfung entsprechend des Luftsicherheitsgesetzes.

Gab es in den vergangenen Monaten neue Produkte im Air & Sea-Geschäft?

Holger Seehusen: Ein relativ neues Produkt haben wir gemeinsam mit unserem Tradelane-Management Greater China in Frankfurt und unserer Landesgesellschaft in China entwickelt: von China per Lkw über Kasachstan nach Europa, um unter anderem der Laderaumknappheit auf anderen Verkehrsträgern zu begegnen. Hier kommen uns unser Know-how und unsere eigenen Landesgesellschaften in Zentralasien zugute. Diese Transportalternative bieten wir unseren Kunden seit Ende 2020 mit wachsendem Erfolg an.

Zudem ist ein weiteres spannendes Projekt in Planung, und zwar ein Air-Truck-Service zwischen China und Europa. Von Shanghai soll es per Luftfracht in die kasachische Stadt Almaty gehen, und von dort per Lkw weiter nach Europa. Als Spediteur, der sich insbesondere mit Nischenmärkten auskennt, sind wir Experte für solch alternative Transportmodelle. Angesichts hoher Frachtraten und knapper Kapazitäten auf dem Seeweg ist dieses Produkt sicherlich eine attraktive Alternative für unsere Kunden.

Grundsätzlich dürfen wir von uns behaupten, dass wir das Potenzial des Schienenverkehrs zwischen Asien und Europa frühzeitig erkannt und verstanden haben. Die neue Seidenstraße hat weiterhin viel Potenzial für die Militzer & Münch Gruppe. Daher haben wir vor einiger Zeit den Bereich Rail unter der M&M air sea cargo GmbH angesiedelt. Ein vierköpfiges Team koordiniert von Düsseldorf aus alle unsere Schienentransporte.

Vom Standort Düsseldorf aus haben wir auch die Projektlogistik per Seefracht weiter ausgebaut. In Hamburg möchten wir im Bereich Luftfracht noch weiter wachsen, vor allem im Bereich AOG gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen in China. Zudem streben wir als Militzer & Münch Gruppe die GDP-Zertifizierung an, die Good Distribution-Practice, um unseren Service für Pharma-Unternehmen zu erweitern.

Seit einiger Zeit beschäftigen Containerknappheit und Transportengpässe die Branche – das spürt auch Militzer & Münch. Gab es Verschiebungen bei den Transportmitteln?

Holger Seehusen: Ja, absolut. Zum Beispiel mussten wir 40 Tonnen Stahl von Europa nach Mexiko fliegen – ein Transport, der vorher als Seefracht geplant war. Wir haben den großen Vorteil, dass wir alle Verkehrsträger abdecken und schnell alternative Lösungen anbieten können. Aber hier gilt: Wir müssen die Liquidität unserer Kunden und Partner im Blick behalten, die wiederum darauf angewiesen sind, dass ihre eigenen Kunden pünktlich zahlen. Einige Transporte waren lange im Voraus geplant, aber die Frachtraten schossen in die Höhe – und das ist nicht für jeden Kunden einfach zu stemmen. Wir müssen uns der finanziellen Risiken immer bewusst sein.

Sie sind schon lange in der Logistikbranche aktiv. Was fasziniert Sie daran?

Holger Seehusen: Seit 1991 bin ich in der Branche zu Hause. Bevor ich meine Tätigkeit im Jahre 2018 bei der Militzer & Münch Gruppe aufgenommen habe, bin ich mehr als 17 Jahre für das Unternehmen Rhenus Logistics in unterschiedlichen Verantwortungsbereichen und Regionen tätig gewesen. Dazu gehörten neben Deutschland spannende Aufgaben in den GUS-Staaten, aber insbesondere auch in Asien und viele Jahre dann in Südostasien, bevor ich mich 2016 entschieden habe, zurück nach Deutschland zu gehen. Nach meiner Rückkehr habe ich nach einiger Zeit festgestellt, dass es eben nicht mehr mein „zu Hause“ ist, und ich etwas Neues ausprobieren wollte. Trotz der langen Zeit in dieser Branche habe ich eine Menge Spaß und lerne auch heute noch jeden Tag dazu. Ich empfinde es offen gesprochen als Privileg, noch immer diesen Spaß und die tägliche Herausforderung zu haben – das treibt mich an. Ich denke, dass ich die Begeisterung auf die Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich unmittelbar zusammenarbeite, übertragen kann. Zumindest hoffe ich das, aber das kann mein berufliches Umfeld besser beurteilen.

Was würden Sie jungen Menschen raten, die eine Laufbahn in der Logistikbranche anstreben?

Holger Seehusen: Die Branche ist sehr vielfältig und bietet großartige Entwicklungsmöglichkeiten. Reizvoll ist vor allem auch die Internationalität, die uns oft einen anderen Blick auf die Dinge ermöglicht. Wer neugierig ist, kann die Chancen dieser Branche gut nutzen – und das hoffe ich eben mit meinem Führungsstil täglich zu vermitteln.

Wir als Branche sind gefordert, das Image und die vielfältigen Möglichkeiten des Berufsbilds weiter zu verbessern. Im Rahmen unserer Kooperation mit der Universität St. Gallen (HSG) sponsern wir zum Beispiel den jährlichen Supply Chain Innovation Day und haben als Unternehmen im September 2021 an einem Panel des Events teilgenommen. Das ist aus meiner Sicht genau der richtige Ansatz, als Unternehmen präsent zu sein und mehr junge Menschen für die Logistik zu begeistern.

„Wer sich mit dem Status quo zufriedengibt, wird schnell abgehängt“

Andreas Löwenstein hat 28 Jahre Erfahrung in der Logistik. Seit Dezember 2019 arbeitet er für Militzer & Münch – und seit April 2020 in der Position des Regional Managing Director Asia / Far East. Er hat Sinologie studiert und eine Affinität zu Asien und insbesondere China. Im Interview erzählt er uns, was ihn an Asien fasziniert und welche Pläne er für Militzer & Münch im Osten der Region hat.

Herr Löwenstein, Sie haben fast drei Jahrzehnte Erfahrung in der Logistikbranche. Was war Ihre Motivation, Logistiker zu werden?

Andreas Löwenstein: Früher habe ich Sinologie studiert, also Chinawissenschaften, und währenddessen habe ich zweieinhalb Jahre in China verbracht. Andere Länder und Kulturen, Menschen und Märkte haben mich schon immer fasziniert – die Logistikbranche passt deshalb perfekt zu mir. Sie gibt mir außerdem die Möglichkeit, viel zu reisen und meine Sprachkenntnisse anzuwenden. Im Laufe meiner Karriere habe ich bereits in China, Japan, Singapur, Thailand und den USA gelebt – zusammengenommen habe ich 31 Jahre in diesen Ländern verbracht.

Haben Sie zuvor in anderen Branchen als der Logistikbranche gearbeitet?

Andreas Löwenstein: Davor war ich in der Tourismusbranche tätig. Diese Branchen haben im Übrigen viele Gemeinsamkeiten. Auch im Tourismus geht es darum, mit Agenten zusammenzuarbeiten, Projekte gemeinsam mit vielen Partnern zu koordinieren und Produkte zu verkaufen. In beiden Branchen sind Kreativität und die Fähigkeit, neue Wege zu finden, gefragt – sie entscheiden über Erfolg und Scheitern.

Wie läuft das Geschäft von Militzer & Münch in Asien?

Andreas Löwenstein: Das Geschäft in Asien läuft gut. Die Region ist sehr dynamisch. Das heißt aber auch, dass sich die Voraussetzungen mit rasender Geschwindigkeit ändern. Wer sich hier mit dem Status quo zufriedengibt, wird schnell von der Konkurrenz abgehängt. Es gehört zu unserem Alltag, uns mit Sonderwirtschaftszonen, Zollfreiheiten zwischen definierten Subregionen oder bilateralen Länder-Partnerschaften zu beschäftigen – das stellt uns zwar oft vor Herausforderungen, birgt aber auch viele Chancen. In Asien gibt es zurzeit viel mehr Möglichkeiten für Investments als in Europa. So werden zum Beispiel neue Häfen gebaut, um Industrie anzusiedeln. Das ist natürlich auch mit Risiken verbunden, denn politische Spannungen, Handelsbeschränkungen und plötzliche Behinderungen des Warenflusses sind typisch für die Region. Zudem gibt es hier Schwankungen bei den Wechselkursen, wie es sie in Europa schon lange nicht mehr gab. Die Produktentwicklung, der Ausbau des Netzwerks sowie legale und währungsspezifische Fragen stehen also täglich im Mittelpunkt unserer Arbeit.

Was sind die Ziele von Militzer & Münch in Asien?

Andreas Löwenstein: In Regionen wie Zentralasien ist Militzer & Münch den Mitbewerbern eine Nase voraus – im größten Teil Asiens stehen wir hier noch am Anfang. Wir arbeiten daran, die richtigen Partner zu finden, umsichtige Ziele zu formulieren und vorausschauend zu investieren. Neben einer Landesorganisation mit mehreren Standorten in China, die schon lange etabliert ist, gibt es nur eine kleine Landesgesellschaft in Sri Lanka und eine Neugründung in Malaysia. Wir wollen unser Netzwerk und unsere Aktivitäten innerhalb Asiens weiter ausbauen.

Welche Geschäftsbereiche sind in Asien am erfolgreichsten?

Andreas Löwenstein: Sowohl die Transporte zwischen Asien und Europa als auch die innerasiatischen Verkehre laufen zum größten Teil über See- und Luftfracht. Wir arbeiten mit einer Vielzahl von kleinen und großen sowie nationalen und regionalen Reedereien und Luftfahrtgesellschaften zusammen. Straßen- und Schienenverkehre innerhalb Asiens stoßen aufgrund der geografischen Gegebenheiten an ihre Grenzen. Hier gibt es noch Entwicklungsmöglichkeiten. Aufgrund der spezifischen Expertise der Kolleginnen und Kollegen von Militzer & Münch und natürlich der InterRail haben wir jedoch insbesondere beim Schienenverkehr zwischen Asien und Europa einen Vorteil gegenüber unseren Mitbewerbern – hier sehen wir großes Potenzial, uns noch stärker auf dem asiatischen Markt zu positionieren. Aktuell brummt es geradezu auf der Schiene, und selbst Straßenverkehre von China nach Europa gehören neuerdings zu unserem Angebot.

Wie hat sich COVID-19 auf das Geschäft von Militzer & Münch in Asien ausgewirkt?

Andreas Löwenstein: Selbstverständlich gab es ein geringeres Wirtschaftsaufkommen, und die Markteinbrüche in Europa waren hier deutlich zu spüren – insbesondere im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Das trifft jedoch auf die ganze Logistikbranche zu. Vor allem beim Transport von Ersatzteilen für Flugzeuge haben wir einen deutlichen Rückgang verzeichnet. Das haben insbesondere die Kolleginnen und Kollegen in Hamburg und Peking gespürt, denn weniger Flugverkehr während der Pandemie bedeutet auch, dass weniger Ersatzteile gebraucht werden. Jedoch ist der asiatische Markt so dynamisch, dass wir diese Rückgänge gut verkraften konnten. Auch während der Pandemie passiert in Asien sehr viel und es bieten sich genug Möglichkeiten. Mittlerweile laufen die Flüge innerhalb Chinas wieder fast genauso wie vor der Pandemie.

Was hat sich seit Beginn der Pandemie für Sie persönlich verändert?

Andreas Löwenstein: Die Pandemie hat mir gezeigt, wie viel machbar ist, ohne zu reisen. Videokonferenzen haben sich in den vergangenen Monaten etabliert – sie sparen viel Zeit und Geld. Dennoch bleibt die Logistik ein Geschäft zwischen Menschen. Der persönliche Kontakt zu Kundinnen und Kunden sowie Kolleginnen und Kollegen ist ein wesentlicher Bestandteil davon. Ich freue mich schon wieder darauf, in Asien zu reisen, um alte Partnerschaften zu pflegen und neue aufzubauen.

Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?

Andreas Löwenstein: Ich habe ein großes Interesse an Geschichte und Kultur. Da ich in meinem Leben in sechs verschiedenen Ländern gelebt habe und viel gereist bin, konnte ich dieses Interesse ausgiebig ausleben.

„Wir sind in der Lage, schnell und angemessen auf eine Krise zu reagieren“

Alexei Kovalenko, Guillaume de Laage de Meux und Nikolaus Kohler – als Mitglieder des Group Management der M&M Militzer & Münch International Holding AG haben sie die Geschäfte der einzelnen Landesgesellschaften genau im Blick. Im Interview berichten sie, wie sich die COVID-19-Pandemie bisher auf die Unternehmensgruppe auswirkt und wie sich die Nachfrage nach Transporten in einzelnen Branchen entwickelt.

Die Militzer & Münch Gruppe ist in 29 Ländern aktiv. Das Ausmaß der Pandemie ist lokal unterschiedlich, ebenso wie die Regelungen der Regierungen. Wie gehen Sie damit um?

Alexei Kovalenko: Die Sicherheit unserer Mitarbeiter hat oberste Priorität. Bis auf einige Lagerflächen zählen wir zu den Asset-Light-Unternehmen. Daher war es relativ einfach für uns, viele Mitarbeiter von zu Hause arbeiten zu lassen. Letztendlich handeln wir immer unter Berücksichtigung der lokalen Anforderungen und Bestimmungen. Aber selbstverständlich spüren wir Einschränkungen und gesunkene Transportmengen im internationalen Warenverkehr. Im Westen hat uns die staatliche Unterstützung sehr geholfen, unter anderem in Frankreich und Deutschland. Das hat den Auftragsrückgang etwas abgemildert. In Deutschland haben wir zum Beispiel einige Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt, als der Flugverkehr nahezu zum Erliegen kam und unsere Fracht nicht in Passagiermaschinen transportiert werden konnte.

Nikolaus Kohler: Das Militzer & Münch Management kämpft in allen 29 Ländern mit den Herausforderungen und leitet nötige Schritte ein, um die außergewöhnliche Situation zu meistern. Vor allem in Zentralasien haben die Regierungen teilweise rigorose Maßnahmen angeordnet. Gerade in diesen Ländern gehe ich davon aus, dass nicht alle Transportunternehmen durch die Krise kommen werden. Die Militzer & Münch Gruppe ist allerdings gut aufgestellt – es bleibt abzuwarten, ob die Krise zu einer Marktbereinigung führt, von der einzelne Logistikunternehmen profitieren.

„Wir sind ein People‘s Business. Wir alle mussten uns umstellen und virtuelle Möglichkeiten zur Kontaktpflege nutzen.“

Alexei Kovalenko
Chief Financial Officer, TransInvest und Militzer & Münch, Sprecher des Militzer & Münch Group Managements

Wie hat sich das Geschäft entwickelt, als immer mehr Länder den Lockdown verkündeten?

Guillaume de Laage de Meux: In Frankreich war der Lockdown ein einschneidendes Erlebnis für die gesamte Branche. Am 16. März hatte die französische Regierung beschlossen, dass die Bevölkerung zu Hause bleiben und ihre Mobilität einschränken solle – im April und Mai sind unsere Aktivitäten um 50 Prozent zurückgegangen. Zu diesem Zeitpunkt haben wir uns darum gekümmert, finanziell abgesichert zu sein. Wir haben die Verluste mithilfe von Krediten der französischen Banken aufgefangen. Inzwischen ist es uns gelungen, den Umsatz wieder etwas zu stabilisieren. Seit Juli verzeichnen wir eine gute Auftragslage – wenn auch noch nicht wieder auf dem Niveau wie vor der Pandemie. Wie es in den nächsten Monaten weitergeht, hängt unter anderem davon ab, wie sich die zweite Welle der Pandemie auswirkt.

Nikolaus Kohler: Auf unsere Geschäfte in der Region Zentralasien hat die Pandemie ebenfalls große Auswirkungen. Einige Länder haben die Situation lange nicht beachtet, andere haben sofort und mit allen Konsequenzen die Grenzen geschlossen. Das führte nicht nur zu einem weitgehenden gesellschaftlichen Stillstand, sondern auch zu einem dramatischen Einbruch bei den Exporten und Importen. In Usbekistan zum Beispiel laufen die Importe aus Fernost weiter, der Handel mit Europa ist jedoch stark zurückgegangen. Die Regierung hat Infrastruktur-Projekte gestoppt und investiert aktuell mehr in den Bereich Healthcare. Turkmenistan hat seine Grenzen mit Ausnahme der Bahngrenzen und der Fähre Baku-Turkmenbashi geschlossen. Internationaler Handel und Importe sind fast zum Stillstand gekommen. Durch diesen totalen Lockdown haben sich auch die internationalen Erdölkonzerne aus Turkmenistan zurückgezogen – unsere Vermietung von Kränen ist dadurch nahezu zum Erliegen gekommen. In Georgien und auch in Aserbaidschan ist die Kauflaune der Bevölkerung stark gesunken, was die inländischen Transporte und damit auch unser Auftragsvolumen betrifft. In Georgien ist dieses Jahr Parlamentswahl, die Grenzen sind aber immerhin seit Oktober wieder offen – Im- und Exporte laufen. In Aserbaidschan war COVID-19 zumindest vorläufig unter Kontrolle, aber der Konflikt um die Region Bergkarabach hat große Auswirkungen auf das Land. Unsere Teams in der Türkei hingegen meistern die Krise sehr gut. Trotz Lockdown konnten sie die letzten Monate mit einem positiven Ergebnis abschließen.

Wie hat sich die Nachfrage einzelner Branchen entwickelt?

Guillaume de Laage de Meux: Vor allem in den Bereichen Automotive und Textil haben wir einen vorübergehend starken Rückgang der Transporte verspürt – insbesondere in den Regionen Süd-West-Europa und Maghreb. Das Geschäft stabilisiert sich langsam wieder, hat sich aber noch nicht normalisiert. Hier bleibt abzuwarten, wie sich die nächsten Monate entwickeln. 

Alexei Kovalenko: China ist dann als erstes aus dem Lockdown „erwacht“. Gemeinsam haben die Teams in Deutschland und China mehrere Luftfracht-Transporte von Schutzmasken etc. durchgeführt. Auch die Nachfrage der chemischen Industrie, die Desinfektions-, Wasch- und Reinigungsmittel produziert, ist gestiegen. Diese positiven Entwicklungen halfen zumindest etwas, den Auftragsrückgang anderer Branchen abzumildern. Ganz klar ist: Der internationale Warenverkehr muss weiter an Fahrt aufnehmen. Es wäre natürlich möglich, dass einige Unternehmen aufgrund der Erfahrungen mit der Pandemie ihre Supply Chains überdenken und wieder mehr Local Sourcing betreiben. Aber das passiert nicht über Nacht.

„Das Geschäft unserer Einheit EMEX in Kasachstan entwickelt sich gut, unsere Kunden haben verstärkt KEP-Sendungen für E-Commerce nachgefragt.“

Nikolaus Kohler
Regional Managing Director Middle East / Central Asia, Business Development Schweiz, M&M Militzer & Münch International Holding AG

Wie hat die Pandemie Ihre tägliche Zusammenarbeit mit den Kunden verändert?

Alexei Kovalenko: Wir sind ein People‘s Business, wir leben von den intensiven Kontakten zu unseren Kunden. Es beeinträchtigt unser Geschäft, dass persönliche Treffen mit Kunden und potenziellen Kunden nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich sind. Wir alle mussten uns umstellen und virtuelle Möglichkeiten zur Kontaktpflege nutzen. Hier ist sicherlich grundsätzlich ein Umdenken nötig, denn die Herausforderung wird ja voraussichtlich noch länger bestehen.

Nikolaus Kohler: 
In Kasachstan haben uns die eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten jedoch nicht davon abgehalten, unseren KEP-Bereich auszubauen. Das Geschäft unserer Einheit EMEX entwickelt sich gut, unsere Kunden haben verstärkt KEP-Sendungen für E-Commerce nachgefragt. Ein Grund ist sicherlich, dass die Einkaufszentren geschlossen sind. Das treibt das Online-B2C-Geschäft an.

„Insgesamt hat mich unser bisheriges Handeln während der Pandemie darin bestärkt, dass Militzer & Münch ein wirklich agiles Unternehmen ist.“

Guillaume de Laage de Meux
Managing Director Militzer & Münch France, Regional Managing Director South West Europe / Maghreb und Mitglied des Militzer & Münch Board of Directors

Ist ein vorsichtiger Ausblick auf die kommenden Monate möglich?

Alexei Kovalenko: Am Ende des ersten Quartals 2020 war unser Ausblick auf das restliche Jahr pessimistisch. Das hat sich ab Juni aber geändert, und Juli und August sind einigermaßen gut gelaufen. Die Nachfrage hat sich erholt, die transportierten Mengen sind gestiegen. Bei den Kunden haben wir bisher keine nennenswerten Zahlungsausfälle oder gar Konkurse verzeichnet. Aber wir müssen wachsam bleiben. Aktuell planen wir für 2021 und haben dabei die ersten drei Quartale 2020 immer im Blick. 

Nikolaus Kohler:
 Die Entwicklung in einigen Ländern bestätigt uns, dass wir als Unternehmensgruppe gut aufgestellt sind. Unser noch relativ junges Joint Venture in Serbien beispielsweise ist seit der Gründung im vergangenen Jahr auf Wachstumskurs. Die Eröffnung der Logistikanlage in Belarus ist ebenfalls ein positives Signal. Erfreulich entwickelt sich auch Dubai – unter anderem dank des starken Geschäftsvolumens unseres Hauptkunden aus der Nahrungs- und Genussmittelbranche.

Guillaume de Laage de Meux: Insgesamt hat mich unser bisheriges Handeln während der Pandemie darin bestärkt, dass Militzer & Münch ein wirklich agiles Unternehmen ist. Die letzten Monate haben gezeigt, dass wir in der Lage sind, schnell und angemessen auf eine Krise zu reagieren. Deswegen bin ich sehr stolz auf unser Team und blicke zuversichtlich in die Zukunft.

„Wir sind Experten für schwierige Märkte“

Die Militzer & Münch Gruppe peilt für die kommenden Jahre weiteres Wachstum an. Wo das größte Wachstumspotenzial liegt, erklärt Alexei Kovalenko, Mitglied des Group Management von Militzer & Münch, in einem Interview.

Wie würden Sie die Militzer & Münch Gruppe in wenigen Worten beschreiben?

Alexei Kovalenko: Aus einer kleinen Spedition, gegründet vor 140 Jahren, haben die Gründer und ihre Nachfolger mit viel Pioniergeist einen internationalen Logistikdienstleister gemacht, der sich zu einem Experten insbesondere für Nischenmärkte entwickelt hat. Weiterhin in Familienhand und unabhängig, wollen wir diesen Pioniergeist, diesen Unternehmergeist auch künftig leben und weitere schwierige Märkte für unsere Kunden erschließen. Selbstverständlich haben wir dabei Trends und Wandel aufgrund politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen im Blick – und stützen uns gleichzeitig auf traditionelle Werte wie Loyalität, Integrität und Respekt.

Über welche Stärken verfügt Militzer & Münch?

Alexei Kovalenko: Wir gelten schon lange als einer der führenden Logistikdienstleister in Eurasien und Nordafrika. Diese geographische Sichtweise engt uns aber ein wenig ein, denn wir sind mehr als das: Wir sind der Spezialist für schwierige Märkte und entwickeln für unsere Kunden individuelle Transportlösungen auch unter erschwerten Bedingungen.

Was unterscheidet Militzer & Münch vom Wettbewerb?

Alexei Kovalenko: In mancherlei Hinsicht sind wir tatsächlich einzigartig: Im Unterschied zum Wettbewerb haben wir in schwierigen Märkten, zum Beispiel in Zentralasien, eigene Landesgesellschaften mit lokalem Management. Unsere internationalen Wettbewerber senden oft nur Expatriates ins Ausland – und lokale Wettbewerber verfügen nicht über internationales Know-how. Somit macht uns unser lokales Know-how, gepaart mit internationalen Standards, gewissermaßen zu einem einzigartigen Unternehmen im Logistikbereich.

Welche Märkte und Regionen halten Sie für vielversprechend? 

Alexei Kovalenko: Sowohl klassische Relationen wie Europa-Maghreb und China-Europa als auch die aufstrebenden Märkte von Schwellenländern sind für uns als flexibler Mittelständler aussichtsreich. Kürzlich haben wir eine Initiative gestartet, um in weiteren Ländern in Afrika aktiv zu werden. In Nordafrika sind wir mit eigenen Landesgesellschaften teilweise schon seit Jahrzehnten vertreten – aber wir beobachten, dass zum Beispiel auch Äthiopien ein vielversprechender Logistikmarkt ist. In den kommenden Monaten werden wir Märkte in Afrika analysieren sowie die Marktlage und den Bedarf bei bestehenden und potenziellen Neukunden prüfen.

Ein weiteres Beispiel ist Südosteuropa. In Bulgarien haben wir uns eine starke Marktposition erarbeitet, nicht aber in den Nachbarländern. 2019 bot sich die Gelegenheit, ein Joint Venture mit dem Logistikunternehmen Invictus in Serbien einzugehen, und das Geschäft entwickelt sich gut. Auch in anderen Ländern dieser Region möchten wir unseren Expansionskurs fortsetzen.

In welchen Geschäftsbereichen – Landverkehr, Luftfracht, Seefracht, Projektlogistik – sehen Sie das größte Wachstumspotenzial?

Alexei Kovalenko: Das lässt sich nicht pauschal auf ein Segment limitieren. Unsere Maxime lautet: Es muss sich lohnen. Wir wollen Wachstum nicht um jeden Preis, denn wir sind Qualitätsanbieter; eine faire Marge für hochwertige Leistungen muss möglich sein. Regelmäßig überprüfen wir unsere Aktivitäten: Welche sind rentabel, welche nicht? Die Stärken und Schwächen der einzelnen Militzer & Münch Gesellschaften – wir sind von Marokko bis China lokal tätig – sind zu berücksichtigen. So arbeiten wir auf einigen Relationen und für manche Dienstleistungen mit ausgewählten externen Partnern zusammen. Das lässt uns effizient und profitabel bleiben.

Vor allem auf der Relation China-Europa sind wir dabei, die interkontinentalen Landverkehre weiter auszubauen, also die Bahnfracht. Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Druck bringen Importeure wie Exporteure zunehmend dazu, Bahn statt Flugzeug zu wählen. Mit Laufzeiten von zehn oder weniger Tagen auf dieser Relation würde die Bahn für die E-Commerce-Branche interessant. Auch die weitere Entwicklung der Belt-and-Road Initiative haben wir im Blick – hier bieten sich in den kommenden Jahren große Chancen für unsere Kunden und damit auch für uns.

Heute sind aus anderen Gründen alle Augen auf China und Europa gerichtet. Von China aus hat sich das Coronavirus weltweit und vor allem in Europa verbreitet. Die aktuelle Situation ist für jeden einzelnen von uns persönlich und für unsere Wirtschaft eine außergewöhnlich fordernde Situation. Es ist zu hoffen und zu wünschen, dass die Ausbreitung des Coronavirus durch die zahlreichen Maßnahmen verlangsamt werden kann und sich die globale Wirtschaft bald erholt.

Die Kundenzufriedenheit steht im Fokus. Wodurch zeichnet sich Militzer & Münch im Hinblick auf die Kunden aus?

Alexei Kovalenko: Unsere Kunden vertrauen darauf, dass wir ihre oft anspruchsvollen Anforderungen erfüllen: Produkte mit kompliziertem Handling und nicht-alltägliche Destinationen. Deswegen bauen wir auf Kompetenz, die Entwicklung von Spezialisten und lokale Marktexpertise. Unsere Kunden kontaktieren nicht die Unternehmenszentrale, sondern unsere Niederlassungen vor Ort. Sie wollen mit einem festen Ansprechpartner arbeiten, der ihr Projekt von Anfang bis Ende betreut, den Überblick behält und Verantwortung übernimmt. Deswegen ist es uns ein Anliegen, das Know-how unserer Teams weiterzuentwickeln; die Neuauflage des M&M Talent Management Programms stellt die Kompetenz unserer Nachwuchsführungskräfte sicher. Die Expertise unserer Mitarbeiter unterstützen wir mit unseren robusten und flexibel anpassbaren IT-Prozessen. So entwickelt unser hauseigenes IT-Unternehmen zum Beispiel individuelle Track & Trace-Lösungen für unsere Kunden.

“Im Unterschied zum Wettbewerb haben wir in schwierigen Märkten, zum Beispiel in Zentralasien, eigene Landesgesellschaften mit lokalem Management.”

Alexei Kovalenko
Mitglied des Group Management von Militzer & Münch

Könnte Militzer & Münch die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Landesgesellschaften intensivieren und dadurch weiterwachsen?

Alexei Kovalenko: Unsere Landesgesellschaften generieren selbst Geschäfte vor Ort und „leben“ von ihrer lokalen Kundenbasis. Gleichzeitig können sie von den Stärken der anderen M&M Gesellschaften profitieren, ohne Zwang zur Zusammenarbeit, auf Basis des „right of first refusal“ Prinzips. Es gibt Beispiele in der Gruppe, wo es gut funktioniert.

Die Leitung der Militzer & Münch Gruppe liegt aktuell in den Händen des Group Management. Wie sehen die Planungen für die kommenden Monate aus?

Alexei Kovalenko: Die Militzer & Münch Gruppe ist dezentral organisiert – das ist historisch gewachsen und Teil der Unternehmenskultur. Die operative Verantwortung für Ergebnisse und Erfolg liegt bei den Landesgesellschaften und den regionalen Managern, die das Group Management, also die erweiterte Geschäftsleitung der Gruppe, ausmachen und zusammen mit dem Verwaltungsrat das Unternehmen steuern. Koordination und Abstimmung zwischen den Regionen wird vom Speaker des Group Management übernommen (Anmerkung der Redaktion: Diese Aufgabe wurde Alexei Kovalenko Anfang des Jahres übertragen).

Themen auf Gruppen-Ebene wie Business Development und Digitalisierung sind fester Bestandteil der Agenda der gemeinsamen Sitzungen von Verwaltungsrat und Group Management.

Diese Arbeitsweise hat sich über die vergangenen Monate bewährt – und so werden wir auch in den kommenden Monaten weiterarbeiten.

„Logistik ist ein essentieller Bestandteil erfolgreicher Unternehmen“

Als Geschäftsführerin des Kurier- und Expressdienstleisters EMEX Kasachstan kennt Tatyana Vorobyeva die Herausforderungen und Chancen der Logistikbranche sehr genau. Seit 2003 bietet EMEX als Gesellschaft von Militzer & Münch KEP-Dienstleistungen für besonders eilige Transporte an. Das Unternehmen profitiert hierbei von der Philosophie und dem globalen Netzwerk von FedEx.

Frau Vorobyeva, was hat Sie zu Beginn Ihrer Karriere vor 23 Jahren motiviert, in der Logistikbranche zu arbeiten?

Tatyana Vorobyeva: Für mich ist Logistik ein essentieller Bestandteil und ein wesentlicher Antrieb erfolgreicher Unternehmen. Logistik ist die Chance, nicht nur fachliche, sondern auch kreative Kompetenz unter Beweis zu stellen. Für den reibungslosen Ablauf vom Versand bis zur Auslieferung arbeiten viele Menschen eng zusammen. Das ist wie im menschlichen Körper, dort muss auch konstant jedes Organ funktionieren und mit den anderen im Einklang sein. Mit den verschiedenen Abteilungen zu interagieren und gemeinsam erfolgreiche Projekte umzusetzen, begeistert mich an meiner Arbeit.

Mit welchen Aufgaben und Herausforderungen haben Sie als Geschäftsführerin von EMEX zu tun? 

Tatyana Vorobyeva: Zum Verantwortungsbereich einer Geschäftsführerin gehört in meinen Augen auch das Wohlbefinden der Mitarbeiter. Ich versuche, aktiv etwas zur Energie und Motivation meiner Mitarbeiter beizutragen. Das hilft uns, gemeinsam unsere Ziele zu erreichen.

EMEX-Mitarbeiter auf der Wintersport-Firmenveranstaltung “EMEX Asiada 2018”

Was waren bisher die wichtigsten Meilensteine für EMEX? 

Tatyana Vorobyeva: Der wichtigste Meilenstein für EMEX war die Chance, die Marken TNT und FedEx auf dem kasachischen Markt zu vertreten. Im Rahmen der Fusion von FedEx und TNT hat das Unternehmen in kurzer Zeit viele wichtige Verbesserungen für einen erfolgreichen Übergang umgesetzt. Dabei haben wir unsere Reichweite und unseren Umsatz gesteigert und unsere Geschäftsprozesse und -abläufe verbessert. Der gesamte Prozess war komplex und zeitaufwändig – aber unser Team hat in drei Monaten alle notwendigen Schritte gemeistert. Wir können das Projekt “Fusion FedEx / TNT Kasachstan” als echten Erfolg bezeichnen. Nach der Fusion haben wir mehr als 45 neue Mitarbeiter eingestellt. Heute beschäftigt EMEX insgesamt mehr als 105 Fachkräfte. Damit hat sich das Unternehmen verdoppeln können.

Warum hat Militzer & Münch den Kurier- und Expressdienstleister EMEX übernommen?

Tatyana Vorobyeva: EMEX wurde 1998 gegründet. Durch die Globalisierung und den zunehmenden internationalen Wettbewerb braucht jeder vom Unternehmer bis zum Großunternehmen schnelle, flexible Logistiklösungen – die wir schon lange anbieten können. Daher hatten diese Leistungen bei der Gründung des M&M Militzer & Münch Expresslieferservices höchste Priorität.

Welche Leistungen bietet EMEX an?

Tatyana Vorobyeva: Inzwischen haben wir ein einzigartiges Portfolio an Leistungen zusammengestellt – von der Expresslieferung, dem Transport und der Zollabfertigung von Gütern bis hin zu komplexen Lösungen, die die Bedürfnisse unserer bestehenden und potenziellen Kunden umfassend abdecken. Bei uns gibt es mehr als nur Paketversand. Wir vereinfachen den internationalen Transport, indem wir für unsere Kunden den Import und Export auf dem See-, Luft- oder Landweg organisieren. Darüber hinaus widmet EMEX der Zusammenarbeit mit der E-Commerce-Branche besondere Aufmerksamkeit. Wir haben zum Beispiel ein Produkt entwickelt, das es unseren Kunden mit Online-Shops ermöglicht, komfortabel zusätzliche Versandoptionen zu wählen. Diese gehen über das Basispaket der Expressdienste hinaus – zum Beispiel Nachnahme oder Teilrücknahme.

EMEX ist sehr erfolgreich in Kasachstan. Was ist das Geheimnis hinter diesem Erfolg?

Tatyana Vorobyeva: Ein wesentliches Merkmal unseres Erfolgs ist die Einführung der FedEx-Philosophie in die täglichen Geschäftsprozesse. Die Philosophie dreht sich um die Motivation der Mitarbeiter und den unternehmerischen Erfolg. Wir merken, dass ein angenehmes Arbeitsumfeld zu einer höheren Motivation aller Mitarbeiter beiträgt und sich dadurch auch die Kundenbetreuung deutlich verbessert. Das führt zu mehr Vertrauen bei den Kunden und erhöht die Nachfrage nach den EMEX/FedEx/TNT-Leistungen.

Welche Zukunftspläne hat EMEX? 

Tatyana Vorobyeva: EMEX verfolgt Maßnahmen, die die Interessen unserer Kunden, Mitarbeiter, Anteilseigner und Geschäftspartner fördern. Zu den Zielen der Gesellschafter und des gesamten Unternehmens gehören außerdem Wachstum und Produktivität.

Jeden Tag Höchstleistungen

Seit 1996 ist Olivier Antoniotti als Geschäftsführer für die M&M Militzer & Münch Maroc S.A. verantwortlich. Er hat maßgeblich zur erfolgreichen Entwicklung des Unternehmens beigetragen. In diesem Interview erzählt er, wie er vor 25 Jahren zu Militzer & Münch kam und gibt Einblicke in die marokkanische Logistikbranche.

Was war Ihre Motivation, in der Logistikbranche zu arbeiten?

Ich habe nicht explizit geplant, im Transport- und Logistiksektor zu arbeiten. Aber als ich von 1993 bis 1995 meinen Zivildienst im Rahmen eines Kooperationsprogramms bei Militzer & Münch Marokko leistete, war für mich klar, dass dieser Job meine Berufung ist.

Dank der Unterstützung einiger Führungskräfte von Militzer & Münch Frankreich konnte ich mich im Unternehmen weiterentwickeln und wachsen. Jeden Tag freue ich mich auf die Arbeit. Dabei will ich täglich mit Freude und Leidenschaft exzellente Ergebnisse liefern.

Karrierestart bei Militzer & Münch

Olivier Antoniotti (links, mit Dr. Lothar Thoma) hat vier Jahre an einer Business School in Lyon studiert, mit einem Austauschjahr in Barcelona. Alternativ zum Militärdienst, arbeitete er zwei Jahre lang in einem französischen Unternehmen im Ausland – und zwar bei Militzer & Münch Marokko. Von Dezember 1993 bis April 1995 war Olivier Antoniotti dort im Vertrieb tätig. Danach wurde ihm eine Festanstellung als Vertriebsmitarbeiter angeboten.

1996 wollte der damalige Managing Director das Unternehmen verlassen. Also schlug der Vorstand Olivier Antoniotti als neuen Managing Director von Militzer & Münch Marokko vor. „Ich nahm diese Herausforderung selbstverständlich gerne an und freute mich auf die Aufgaben, die mich erwarteten“, sagt Olivier Antoniotti. „Diese Entscheidung bereue ich bis heute nicht – vor allem, wenn ich mir all die harte Arbeit ansehe, die wir geleistet haben, und den Erfolg von Militzer & Münch in Marokko.“


Was sind Ihre Aufgaben und die größten Herausforderungen als Geschäftsführer von M&M Militzer & Münch Maroc S.A.?

Ich bin fest davon überzeugt, dass die Position des Geschäftsführers eine sehr wichtige Verantwortung gegenüber der Gruppe, aber auch gegenüber all ihren Mitarbeitern, Kunden, Partnern und Aktionären bedeutet. Ich muss nicht nur sicherstellen, dass unsere Entwicklung im Einklang mit den Standards der Militzer & Münch Gruppe ist, sondern auch den strategischen Rahmen für eine erfolgreiche Zukunft von Militzer & Münch bereitstellen.

Die besten Beispiele sind meiner Meinung nach die vielen Investitionen seit 1996, um Militzer & Münch zu einem namhaften Logistikdienstleister im Königreich Marokko zu machen.

Was waren die wichtigsten Meilensteine für Militzer & Münch Marokko?

Neben dem Aspekt, dass wir ein tolles Team mit hochqualifizierten Mitarbeitern haben, kann die Geschichte von Militzer & Münch Marokko in einigen wichtigen Ereignissen zusammengefasst werden:

  • Die Eröffnung des ersten Zolllagers in Marokko im Februar 2000.
  • Die Gründung unserer Spedimex Transit-Tochtergesellschaft im Jahr 2001.
  • Der Bau unserer Casablanca-Plattformen in 2003, Tanger in 2008 und 2016 sowie schließlich Sapino Nouaceur in 2012.
  • Die Auszeichnung für unsere Arbeit: „Award for Road Transport Managers 2013 – Marokko“ des marokkanischen Verkehrsverbands der IRU (International Road Transport Union).
  • Der Aufbau eines Netzwerks von 20 wöchentlichen Sammelgutlinien in Zusammenarbeit mit dem Militzer & Münch-Netzwerk und seinen Partnern.
  • Der Aufbau unserer Abteilung Air & Sea und Logistik.
  • Und schließlich unsere jüngste AEO-Sicherheitszertifizierung, die uns in die Spitzengruppe der Betreiber einordnet.

All diese Projekte, die ausschließlich von Militzer & Münch Marokko umgesetzt wurden, waren sehr umfangreich und machen Militzer & Münch Marokko heute zu einer festen Größe auf dem Markt.

Das Team von M&M Militzer & Münch Maroc S.A.

Militzer & Münch Marokko bekennt sich freiwillig zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Wie sieht dieses Engagement im Tagesgeschäft aus?

Tatsächlich war Militzer & Münch Marokko im November 2016 einer der Unterzeichner der ersten marokkanischen Charta zur Förderung der grünen Logistik. Konkret haben wir dieses Vorhaben bereits umgesetzt, indem wir beispielsweise die neuen Standards beim Bau unseres Zollterminals in Tanger berücksichtigt haben. Hier haben wir unter anderem einen solaren Warmwasserbereiter und verglaste Dachflächen zur Nutzung des natürlichen Lichts eingebaut. Zudem nutzen wir ein System für die Rückgewinnung des gesamten Wassers auf dem Grundstück. Unsere Lkw haben wir alle auf die Normen Euro 5 und 6 aufgerüstet. Die Gabelstapler in unseren Lagern sind zu 100 Prozent elektrisch. Zusammenfassend kann ich festhalten, dass wir uns mit unserem Handeln jeden Tag zur grünen Logistik bekennen.

Was sind die Ziele von Militzer & Münch Marokko?

In den letzten Jahren haben wir unsere Infrastruktur ausgebaut. Damit wir uns strategisch weiterentwickeln konnten, mussten wir unser IT-System aufrüsten. Das ist wichtig, um Herausforderungen gerecht zu werden wie Digitalisierung – auch in Bezug auf unsere Dokumentationskette gemäß der neuen Vorgaben – und Track & Trace. Außerdem müssen wir in diesen Bereichen die wachsende Nachfrage unserer Kunden befriedigen. Durch die Modernisierung unserer Arbeitsmittel werden wir Militzer & Münch in eine profitable Zukunft führen können.

Im Jahr 2016 eröffnete Militzer & Münch ein neues Zollterminal in Tanger. Wie entwickelt sich das Geschäft hier?

Wir sehen eine sehr starke Entwicklung unseres Geschäfts in Tanger. Das bestätigt unsere Entscheidung, uns hier langfristig niederzulassen, um der wachsenden Nachfrage nach Transport und Logistik nachzukommen.

Wie beurteilen Sie das Potenzial des Logistiksektors in der Maghreb-Region?

Marokko erlebt derzeit eine sehr wichtige wirtschaftliche Entwicklung, vor allem durch Branchen wie die Automobil- und Luftfahrtindustrie. Da Militzer & Münch bereits seit 1986 in Marokko präsent ist, wissen wir diese Fortschritte sehr wohl zu würdigen. Dank der derzeitigen Modernisierung der Wirtschaft, einschließlich der Verwaltung, sehen wir die wirtschaftliche Entwicklung im Königreich sehr optimistisch. Marokko bleibt nach wie vor ein Land, in dem das wirtschaftliche Klima für die Entwicklung von Militzer & Münch gut ist.

„Wir sind weit gekommen“

Wojciech Łyżwiński ist seit über einem Vierteljahrhundert bei Militzer & Münch Polen. Dieses Jahr ist sein letztes als Geschäftsführer von M&M air sea cargo S.A. Danach wird er weiter als Präsident des Aufsichtsrates tätig sein. In diesem Interview spricht er über seinen Weg mit Militzer & Münch, über Herausforderungen, Errungenschaften und die Zukunft.

Was war Ihre Motivation im Bereich Logistik zu arbeiten? Und was haben Sie gemacht, bevor Sie zu Militzer & Münch kamen?

Ich war Leiter der Verwaltung an der Warschauer School of Economics, der größten Wirtschaftsuniversität des Landes. Die politische Veränderung in Polen 1989 eröffnete der polnischen Bevölkerung viele neue Möglichkeiten. In unserem Leben veränderte sich dadurch viel – sowohl in punkto Politik als auch in der Wirtschaft. Es war eine Riesenchance für uns, sich weiterzuentwickeln, neue Ziele anzustreben. Ich fragte mich: „Bin ich bereit, mich in meinem Leben umzuorientieren?“

Ich denke Veränderung bietet immer eine Möglichkeit, neue Ziele zu erreichen. Nachdem ich einen Anruf von einem Kollegen an der Universität bekam, der vorschlug, wir könnten gemeinsam eine Firma im Logistik-Bereich gründen, brauchte ich also nicht lange, um mich zu entscheiden – und so sagte ich ja.

Ich musste eine Menge Dinge von Grund auf erlernen. Es war sehr interessant, sich mit diesen neuen Aufgaben zu beschäftigen. Nach einigen Tagen Ausbildung in Deutschland begann ich, Mitarbeiter für unsere neue Organisation einzustellen. Der Erste war Marek Ziemniewicz – er hatte gerade sein Studium im Fach Transport an der Warschauer School of Economics mit dem Master abgeschlossen. Er arbeitet immer noch bei uns, als Mitglied des Verwaltungsrates und Leiter Operations.

Welche Aufgaben haben Sie als Geschäftsführer von M&M air sea cargo S.A.?

Ich bin dafür verantwortlich, das Unternehmen weiterzuentwickeln und seine Marktposition zu stärken. Wir haben ein Zwei-Mann Management-Team, und wir sind beide Mitglieder des Direktoriums. Marek Ziemniewicz verantwortet die Operative sowie den Vertrieb unserer Dienstleistungen.

Mein Management-Bereich umfasst alles andere, die Verantwortung für unsere Niederlassungen in Polen sowie den Finanz- und HR-Bereich. Ich vertrete M&M air sea cargo S.A. auch bei polnischen Organisationen wie der Polnischen Kammer für Spedition und Logistik. In dieser Körperschaft zum Beispiel war ich bis Juni letzten Jahres Vorstandsmitglied. Marek Ziemniewicz hat meinen Patz für die neue Amtszeit eingenommen.

Wojciech Łyżwiński

Geschäftsführer von M&M air sea cargo S.A.


Was sind die größten Herausforderungen in Ihrer Position?

Wir sind in unserer Geschichte weit gekommen und bisher einen sehr erfolgreichen Weg gegangen. Wir starteten als kleines Team mit Verzollungs-Diensten. Heute, im Jahr 2018, sind wir auf allen möglichen Gebieten tätig: Luftfracht, Seefracht, Bahnfracht und Straßengütertransport. Die größte Herausforderung war, ein Team von großartigen Spezialisten zu finden und für viele Jahre zu halten. Denn das größte Gut unseres Unternehmens sind die Mitarbeiter und ihr Know-how.

Man kann das mit einer Fußballmannschaft vergleichen, die um einen Pokal spielt. Oft ist es so, dass die besten Spieler den Club wechseln wollen, wenn der Pokal gewonnen ist. Mir gelang es, die wesentlichen Spieler zu behalten. Viele von ihnen sind schon bis zu 25 Jahre bei uns. Sie sind maßgeblich beteiligt daran, dass die Zahl der transportierten TEUs stetig zunimmt und die Umsatzzahlen von Militzer & Münch Polen steigen.

Was sind die wichtigsten Meilensteine für Militzer & Münch Polen in den letzten 25 Jahren? 

Zuerst haben wir eine Zoll-Agentur aufgebaut. Als nächste Schritte folgten Abteilungen für Luftfracht und etwas später Seefracht und dann FTL Transporte. Wir eröffneten Niederlassungen in Wrocław, Kraków, Pruszków bei Warschau und Rzeszów. Militzer & Münch Polen wurde ISO-zertifiziert und erhielt den AEO Status.

2017 beschlossen wir, noch einen Schritt weiter zu gehen: Wir starteten ein sehr erfolgreiches Road-Segment unter der Leitung von Radek Brejnak. Wir schufen außerdem ein starkes Vertriebsteam unter der Führung von unserem Sales Director Artur Wojtczak, der uns half, unseren Umsatz um über 30 Prozent zu steigern.

Das Team von Militzer & Münch Polen.


Welche großen Logistikprojekte wurden bislang in 2018 durchgeführt? Gibt es herausragende Projekte für die zweite Hälfte des Jahres? 

Wer dieses und letztes Jahr den ‚Compass‘ und die ‚Team&Motion‘, unsere interne Mitarbeiter-Zeitschrift, verfolgt hat, wird mitbekommen haben, dass sich Militzer & Münch Polen zu einem aufsteigendem Star der Holding entwickelt. Wir sind definitiv eine der aktivsten Gesellschaften in der Gruppe. Das freut mich wirklich. Ich bin so stolz auf mein Team.

Wir bearbeiten eine Menge interessanter Projekte und folgen dem Trend des polnischen Marktes, was manchmal schwierig sein kann angesichts des starken Wettbewerbs zwischen all den Global Playern, die in Polen in der Logistikbranche aktiv sind. Aber wir geben nie auf – ganz im Gegenteil.

Die Menge der Güter, die aus Polen exportiert werden, ist schnell gewachsen. Wir sind Teil dieser Entwicklung, zum Beispiel, indem wir Milch-, Obst- und Getränke-Exporte abwickeln. Andererseits hat dieser Anstieg im Export auch zu zusätzlichen Regulierungen und Restriktionen geführt. Wir mussten uns weiterentwickeln und neue Lösungen implementieren, um Projekte für unsere Kunden abzuwickeln. Also haben wir die Anerkennung als Regulated Agent beantragt. Mit dieser Zertifizierung können wir die Sicherheit der Supply Chain für Güter sicherstellen, die an Bord von Passagierflugzeugen transportiert werden.

Sind für dieses Jahr strategische Veränderungen geplant bei M&M air sea cargo S.A.?

Ende des Jahres gehe ich nach 26 Jahren bei Militzer & Münch in den Ruhestand. Bis dahin müssen wir die Zusammensetzung unseres Verwaltungsrats neu regeln. Aber ich werde dem Unternehmen eng verbunden bleiben als Präsident des Aufsichtsrates. So werde ich weiterhin meine Kollegen unterstützen, vor allem Marek Ziemniewicz, der meine Position als Managing Director übernehmen wird. Ich bin von ganzem Herzen von seinem Erfolg überzeugt.

Bereits vollzogene Veränderungen, wie die Beförderung einiger Mitarbeiter, haben unserer täglichen Arbeit eine neue Qualität gegeben und uns in Bezug auf Entwicklung und Management auf ein höheres Niveau gebracht. Zum Beispiel Artur Wojtczak, der sehr aktiv die Zusammenarbeit zwischen den Militzer & Münch Standorten weltweit vorantreibt und B2B Verbindungen schafft – er ist jetzt unser Sales Director. Oder unser Business Development Manager Paweł Szelest: Er fungiert als Head of Procurement and Tender Manager. Beata Antolak wurde zum Financial Director befördert. Ich habe Glück, dass ich die besten Leute vom polnischen Markt um mich herum habe.

Für welche Branchen ist Militzer & Münch Polen hauptsächlich tätig?

Wir sind in allen Bereichen tätig: vom Lebensmittel- und Getränketransport per Luftfracht oder an Bord eines Kühlcontainers bis zu temperaturgeführten Luftfrachttransporten. Unser Team bearbeitet auch komplexe Schwergut-Fracht, zum Beispiel beim Umzug von ganzen Fabriken oder beim Transport von schweren Maschinen ins Ausland.

Wie sehen Sie das Potential von Polen als Logistik-Standort?

Polens Potential ist riesig: Das Land hat eine zentrale Lage in Europa, und wir registrieren kontinuierlich hervorragendes Wirtschaftswachstum. Unser Land ist ein Hub für Bahnfracht und Seetransporte mit direkten Verbindungen aus China und mit vielen Logistik-Terminals, die von internationalen Firmen genutzt werden. Ich sehe die Zukunft in leuchtenden Farben. Lasst uns unsere Erfolgs-Story weiterschreiben.

Militzer & Münch Polen

  • Gründungsjahr: 1991
  • Mitglied der PIFFA (Polish International Freight Forwarders Association, der Polnischen Kammer für Spedition und Logistik)
  • IATA Cargo Agent
  • ISO 9001:2015 zertifiziert durch Lloyd’s Register Quality Assurance
  • AEO Status (Authorized Economic Operator, Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter)
  • Mitarbeiter: 65
  • 2 Standorte in Warschau; Niederlassungen in Wrocław, Rzeszów, Kraków, Pruszków
  • Produkte: Luftfracht, Seefracht, Bahnfracht und Straßengütertransport, Zoll-Dienstleistungen, Projektlogistik
  • Zu den Hauptkunden zählen Unternehmen aus dem Automotive Sektor, aus der Maschinenbau-, Luftfahrt-, Kosmetik- und Modebranche sowie aus der Elektronik- und Lebensmittelindustrie.

Starke Wurzeln in Eurasien

Welche Zollbestimmungen gelten zwischen Weißrussland und der EU? Wie transportiert man temperaturempfindliche Waren sicher von Asien nach Europa? Welche ist die schnellste Route von der Ukraine nach China? Fragen Sie nicht irgendjemand, sondern die Spezialisten von Militzer & Münch. Ihnen liegt Eurasien im Blut. 

Die Militzer & Münch Gesellschaften in der Ukraine, in Weißrussland und Usbekistan bieten jeweils mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung. „Genau das macht unsere Unternehmensgruppe aus“, sagt Dr. Lothar Thoma, CEO M&M Militzer & Münch International Holding AG. „Wir haben tiefe Wurzeln in der Ukraine, in Weißrussland und Usbekistan, unsere Manager und Mitarbeiter haben die Gesellschaften dort aufgebaut.“

Ob Sprache, logistische Herausforderungen, Gesetze oder Zoll-Formalitäten – all das kennen die Teams von Militzer & Münch bis ins Detail. Mit Durchhaltevermögen und Expertenwissen haben sich die Landesgesellschaften einen festen Platz in der Logistikbranche ihres jeweiligen Landes erarbeitet. Dabei zeichnet sich jede Niederlassung durch feste Wurzeln und individuelle Stärken aus.

Belarus: Erfolgreich mit eigener Flotte

25 Jahre Militzer & Münch Belarus: Mit einem fünfköpfigen Team eröffneten Simone Barch und Viktor Blazhukevich im Jahr 1993 die erste weißrussische Niederlassung in der Hauptstadt Minsk. Heute zählt SOOO M&M Militzer & Münch Belarus 400 Mitarbeiter an elf Standorten und setzt sein Wachstum fort: 2017 hat die Landesgesellschaft mit dem Bau eines Logistikzentrums im Nordosten von Minsk, in der Nähe des Minsker Autobahnrings MKAD, begonnen.

„Mit unserer eigenen Flotte von 180 Fahrzeugen bieten wir umfangreiche Logistikdienstleistungen – dazu zählen der Transport von Gefahrgut und Wertsachen sowie die Zollabwicklung“, sagt Viktor Blazhukevich, Geschäftsführer von Militzer & Münch Belarus.

2001 hat Militzer & Münch Belarus zudem einen nationalen Expresslieferdienst in sein Portfolio aufgenommen – und war damit das erste Unternehmen, das diese Dienstleistung in Weißrussland angeboten hat. Heute bearbeitet das Team monatlich über 40.000 Expresssendungen. Die große Sortieranlage in dem neuen Logistikzentrum wird dringend benötigt.

 

 

Ukraine – ein eingespieltes Team

25 Jahre Militzer & Münch Ukraine: Im Jahr 1992 wurde die Militzer & Münch Ukraine GmbH in Kiew gegründet – Niederlassungen in Boryspil und Odessa folgten innerhalb weniger Jahre. „Insgesamt beschäftigen wir mittlerweile 36 Mitarbeiter“, sagt Viktor Korol, Geschäftsführer, M&M Militzer & Münch Ukraine GmbH. „Viele von ihnen sind bereits seit über 15 Jahren bei uns. Die oft jahrelange Zusammenarbeit innerhalb der Teams sorgt für einen effizienten Service und ein vertrauensvolles Miteinander.“

Der wichtigste Markt von Militzer & Münch Ukraine ist die EU. Der wachsende Handel zwischen der Ukraine und Asien sorgt jedoch auch für eine steigende Nachfrage nach Transporten in asiatische Länder. Besonders Transporte auf dem Seeweg nehmen zu, aber auch Lufttransporte erfreuen sich aktuell großer Beliebtheit. „Wir übernehmen auf Wunsch den kompletten Transport bis zur Zollabwicklung“, sagt Viktor Korol. “Für uns steht die Zufriedenheit unserer Kunden stets an erster Stelle.“

 

Usbekistan bietet auch Pharmatransporte

20 Jahre Militzer & Münch Usbekistan: Die 1997 in Tashkent gegründete M&M Militzer & Münch Uzbekistan S.C. bietet die komplette logistische Servicepalette. Ob Straßen- oder Schienentransporte, Luft- oder Seefracht, die 15 Mitarbeiter von Militzer & Münch Usbekistan finden stets die richtige Transportlösung für ihre Kunden.

„Bei Bedarf übernehmen wir den kompletten Transport vom Warehousing bis zum Zollmanagement“, sagt Khurshid Kasimdzhanov, Geschäftsführer M&M Militzer & Münch Uzbekistan S.C. „Neben landesweiter Distribution bieten wir auch wöchentliche Sammelgutverkehre von Europa nach Zentralasien an. Die meisten unserer Aktivitäten konzentrieren sich jedoch auf die Projektlogistik.“

Zudem hat sich Militzer & Münch Usbekistan auf den Transport von pharmazeutischen Produkten spezialisiert. „Bei Pharmatransporten ist eine durchgehende Kühlkette ausschlaggebend“, sagt Khurshid Kasimdzhanov. „Wird die Kühlkette nur kurz unterbrochen, ist die gesamte Lieferung gefährdet. Hinzu kommen weitere strenge Qualitätsstandards, die eingehalten werden müssen, um die empfindliche Ware zu schützen – darauf sind unsere Mitarbeiter perfekt eingespielt.“

„Ich bin mir meiner großen Verantwortung bewusst.“

Russland ist nicht nur der flächenmäßig größte Staat der Erde, sondern hat auch eine gemeinsame Landesgrenze mit 14 Nachbarstaaten. Diese einzigartigen Faktoren stellen das Team von Militzer & Münch Russland vor besondere Herausforderungen. Wie die Mitarbeiter diese meistern, wie die neuen US-Sanktionen gegen Russland das Geschäft beeinflussen und welche Ziele Militzer & Münch Russland verfolgt, hat uns Marina Dshegrij erzählt. Sie ist die Geschäftsführerin von Militzer & Münch Russland und seit 2010 im Unternehmen tätig. 

Was haben Sie vor Ihrer Zeit bei Militzer & Münch gemacht? Was hat Sie bewogen in der Logistikbranche zu arbeiten?

Ich war 15 Jahre bei dem Logistikdienstleister Schenker RUSSIA tätig. Direkt nach meinem Studium habe ich dort angefangen und bin von einer operativen Mitarbeiterin zur stellvertretenden Direktorin aufgestiegen. Mir war schon immer klar, in welchem Bereich ich arbeiten möchte. Mein Vater war ebenfalls in der Logistik tätig, daher konnte ich mir keinen anderen Job vorstellen.

Was ist die größte Herausforderung in Ihrer Position?

Zu den Herausforderungen zählt unter anderem das Marktverhalten richtig zu prognostizieren. Wir müssen die sich ständig verändernde Branche im Auge behalten und eine entsprechende Strategie für unser Unternehmen entwickeln. Was heute wichtig ist, kann morgen schon nicht mehr aktuell sein. Geschäfte in Zeiten der Stagnation oder der sinkenden Marktaktivitäten abzuwickeln – das ist eine Herausforderung für die Mitarbeiter und die Geschäftsführung. Die Gewinne, die wir erwirtschaften, müssen wir wohlüberlegt in die Zukunft unseres Unternehmens investieren.

International ist die Logistikbranche eher eine Männerdomäne. Wie erleben Sie als Frau in Ihrer Position diese Branche? 

Ich fühle mich wohl. Heutzutage belegen Frauen führende Positionen in Landesregierungen. Daher sind Frauen in der Verwaltung eines Unternehmens nicht mehr so exotisch.

Was sind die wichtigsten Projekte, die im Geschäftsjahr 2017/18 umgesetzt werden?

Wir führen jetzt eine neue Software ein. Im Moment ist das für uns die vorrangige Aufgabe. Damit werden wir unsere Attraktivität auf dem Markt fördern und die Produktivität steigern.

“Wir übernehmen regelmäßig die Komplettlieferung von großen Produktionsanlagen – von der Planung bis zur Umsetzung erhalten unsere Kunden alle Services bei uns.”

Marina Dshegrij, Geschäftsführerin Militzer & Münch Russland

Für welche Branchen ist Militzer & Münch Russland hauptsächlich tätig?

Wir sind für viele Branchen tätig. Die wichtigsten Kunden kommen aus den Bereichen Automobilindustrie, Konsumgüterproduktion, Ausrüstung und Mikroelektronik.

Gibt es Besonderheiten, die Militzer & Münch Russland vorweisen kann, und die Militzer & Münch vielleicht sogar vom Wettbewerb unterscheidet?

Neben den Dienstleistungen im Transportgeschäft, der Lagerlogistik und Zollabfertigung sind wir auch stark im Bereich Projekttransport. Wir übernehmen regelmäßig die Komplettlieferung von großen Produktionsanlagen – von der Planung bis zur Umsetzung erhalten unsere Kunden alle Services bei uns. Außerdem haben wir langjährige Erfahrung im Transport und der Lagerung von hochempfindlichen Geräten in so genannten Reinräumen. Zudem transportieren wir für viele Sportverbände Equipment zu Wettbewerben. Was uns zusätzlich auszeichnet, ist unser internes Reisebüro. Wir können unseren Kunden eine nahezu komplette Palette an Dienstleistungen vom Warentransport bis zur Abwicklung von Geschäftsreisen aus einer Hand bieten.

Die USA haben neue Sanktionen gegen Russland beschlossen. Sehen Sie darin Auswirkungen auf das Transportgeschäft von Militzer & Münch? 

Die Sanktionen beeinflussen die Situation in Russland: Die Investitionen aus dem Westen verringern sich, der Anteil der Investitionen aus dem Südosten wächst, der Markt orientiert sich um, zum Beispiel auf die inländische Produktion. Selbstverständlich wirkt sich all das auf verschiedene Industriebereiche und auch auf die Transportlogistikbranche aus. Wir spüren diese Veränderungen und versuchen, uns an die neuen Umstände schnell anzupassen.

Russland ist flächenmäßig der größte Staat der Erde und besonders weitläufig. Welche Herausforderungen ergeben sich für Warentransporte?

Die Russische Föderation erstreckt sich von Westen nach Osten über 10.000 Kilometer und von Norden nach Süden über 4.000 Kilometer. Ganz Russland nimmt eine Fläche von mehr als 17 Millionen Quadratkilometer ein. Wir haben 11 Zeitzonen. Nicht alle Orte verfügen über eine entwickelte Verkehrsinfrastruktur. Dadurch ist der Warenfluss in den verschiedenen Teilen Russlands unterschiedlich. Wir müssen immer genau informiert sein, wann, wie und mit welchen Transportmitteln die Waren in die jeweilige Region transportiert werden können. Das erhöht den Arbeitsaufwand und wirkt sich auf Liefertermine und -kosten aus. Die Anforderungen an Logistikunternehmen werden immer höher – diesen Herausforderungen stellen wir uns jedoch gern.

Russland hat eine gemeinsame Landesgrenze mit 14 Nachbarstaaten, so wie auch China. Ergeben sich dadurch Vorteile für die Logistikbranche?

Die Nähe zu den vielen anderen Ländern ist für den Warenaustausch natürlich förderlich – allerdings liegt unser Hauptpotenzial in der weiteren Entwicklung des Transitwarenstroms durch Russland. Aufgrund unserer Infrastruktur – die Qualität der Häfen, Flughäfen und Straßen sowie die Komplexität der Grenz- und Zollabfertigung – können wir dieses Potenzial derzeit noch nicht in vollem Umfang ausnutzen. Aber wir beobachten bereits positive Trends.

Mit welchen Ländern und Regionen pflegt Militzer & Münch Russland besonders enge Geschäftsbeziehungen? 

Die größten Warenströme kommen aus Deutschland und China. Dies spiegelt sich auch in der amtlichen Statistik über den Handel zwischen den Ländern wider. Der Warenumsatz zwischen Russland und China macht 14 Prozent und zwischen Russland und Deutschland acht Prozent des gesamten Warenumsatzes des Landes aus. Entsprechend intensiv sind unsere Geschäftsbeziehungen zu Deutschland und China.

Was sind Ihre Ziele für Militzer & Münch Russland?

Mir ist es wichtig, dass Militzer & Münch Russland weiterhin ein erfolgreiches, sich dynamisch entwickelndes Unternehmen bleibt. Ich bin mir meiner großen Verantwortung für die 300 Mitarbeiter bewusst. Sowohl unsere Kunden als auch unsere Mitarbeiter sollen sich gut aufgehoben fühlen und zuversichtlich in die Zukunft blicken.